Wissenschaft und TechnologieS


Clock

Der C14-Crash: Alle Altersdatierungen sind möglicherweise falsch

dinosaurier, c14 datierungsmethode
Japanische Wissenschaftler konnten jetzt erstmals nachweisen, dass Blitze in der Erdatmosphäre bisher unbekannte Kernreaktionen auslösen können, bei denen unter anderem radioaktive Isotope wie Kohlenstoff-14 (C14) entstehen.

Dadurch könnte die Kohlenstoffdatierung in Frage gestellt werden, die verschiedene Wissenschaftszweige wie Archäologie, Anthropologin oder Paläontologie gerne zur Altersbestimmung nutzen.

Wissenschaftler hatten schon lange den Verdacht, dass Blitze Kernreaktionen der Luftmoleküle und dabei auch Positronen erzeugen können. Schon 1925 trug der schottische Physiker und Meteorologe Charles Wilson seine Theorie vor, dass Gewitter und die begleitenden Blitze Kernreaktionen in der Atmosphäre verursachen könnten.

Tatsächlich konnte man in den darauffolgenden Jahrzehnten auch Neutronen, Gammastrahlung und energiereicher Elektronen nachweisen, doch eindeutige Hinweise auf die dazugehörigen Prozesse fehlten.

Einem japanischen Forscherteam von der Kyoto University und der Universität Tokyo gelang es nun im Rahmen ihres Projekts »Gamma-Ray Observation of Winter Thunderclouds« (GROWTH), den Ablauf der von Blitzen verursachten Kernreaktionen sicher nachzuweisen.

Binoculars

Elektroautos können für Engpässe bei teuren Rohstoffen sorgen

Die deutsche Industrie sieht die Gefahr einer Rohstoffknappheit als Folge der steigenden Zahl von Elektroautos. Der zuständige Experte bei der Deutschen Rohstoffagentur, Brandenburg, verwies auf die starke Abhängigkeit der Wirtschaft von ausländischen Lieferanten.
Elektroauto
© Plugin / Johannes Wiesinger / pixelio.deBis zum Jahr 2050 sollen nur noch emissionsfreie Fahrzeuge erlaubt sein.
Vor allem bei Metallen, die man für den Bau von Batterien benötige, sei man auf Importe angewiesen. Das Angebot werde immer knapper und die Minenbetreiber könnten die Preise diktieren. In den meisten Fällen gebe es entweder nur wenige Anbieter, oder die Rohstoffe würden in Ländern mit erhöhten politischen Risiken gefördert, sagte Brandenburg der "Welt am Sonntag". Zwar gebe es auf der Erde reiche Vorkommen. Es seien aber nur wenige Länder bereit, diese Rohstoffe abzubauen, auch weil dies mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden sei.

Der Abteilungsleiter Sicherheit und Rohstoffe beim Bundesverband der Deutschen Industrie, Wachter, erklärte, der Bedarf wachse schneller als die Kapazitäten bei der Förderung. Ohne eine ausreichende Versorgung, beispielsweise mit Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan, werde es keine Zukunftstechnologien "Made in Germany" geben.

Kommentar:


Bulb

Darwin wäre erstaunt: Der Darwinfink - In zwei Generationen neue Vogelart entstanden

Forscher haben eine erstaunliche Evolutionsgeschichte auf den Galapagosinseln dokumentiert: In der Familie der Darwinfinken hat sich gleichsam im Zeitraffer eine neue Art herausgebildet. Durch eine Kreuzung zweier Arten ist Nachwuchs entstanden, bei dem es sich nicht einfach um Mischlinge handelt: Die Vögel pflanzen sich nur untereinander fort und haben spezifische Merkmale - Charakteristika einer eigenen Spezies, sagen die Biologen.


Kaktusfink
Ein Vertreter der neuen Art
Die erstaunliche Geschichte beginnt mit einer überraschenden Vogelsichtung im Jahr 1981: Biologen um das Forscherpaar Rosemary und Peter Grant von der Princeton Univerity bemerkten auf der kleinen Insel Daphne Major einen seltsam großen Darwinfink, der ein ungewöhnliches Lied sang. Er gehörte offensichtlich nicht zu den drei Darwinfinkenarten, die auf der Insel heimisch sind. "Er war so anders, dass er nicht aus einem Ei auf Daphne Major geschlüpft sein konnte", berichtet Peter Grant. Die Forscher vermuteten damals, dass er irgendwie von einer der anderen Galapagosinseln auf das vergleichsweise isolierte Eiland des Archipels gelangt war.

