Auf den Shitstorm folgt die Rückendeckung: Nachdem ein hasserfüllter Mob von Gesinnungswächtern im Mainstream und den sozialen Medien tagelang gegen Xavier Naidoo hetzte und der NDR die Nominierung des Mannheimer Sängers beim Eurovision Song Contest 2016 zurückzog, häufen sich nun die Stimmen, die die organisierte Hetze anprangern und Naidoo verteidigen. RT Deutsch hat einige Aussagen gesammelt und macht den Faktencheck. Was ist dran an den Unterstellungen gegen Naidoo?


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© https://www.facebook.com/m.mittermeier/Musikerkollegen zeigen nach der Hetze demonstrativ Solidarität mit Xavier Naidoo.
Unprofessioneller geht es nicht: Ein wohl orchestrierter 24-stündiger Sturm des Hasses, der in den sozialen Medien und von Meinungsmachern des transatlantisch geprägten deutschen Medienmainstreams gegen den Musiker Xavier Naidoo los geblasen wurde, reichte aus, um den NDR - verantwortlich für den deutschen Beitrag beim Eurovison Song Contest - einknicken zu lassen. Am Freitagabend vermeldete der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber:
"Die laufenden Diskussionen könnten dem ESC ernsthaft schaden. Aus diesem Grund wird Xavier Naidoo nicht für Deutschland starten.

[...]

Es war klar, dass er polarisiert, aber die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht. Wir haben das falsch eingeschätzt."
Gleichsam nahmen Schreiber und seine Kollegen Naidoo gegen die teils extrem persönlichkeitsverletztenden und ehrabschneidenden Verleumdungen aus den Hass-Netzwerken in Schutz:
"Xavier Naidoo ist ein herausragender Sänger, der nach meiner Überzeugung weder Rassist noch homophob ist."
Doch wie kommt es überhaupt zu derlei Anschuldigungen? Den Vorwurf der "Homophobie" handelte sich Naidoo beispielsweise ein, indem er zusammen mit einem Musikerkollegen Kool Savas im Jahr 2012 ein Lied veröffentlichte, in dem Kindesmissbrauch thematisiert wird.

Naidoo, nach eigenen Angaben in seiner Kindheit selbst Opfer eines sexuellen Übergriffes durch einen Pädophilen, verarbeitet darin die traumatisierende Erfahrung und geht zum wortgewaltigen Gegenangriff gegen Kinderschänder über.

Nun ist es leider Fakt, dass Pädophile sich - nicht nur, aber auch - an kleinen Jungs vergreifen. Für die Gesinnungswächter, für die Naidoo - wegen seiner US-kritischen und friedenspolitischen Ansichten - schon vorher ein Dorn im Auge war, waren die derben Textzeilen aus "Hidden Track" dennoch ein gefundenes Fressen.

Da Naidoo unter anderem analen Geschlechtsverkehr ansprach, sei das Stück in Wirklichkeit "gegen Schwule" gerichtet. Eine vollends absurde Argumentation, an der sich pikanterweise auch der Grüne Volker Beck immer wieder hetzerisch beteiligt.


Nun ist Beck jedoch nicht nur Bundestagsabgeordneter und Homosexuellenrechtler, sondern verkündete in einem einem 1988 erschienenen Buch auch:
“Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich.”

Als diese Zeilen im Zuge der grünen Aufarbeitung mit Pädophilen in den eigenen Reihen abermals publik wurden, täuschte Beck zudem die Öffentlichkeit und stritt die Urheberschaft dieser Aussage zunächst ab. Erst der Spiegel deckte im September 2013 auf, dass Beck noch im Jahre 1988 tatsächlich derartige Positionen vertrat.


Will hier etwa ein hochrangiger deutscher Politiker aus naheliegenden Gründen eine Debatte über Kindesmissbrauch verhindern und beteiligt sich so an vorderster Front am Rufmord gegen einen Sänger, der solche Verbrechen anprangert?


Kommentar: Mit Sicherheit!


Klar ist nur: Der Vorwurf der "Homophobie" gegen Naidoo ist nicht haltbar.

Ähnlich sieht es aus mit anderen Unterstellungen: Wie schon gegen die Occupy-Bewegung oder die Friedensbewegung wird von den Gesinnungswächtern gerne der Antisemitismus-Vorwurf gegen Naidoo erhoben. Der Grund: Der Sänger - wie auch die beiden genannten Bewegungen - kritisierten wiederholt und offensiv die Bankenmacht und den real existierenden Finanzkapitalismus. Wohl gemerkt: Ohne dabei konkreten Religionsgruppen die Schuld zu geben oder diese überhaupt nur zu erwähnen.


Doch für die Propaganda-Fußtruppen des Systems ist der Fall dennoch klar: In Wirklichkeit seien ja Juden gemeint, wenn Banken kritisiert werden. Klarer Fall von Antisemitismus also.


Kommentar: Wenn gar nichts mehr geht, kommt die Antisemitismus Keule, ohne jegliche Grundlage zum Einsatz um berechtigte Aussagen zu dekreditieren.


Über derartige manipulative Tricks gelang es bis heute eine substantielle Gegenwehr zu verhindern, wenn Milliarden von Steuergeldern in die Rettung von Banken gesteckt werden, die sich im Profitrausch auf Kosten der Allgemeinheit schlichtweg verzockt haben.

