Wissenschaft und TechnologieS


Books

Erdrutsche auf dem Mars bewegen sich mit rasanter Geschwindigkeit: Teilweise mit 700 km/h

Wissenschaftler der Universität Mailand haben eine Studie veröffentlicht, in der sie die Geologie des Mars erforschten. Sie stellten fest, dass die Bewegung des Grundes auf dem roten Planeten mit einer enormen Geschwindigkeit erfolgt. Der "langsamste" Erdrutsch soll sich mit der Geschwindigkeit von bis 150 Meter pro Sekunde bewegen.
mars symbolbild, valles marineris
© globallookpress
Den Wissenschaftlern zufolge könnte die Geschwindigkeit auf Eis unter den Erdlawinen hinweisen. Außerdem sind die Erdrutsche auf dem Mars durch ihre Größe bemerkenswert - manche davon sind bis 40 Kilometer lang. Sie sind auch die schnellsten - mehr als 700 Kilometer pro Stunde. Diese gigantischen Erdrutsche wurden in den Valles Marineris entdeckt. Das ist ein Grabenbruchsystem aus Canyons, das insgesamt 3.800 Kilometer lang, bis 160 Kilometer breit und bis 6,4 Kilometer tief ist. Die US-Raumfahrtbehörde NASA nennt diesen Ort inoffiziell "Grand Canyon des Mars".

Satellite

Satellit Sentinel-5P sendet erste Bilder von belastenden Gasen

Der Umweltsatellit Sentinel-5P hat nach seinem Start vor gut eineinhalb Monaten erste Bilder von bisher unerreichter Genauigkeit zur Luftverschmutzung auf der Erde geliefert.
Sentinel-5P Satellit NO2 Stickstoffdioxid
© ESAEines der ersten Bilder: Der Sentinel-5P Satellit bildet Stickstoffdioxid (NO2) sowie andere industrielle Stoffe über Europa ab.

Kommentar: Wikipedia:
Sentinel-5P (kurz für Sentinel-5 Precursor; deutsch: Wächter-5-Vorläufer) ist ein im Oktober 2017 im Rahmen des Copernicus-Programm der ESA gestarteter Erdbeobachtungssatellit. Mit einem mehrkanaligen, in den Niederlanden gebauten Spektrometer namens "Tropomi" überwacht er die Luftverschmutzung. Die Missionsdauer ist mit sieben Jahren angesetzt.



Jupiter

Wie aus einer anderen Realität: Nasa veröffentlicht atemberaubendes Jupiter-Foto

Die Nasa hat ein Foto veröffentlicht, das Jupiter so nah wie nie zeigt.
jupiter
© Nasa
​Das von Enthusiasten bearbeitete Foto zeigt einen Teil des 24.000 langen Wolkensystems, das Jupiter überzieht und durch Stürme auf dem Gasgigant gebildet wird. Die Aufnahmen sind am 24. Oktober gemacht worden, als die Nasa-Sonde Juno in 19.000 Kilometern Höhe über den Wolken vorbeiflog.


Galaxy

ESO-Astronomen entdecken 72 uralte Galaxien

72 neue Galaxien entdeckt
© ESO/MUSE HUDF
Die 72 neu entdeckten Galaxien haben ein Alter von rund 13 Milliarden Jahren und sind aus der Zeit kurz nach der Entstehung des Universums - dem Urknall.

Die Entdeckung wurde mit dem Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) gemacht, der sich auf dem Very Large Telescope (VLT) des European Southern Observatory (ESO) in Chile befindet.

Die Galaxien befinden sich zwar in einem Himmelsausschnitt, der schon bereits zuvor mit dem Hubble-Weltraumteleskop sowie anderer Teleskope abgetastet wurde, konnten aber erst jetzt dank der Fähigkeit von MUSE, verschiedene Wellenlängenbereiche zu erkennen und zu identifizieren."Muse kann etwas, was Hubble nicht kann. Es spaltet das Licht von jedem Punkt im Bild in die Farben auf, aus denen es besteht, und erstellt ein Spektrum. Das erlaubt es uns, die Entfernung zu messen, die Farben sowie andere Eigenschaften aller Galaxien, die wir sehen können - und dazu gehören einige, die für Hubble selbst unsichtbar sind", erklärt der an der Entdeckung beteiligte Astrophysiker Roland Bacon von der Universität in Lyon gegenüber CBC.ca.