Um mehr zu erfahren, entnahmen die Wissenschaftler diesem Tier eine Blutprobe und ließen den Vogel wieder frei. Anschließend beobachteten sie, dass der Newcomer mit einer ortsansässigen mittelgroßen Finken-Dame der Art Geospiza fortis Nachwuchs gezeugt hatte. Diese Jungtiere sorgten anschließend ihrerseits wieder für Nachkommen. Die Forscher ließen diese neu entstandene »Big Bird-Linie« nun nicht mehr aus den Augen und entnahmen über sechs Generationen hinweg Blutproben zur genetischen Analyse. Mittlerweile gibt es rund 30 Nachkommen. Nun berichten die Biologen über ihre gesammelten Beobachtungsdaten und Analysen.

Nuke

Unabhängige Kommission russischer Wissenschaftler will Ursache erhöhter radioaktiver Strahlung in Europa bestimmen

Russische Kommission Strahlung Europa
© putnik/ Jewgeni jepantschinzew
Atomwissenschaftler wollen eine unabhängige Kommission bilden, um die Quelle in Europa festgestellten radioaktiven Substanz Ruthenium-106 zu bestimmen, teilte die russische Atomenergiebehörde Rosatom am Freitag auf ihrer Webseite mit.

Das Institut für Probleme der sicheren Entwicklung der Atomenergetik der Russischen Akademie der Wissenschaften erklärte sich bereit, die Bildung der Kommission zu koordinieren. Rosatom hat seinerseits die nötige Mitwirkung zugesagt und will die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.

Anfang Oktober hatte das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) von ungefährlich geringen Mengen von Ruthenium-106 in Deutschland, aber auch in Italien und Österreich berichtet. BfS-Fachleute vermuteten, dass die Quelle im südlichen Ural liegen könnte. Belege für ihre These legten sie jedoch nicht vor. Rosatom wies die Mutmaßung als falsch zurück. Das Ministerium für öffentliche Sicherheit des russischen Gebietes Tscheljabinsk hatte mitgeteilt, dass in der Region selbst kein Austritt von Radioaktivität gemessen worden sei. Im Gebiet Tscheljabinsk befindet sich die Atomanlage Majak, in der spaltbares Material industriemäßig hergestellt wird.

Ruthenium-106 wird hauptsächlich als Strahlenquelle in der Krebstherapie genutzt, seltener auch in Isotopengeneratoren zur Energieversorgung von Satelliten.

Kommentar:


People

Tiere nutzen ihre eigenen "sozialen Netzwerke"

Wölfe, Wolf
© Flickr/ Jeremy Weber
Lange Zeit wurde angenommen, dass Tiere nur über den direkten Kontakt Informationen und Wissen austauschen können. Doch nun scheinen sich zunehmend Indizien dafür zu finden, dass Tiere ebenfalls über "Datenbanken" und öffentliche Netzwerke verfügen, die ihnen erlauben, Wissen ohne direkten Kontakt zwischen Generationen und Individuen auszutauschen.

Bereits der sowjetische Forscher Nikolaj Naumow hatte die These aufgestellt, dass Tiere eine Art soziale Netzwerke aufbauen können, um Informationen "öffentlich" auszutauschen. Diese nannte er "Signalfelder".

Nach Naumows Hypothese sind diese Signalfelder in die natürliche Umgebung eingebaut und dienen als "Sammelort" für Informationen, die von allen Individuen offen eingesehen werden können.

Besonders oft betreffen diese Informationen sichere Wege zu Wasser- oder Nahrungsstellen.

Cloud Lightning

Blitze: Forscher entdecken bislang unbekannte natürliche Quelle von C-14

Blitze
© Fir0002 (via WikimediaCommons) GFDLSymbolbild: Blitz
Kyoto (Japan) - Japanische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass Blitze wie ein natürlicher Teilchenbeschleuniger wirken und in der Atmosphäre zu bislang unbekannten Kernreaktionen führen können. Hierbei entstehen radioaktive Isotope wie etwa Kohlenstoff-14, das Paläontologen und Archäologen zur Altersbestimmung von organischem Material nutzen. Bislang war dieser Prozess gänzlich unbekannt, der nun zu einem Problem für die sicher geglaubte Altersbestimmung werden könnte.