So bestätigte auch der Konzertveranstaler Marek Lindberg auf Facebook:
"Ich bin zutiefst erschüttert über die unglaubliche Hetze, die widerliche Heuchelei und den blinden Hass, für die es keinerlei Berechtigung gibt! Als Mensch und deutscher Jude, der den Vorzug hatte, mehr als 20 Jahre in seiner Nähe zu sein, habe ich noch nie das Gefühl gehabt, dass auch nur der Hauch eines antisemitischen, rassistischen, xenophobischen oder nationalistischen Sentiments existiert."
Ein weiterer Vorwurf gegen Naidoo lautet, der Sänger würde "die staatliche Souveränität Deutschlands" leugnen und "behauptet, Deutschland wäre immernoch von den US-Amerikanern besetzt". Doch sind diese Aussagen so abwegig? Auch die ZDF-Sendung "Die Anstalt" widmete sich schon dieser Frage:


Das Ergebnis: De facto gilt in Deutschland immernoch das US-Besatzungsstatut, nur dass die alliierten Vorbehalts- und Ausspährechte sogar längst in die deutsche Gesetzgebung integriert wurden.


So ist es beispielsweise für die NSA völlig "legal", das Grundgesetz zu brechen und die deutsche Bevölkerung sowie die hiesige Politikergarde lückenlos zu überwachen und auszuschnüffeln. Nichts anderes hat Naidoo immer wieder betont.

Auch andere honorige Persönlichkeiten, wie etwa der jüngst verstorbene Egon Bahr oder Gregor Gysi, sehen in diesem Faktum ein Souveränitätsdefizit:


Dass dies nichts mit irgendwelchen "Reichsbürger"-Ideen zu tun hat, stellte Naidoo ebenfalls bereits mehrfach klar:
"Zudem distanzierte er sich von den sogenannten Reichsbürgern. Er teile deren Auffassungen nicht und habe sich auch immer öffentlich deutlich davon distanziert, erklärte er weiter."
So lassen sich die heftigen Anfeindungen gegen einen der erfolgreichsten Sänger des Landes - die einer gesellschaftlichen Hinrichtung gleichkommen - bei genauerer Betrachtung Stück für Stück widerlegen.

Was bleibt, ist dann eine gezielte mediale Rufmordkampagne gegen einen Prominenten, der eben auch mal Unbequemes ausspricht.


Kommentar: Und genau das, ist der Grund für die Hetzte. Eine berühmte Person wie Naidoo soll gefälligst die Klappe halten und schon gar nicht die Wahrheit sagen, sonst könnte er ja viele Menschen zum Nachdenken bringen.

Die Deutschen sollen im Lullerland bleiben:

Die Heftigkeit dieser digitalen Steinigung sorgt nun jedoch auch zunehmend für Gegenwehr. So prangerte etwa der Schauspieler Til Schweiger scharf den deutschen Mainstream (der nicht "Lügenpresse" genannt werden will) an und sieht im Vorgehen der Leitartikler eine Form des Terrorismus:
"Wo kommt dieser Hass her? Woher die Lust zu zerstören? Was hier gerade von sogenannten Leitmedien abgezogen wird, das ist eine Form von Terrorismus!"

Kommentar: Hut ab Till, denn genau das ist der Fall...


Die Autorin und ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Katrin McClean geht noch einen Schritt weiter und schreibt:
"Willkommen in der Diktatur!

In der DDR wurde der Gesinnungsterror von der Regierung über das Volk ausgeübt. Es hieß zwar Diktatur des Proletariats, aber das Proletariat in der DDR hatte meist alles andere zu tun, als seinen Mitmenschen eine Meinung vorzuschreiben. Auftrittsverbote für Musiker gingen von Parteibonzen aus und ernteten empörten Protest von der Bevölkerung.
Was heute in der BRD geschehen ist, wäre in der DDR undenkbar gewesen.

Ein Gesinnungsterror durch Bürgerinitiativen!"

Kommentar: Stimmt...


Der Kabarettist Michael Mittermeier fügt hinzu:
"Mal schauen welches singende Falschgeld nun für uns Deutsche antreten wird. Aber ich bitte dann schon drum, dass der oder diejenige Kandidat dann vorher von der NSA, dem CIA und der CSU aufs genaueste überprüft wird."

Kommentar: LOL!


Beistand für Naidoo gibt es auch von dem Komiker Atze Schröder:
"Schade! Fast hätten wir einen unserer besten Sänger geschickt. Mal schauen welche Pfeife jetzt ausgegraben wird. Der Mob hat gewonnen. Wirklich traurig."

Kommentar: Ja, traurig...


Eine Petition mit dem Titel: "Deine Stimme für Xavier Naidoo. Jetzt erst recht ESC 2016 mit Xavier Naidoo." sammelte überdies bereits mehr als 7.000 Unterschriften.

Jedem Künstler und Kulturschaffenden in Deutschland sollte klar sein: Die transatlantische Gesinnungsmafia kennt keine Gnade. Wer nicht wie gewünscht spurt, wer publikumswirksam die Bankenmacht kritisiert, gegen die deutsche Beteiligung an den US-amerikanischen Imperialkriegen opponiert oder sonst irgendwie unbequem wird, muss damit rechnen bis zur Existenzvernichtung fertig gemacht zu werden.

Doch scheint der „Brocken" Naidoo, trotz des Einknickens seitens des NDR, ein Stück zu groß zu sein für die geifernde Meute - dies zeigt die nun einsetzende Unterstützung für den Sänger. Klar sollte auch sein: Dem Medienterror einer fanatisierten Minderheit ist nur gemeinsam beizukommen. Der richtige Zeitpunkt hier ein kollektives Stopp-Schild zu setzen, ist genau jetzt.


Andernfalls ist es nur eine Frage der Zeit, bis zivilgesellschaftliche Stimmen der Systemkritik vollends ausgelöscht werden. Doch mit Mut und Rückgrat kann - und muss - dies verhindert werden.