Blue Planet

Völlig neue Art der Plattentektonik entdeckt

Das zentralanatolische Hochplateau
© Russell PysklywecDas zentralanatolische Hochplateau liegt rund einen Kilometer über seiner Umgebung. Der Grund dafür ist ein ungewöhnlicher tektonischer Prozess.
Überraschend anders: In der Türkei haben Geologen eine ganz neue Variante der Plattentektonik entdeckt - sie schuf das zentralanatolische Hochplateau. Dabei bildete sich an der Unterseite der festen Erdplatte ein tropfenförmiger Gesteinsausläufer, der immer länger wurde und sich dann ablöste. Der Verlust dieses Gesteins dünnte die Lithosphäre aus und verursachte eine Hebung der Erdoberfläche - das Hochplateau entstand.

Wenn sich Gebirge auftürmen oder ein Hochplateau entsteht, dann steckt meist die Plattentektonik dahinter - die langsame, aber unaufhörliche Bewegung der Erdplatten. Oft führt die Kollision zweier tektonischer Platten dazu, dass die Erdkruste an einer Stelle gestaucht und aufgewölbt wird. An anderen Stellen führt ein Auseinanderweichen zu einer Ausdünnung der Kruste und zur Bildung von Senken.

Rätsel um zentralanatolisches Plateau

Doch es gibt eine Region, die nicht in dieses allgemeine Bild passt: das zentralanatolische Hochplateau in der Türkei. Dieses Gebiet wurde im Laufe der letzten rund zehn Millionen Jahre rund einen Kilometer gegenüber der Umgebung angehoben. Gleichzeitig jedoch zeigen seismische Messungen, dass die Lithosphäre, der feste Teil von Kruste und oberem Erdmantel, unter diesem Plateau ausgedünnt ist.

Mars

Regenwürmer gedeihen in simuliertem Marsboden

Ein im simulierten Marsboden geschlüpfter junger Regenwurm
© Wamelink/Universität WageningenEin im simulierten Marsboden geschlüpfter junger Regenwurm.
Wageningen (Niederlande) - In von der US-Raumfahrtbehörde NASA simulierten Marsböden haben sich in Experimenten Regenwürmer erfolgreich fortgepflanzt. Das Ergebnis zeigt, dass auch in Marsböden Pflanzen gedeihen können, die zukünftige Mars-Kolonialisten ernähren könnten.

"Um Menschen einmal auf dem Mars ernähren zu können, brauchen wir ein geschlossenes, nachhaltiges Agrar-Ökosystem", erklären die Forscher um Wieger Wamelink von der Wageningen University & Research und führen dazu weiter aus: "Regenwürmer werden hierbei eine Schlüsselrolle spielen, weil sie tote organische Stoffe zersetzen und recyceln."
Hintergrund

In ihren Experimenten untersuchen die Forscher, wie auf dem Mond und dem Mars in nachhaltigen Agrarsystemen Nahrung angebaut werden kann. Die Grundlage ist das Vorhandensein von Boden und Wasser (...in Form von Eis) sowohl auf dem Mars als auch auf dem Mond.

In den simulierten Mond- und Marsböden züchten die Wissenschaftler seit 2013 verschiedenste Nahrungspflanzen und waren bislang in allen Fällen - mit Ausnahme von Spinat - auch erfolgreich. Nachdem die Ernte auch noch auf mögliche Schwermetalle und Alkaloide getestet wurden, konnten die Wissenschaftler daraus sogar ganze Menüs zubereiten (...GreWi berichtete).

Kommentar:


Fish

Kein bislang bekannter Fisch lebt tiefer: Wissenschaftler filmen seltsame Tiere im Marianengraben

unbekannte Fischart Marianengraben, tiefstlebender Fisch
© Screenshot des YouTube-VideosKein bislang bekannter Fisch lebt tiefer: Wissenschaftler filmen seltsame Tiere im Marianengraben
US-Wissenschaftler haben im Marianengraben eine bislang unbekannte Fischart entdeckt. Dabei kann es sich womöglich um den "tiefstlebenden" Fisch handeln. Das ungewöhnliche Tier heißt auf Lateinisch Pseudoliparis swirei und gehör der Familie der Scheibenbäuche an.

Die für die Erstbeschreibung gefangenen und gefilmten Fische wurden von einem Köder angezogen. Die Spezies wurde bis in eine Tiefe von 8.178 Meter beobachtet. Pseudoliparis swirei ist rosig-weißlich gefärbt. Seine Haut ist transparent, sodass innere Organe und die Rumpfmuskulatur sichtbar sind.

"Sie sehen zwar nicht stark und robust genug aus, um in einer solch extrem schwierigen Umwelt zu leben, dennoch sie sind äußerst erfolgreich", zitiert die Zeitung The Independent Mackenzie Gerringer, Meeresbiologin von der University of Washington.