Schon 1925 vermutete der schottische Physiker Charles Wilson, dass Blitze genügend Energie freisetzen können, um in der Atmosphäre durch Kernreaktionen radioaktive Isotope entstehen zu lassen. Wie das Team um Teruaki Enoto von der Kyoto University aktuell im Fachjournal Nature (DOI: 10.1038/nature24630) berichtet, haben sie während einem heftigen Wintergewitter im Februar 2017 die Gammastrahlung aus Gewitterwolken gemessen und konnten hierbei Wilsons Theorie erstmals bestätigen, als sie nach der Entladung zunächst einen intensiven, sehr kurz andauernden Gammablitz messen konnten. Dieser wurde gefolgt von einem etwa einminütigen Nachleuchten der Gammastrahlung von 511 Kiloelektronenvolt und einem etwa 35-sekündigen dritten Gammastrahlentyp. "Diese drei Arten von Gammastrahlen zeigten, dass der Blitz eine regelrechte Lawine von Kernreaktionen, sog. photonukleare Reaktionen, ausgelöst hatte, die dann in der Atmosphäre neue Isotope entstehen ließen", so Enoto.

Solar Flares

Riesige Feuerzunge bricht aus der Sonne aus

Sonne Protuberanz
© CC BY 2.0 / NASA Goddard Space Flight Center / Amazing Hi-Def CME
Auf unserer Sonne spielt sich Unglaubliches ab: Von ihr löst sich gerade eine 500.000 Kilometer lange Protuberanz.

Wie dunkles Gewebe sieht sie aus, die wohl größte Protuberanz, die die Sternforscher in den letzten Jahren beobachten konnten: "Fast in der Mitte des Sonnendiskus ist eine der schönsten und größten Protuberanzen der letzten Jahre zu sehen", heißt es in einer Mitteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Wenn eine Protuberanz sich von der Sonne löst, dann sei das die letzte Phase ihres sehr viel längeren Lebens, sagen die russischen Sternforscher. "Dieser Endphase geht eine lange, mehrwöchige Etappe voraus, wenn sich in der Sonnenkrone kaltes Festgewebe ansammelt, bis es dann so eine gewaltige Masse erreicht, dass es aus dem Gleichgewicht gerät und in den Weltraum ausbricht", heißt es in der Mitteilung.

Attention

Wissenschaftler warnen: Ab 2018 wird es mehr schwere Erdbeben geben - Erdrotation wird langsamer

Eine periodische Verlangsamung der Erdrotation dürfte im nächsten Jahr zu einer Erhöhung der schweren Erdbeben führen, insbesondere in dicht besiedelten tropischen Regionen.


Kommentar: Wir haben schon vor Jahren darauf hingewiesen. Unser Buch in dem diese Verlangsamung der Erdrotation ein Teilthema ist gibt es inzwischen auch auf Deutsch:


Ecuador Erdbeben
© www.globallookpress.com
Im vergangenen Monat haben Roger Bilham von der University of Colorado in Boulder und Rebecca Bendick von der University of Montana in Missoula auf der Jahrestagung der Geological Society of America aufgezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen seismischer Aktivität und der Rotationsgeschwindigkeit des Planeten gibt. "Die Korrelation zwischen der Rotation der Erde und der Erdbebenaktivität ist stark und deutet darauf hin, dass es im nächsten Jahr zu einer Zunahme der Anzahl intensiver Erdbeben kommen wird. Große Erdbeben werden seit über einem Jahrhundert gut dokumentiert und das liefert uns gute Daten für Untersuchungen", so Bilham im The Guardian.

Die Forscher hatten alle Erdbeben ab 1900 studiert, die eine Stärke über 7 hatten und stießen auf fünf verschiedene Perioden, in denen es eine ungewöhnlich hohe Anzahl von schweren Erdbeben gegeben hatte. Sie stellten fest, dass alle fünf mit einer vorübergehenden Verringerung der Rotationsgeschwindigkeit der Erde zusammenfielen. "In diesen Perioden gab es zwischen 25 und 30 schwere Erdbeben pro Jahr", sagte Bilham ergänzend. "Während der restlichen Zeit lag die durchschnittliche Zahl bei 15 schweren Erdbeben pro Jahr."