Bulb

Die »Hells Bells« von Yucatán: Seltsame Unterwasser-Stalaktiten erstmals untersucht

In einer seit Jahrtausenden überfluteten Höhle in Mexiko sind einzigartige »Tropfsteine« entstanden. Doch wie war das möglich?
Hells Bells
Eugenio Acévez und Jerónimo Avilés/Stinnesbeck at al.
Bei Tropfsteinen zeigt sich die Natur von ihrer künstlerischen Seite. Im Normalfall wachsen sie Tausende von Jahren in Höhlen, die sich in kalkhaltigem Gestein gebildet haben: Wasser sickert durch das Gestein und reichert sich dabei mit Kalziumkarbonat an. Erreicht es die Höhlendecke, fällt beim Heruntertropfen ein kleiner Teil des Kalziumkarbonats aus, bleibt hängen und trägt ein wenig zur Bildung eines Tropfsteins bei.

Während hängende Kalkzapfen Stalaktiten genannt werden, heißen die sich von unten bildenden Tropfsteine Stalagmiten. Eine spektakuläre »Tropfsteinformation« in der El-Zapote-Höhle auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán zeigt nun aber, dass es auch anders geht - zumindest bei Stalaktiten.

Ice Cube

Anomalie: Delle im Magnetfeld bereits in der Eiszeit

Delle im Erdmagnetfeld in der Eiszeit
Das Erdmagnetfeld hat über dem Südatlantik eine gewaltige Delle. Seine Stärke beträgt hier nur rund die Hälfte des Normalwertes, dadurch ist die Schutzfunktion des Feldes drastisch reduziert.

Die traditionelle Sicht, dass diese Anomalie eine vorübergehende Erscheinung ist, geriet in den vergangenen Jahren unter Druck, weil 1000 Jahre alte Proben aus dem südlichen Afrika auch ihre Spuren tragen. Basaltproben von Tristan da Cunha zeigen jetzt, dass es die Anomalie auch vor Zehntausenden von Jahren gab.

Die Magnetfeldanomalie im Südatlantik reicht wesentlich weiter in die Erdvergangenheit, als man bisher annahm. Eine Arbeitsgruppe aus Großbritannien und Deutschland hat jetzt Gesteinsproben der Vulkaninsel Tristan da Cunha im Südatlantik ausgewertet und auch für eine 30.000-Jahres-Periode der jüngeren Erdvergangenheit drastisch verringerte Magnetfeldstärken entdeckt.

"Wir haben in der Periode, die vor 80.000 Jahren begann und vor 56.000 Jahren endete, fünf Vorgänge, bei denen die Magnetfeldstärke ähnlich schwach wie heute war", berichtete Jay Shah, Doktorand am Londoner Imperial College, auf der Jahrestagung der Europäischen Geowissenschaftlichen Union in Wien. Er hatte die Gesteinsproben für seine Master-Arbeit ausgewertet.

Nuke

Shellenberger: Atomenergie ist die grünere Energie und Windräder und Solarzellen erzeugen Giftmüll

In der Überschrift, der Ausspruch des Umweltaktivisten Michael Shellenberger, der im Times-Magazin ein Held der Umwelt im Jahr 2008 genannt wurde. Im weltweiten Kampf der Klima-Alarmisten gegen Kohlendioxid, glauben nur noch die größten Phantasten, dass Wind- und Sonnenenergie etwas zur Reduzierung von CO2 beiträgt. Australien ist das einzige G20-Land mit einem gesetzlich festgelegten Verbot der Energieerzeugung aus Kernkraft. Daher gibt es auch kein einziges Kernkraftwerk, obwohl die Uranvorkommen sehr reichhaltig sind.
michael shellenberger
© TED
Durch die Kombination der neuen Nationalen Energie-Garantie (NEG) des Bundes und der damit verbundenen Emissionsverpflichtung wird die Kernenergie jedoch ins Gespräch gebracht.

Wiederholt haben wir bereits geschrieben, dass Kernenergie die einzige eigenständige Stromerzeugungsquelle ist, die Strom auf Abruf liefern kann, ohne dabei CO2-Emissionen zu erzeugen. Aus der Sicht eines Stromversorgers ist die Kernkraft eine Quelle, die offensichtlich in der Lage ist, sowohl ihre NEG-Verpflichtung als auch ihre Emissionsverpflichtungen zu erfüllen, sofern eine solche Wahl verfügbar wäre.

Kommentar: Interessante Entwicklung von Michael Shellenberger, wenn er vorher ein richtig grüner Umweltaktivist war und zusätzlich Barack Obama beriet. Bleibt abzuwarten, ob er es mit seinen Aussagen wirklich ernst meint.

Lesen Sie zur "grünen" Energiepolitik den folgenden Sott-Artikel:

Lebst du noch grün, oder denkst du schon? Der große Ökostrom-Betrug