Kommentar: Die Verlangsamung der Erdrotation ist nur die Spitze des Eisbergs. Siehe Buch oben. Unser Sonnensystem durchläuft eine Periode der kosmischen Veränderung, die ihre Spuren auf der Erde hinterlässt. Das Verhalten der Menschheit spielt wahrscheinlich eine nicht zu vernachlässigende Rolle dabei. Unsere Zivilisationen steht auf Messers Schneide, Dank Ignoranz und der Glorifizierung von Lügen:

Satellite

Beängstigend: Wie Machthaber eines Tages Drohnen mit künstlicher Intelligenz zum Töten von Menschen einsetzen könnten

Entwicklung Drohen-Technologie
© Stop Automatic WeaponsScreenshot aus dem Video "Slaughterbot".
Dank des Fortschritts in Sachen künstlicher Intelligenz können Roboter mittlerweile relativ autonom agieren. Dasselbe gilt für Waffensysteme wie unbemannte Drohnen. Droht eine Zukunft, in der Mini-Kampfdrohnen, gegen die es keine Abwehr gibt, eigenständig über Leben und Tod entscheiden?

"Piloten unserer unbemannten Drohnensysteme haben im vergangenen Jahr knapp 3.000 Präzisionstreffer erzielt. Wir sind darauf sehr stolz. Es erlaubt uns, die guten von den bösen Kerlen zu trennen. Es ist eine große Sache. Aber wir haben noch etwas viel Größeres", mit diesen Worten leitete der Vertreter einer auf Drohnen spezialisierten Rüstungsfirma seine Präsentation vor großem Publikum ein (siehe unten eingebettetes Video).

Daraufhin fliegt eine Drohne, die auf einer Handfläche Platz findet, in den Saal und umkreist den Mitarbeiter von StratoEnergetics. "Eure Kinder haben so etwas wahrscheinlich zu Hause, oder? Nicht ganz!", sagt dieser, um im nächsten Moment mit einer schnellen Bewegung nach der Mini-Drohne zu greifen. Doch sie weicht ruckartig aus. "Ein guter Pilot? Nein, diese Fähigkeit basiert alleine auf künstlicher Intelligenz", fährt der Vertreter fort, um sodann ins Schwärmen über die technischen Fähigkeiten des sich selbst steuernden Geräts zu geraten:
Der Prozessor kann 300-mal schneller reagieren als ein Mensch. Die ruckartigen Bewegungen sind ein Anti-Scharfschützen-Mechanismus. Wie jedes Handy heutzutage verfügt es über Kameras und Sensoren, und es kann wie eine Social-Media-App auf eurem Handy Gesichter erkennen."

Kommentar: Die Killerdrohnen-Technologie hat schon heute beängstigende Ausmaße angenommen, und man mag sich gar nicht ausdenken, wohin sie - vor allem in Kombination mit Künstlicher Intelligenz - führen könnte:


Fireball

Interstellarer Asteroid soll außergewöhnliche Form besitzen

Ein wundersamer, 400 Meter langer Fels ist an der Erde vorbeigeflogen: 'Oumuamua ist der erste mit modernen Teleskopen beobachtete Asteroid aus einem anderen Sonnensystem. Sein genauer Ursprung liegt im Dunkeln.
interstellarer asteroid, 1I/2017 U1 Oumuamua
© dpa/European Southern Observatory
Ein unerwarteter Besucher aus den Tiefen des Alls begeistert Weltraumforscher: Zum ersten Mal haben Astronomen den Durchflug eines Asteroiden aus einem anderen Sonnensystem beobachtet.

Der 400 Meter lange Brocken war Millionen Jahre durchs Weltall zu uns unterwegs und verblüfft die Wissenschaftler mit seiner ungewöhnlichen Form: Er ist rund zehn Mal so lang wie breit - anders als alle Asteroiden aus unserem eigenen Sonnensystem, die bislang beobachtet worden sind.

Ein Team um Karen Meech von der Universität von Hawaii in Honululu beschreibt den fremdartigen Besucher im britischen Fachblatt "Nature". "Dieses Ding ist sehr merkwürdig", betonte Meech in einer Mitteilung ihrer Hochschule.

Kommentar: