Wissenschaft und TechnologieS


Satellite

Beängstigend: Wie Machthaber eines Tages Drohnen mit künstlicher Intelligenz zum Töten von Menschen einsetzen könnten

Entwicklung Drohen-Technologie
© Stop Automatic WeaponsScreenshot aus dem Video "Slaughterbot".
Dank des Fortschritts in Sachen künstlicher Intelligenz können Roboter mittlerweile relativ autonom agieren. Dasselbe gilt für Waffensysteme wie unbemannte Drohnen. Droht eine Zukunft, in der Mini-Kampfdrohnen, gegen die es keine Abwehr gibt, eigenständig über Leben und Tod entscheiden?

"Piloten unserer unbemannten Drohnensysteme haben im vergangenen Jahr knapp 3.000 Präzisionstreffer erzielt. Wir sind darauf sehr stolz. Es erlaubt uns, die guten von den bösen Kerlen zu trennen. Es ist eine große Sache. Aber wir haben noch etwas viel Größeres", mit diesen Worten leitete der Vertreter einer auf Drohnen spezialisierten Rüstungsfirma seine Präsentation vor großem Publikum ein (siehe unten eingebettetes Video).

Daraufhin fliegt eine Drohne, die auf einer Handfläche Platz findet, in den Saal und umkreist den Mitarbeiter von StratoEnergetics. "Eure Kinder haben so etwas wahrscheinlich zu Hause, oder? Nicht ganz!", sagt dieser, um im nächsten Moment mit einer schnellen Bewegung nach der Mini-Drohne zu greifen. Doch sie weicht ruckartig aus. "Ein guter Pilot? Nein, diese Fähigkeit basiert alleine auf künstlicher Intelligenz", fährt der Vertreter fort, um sodann ins Schwärmen über die technischen Fähigkeiten des sich selbst steuernden Geräts zu geraten:
Der Prozessor kann 300-mal schneller reagieren als ein Mensch. Die ruckartigen Bewegungen sind ein Anti-Scharfschützen-Mechanismus. Wie jedes Handy heutzutage verfügt es über Kameras und Sensoren, und es kann wie eine Social-Media-App auf eurem Handy Gesichter erkennen."

Kommentar: Die Killerdrohnen-Technologie hat schon heute beängstigende Ausmaße angenommen, und man mag sich gar nicht ausdenken, wohin sie - vor allem in Kombination mit Künstlicher Intelligenz - führen könnte:


Fireball

Interstellarer Asteroid soll außergewöhnliche Form besitzen

Ein wundersamer, 400 Meter langer Fels ist an der Erde vorbeigeflogen: 'Oumuamua ist der erste mit modernen Teleskopen beobachtete Asteroid aus einem anderen Sonnensystem. Sein genauer Ursprung liegt im Dunkeln.
interstellarer asteroid, 1I/2017 U1 Oumuamua
© dpa/European Southern Observatory
Ein unerwarteter Besucher aus den Tiefen des Alls begeistert Weltraumforscher: Zum ersten Mal haben Astronomen den Durchflug eines Asteroiden aus einem anderen Sonnensystem beobachtet.

Der 400 Meter lange Brocken war Millionen Jahre durchs Weltall zu uns unterwegs und verblüfft die Wissenschaftler mit seiner ungewöhnlichen Form: Er ist rund zehn Mal so lang wie breit - anders als alle Asteroiden aus unserem eigenen Sonnensystem, die bislang beobachtet worden sind.

Ein Team um Karen Meech von der Universität von Hawaii in Honululu beschreibt den fremdartigen Besucher im britischen Fachblatt "Nature". "Dieses Ding ist sehr merkwürdig", betonte Meech in einer Mitteilung ihrer Hochschule.

Kommentar:


Coffee

Londons Busse sollen bald Kaffeesatz als Antrieb nutzen

Doppeldecker-Bus London
© Wolfram KastlReichlich Kaffeesatz ist der neue Kraftstoff für Londoner Busse.


London (dpa) Einige der berühmten Doppeldeckerbusse in London sollen künftig mit aus Kaffeesatz hergestelltem Biodiesel fahren. Das teilte der Energiekonzern Shell mit.


Mithilfe von Shell hat demnach das britische Technologieunternehmen Bio-Bean einen Kraftstoff namens B20 entwickelt, von dem ein Teil aus Kaffeesatz gewonnen wird.

Für die Herstellung sammelte Bio-Bean große Mengen an Kaffeesatz von Café-Ketten in der britischen Hauptstadt ein und verarbeitete sie zu Kaffee-Öl. Von Montag an sollen nun Busse den neuen umweltfreundlichen Sprit tanken. Sie müssten dafür nicht umgerüstet werden, hieß es in der Shell-Mitteilung.

Mit der Aktion wollen die Unternehmen auf die ungenutzten Ressourcen hinweisen, die täglich im Abfall landen. «Wir haben in Großbritannien angefangen, aber stellen Sie sich das Potenzial eines Landes wie Deutschland vor, in dem mehr als 61 Milliarden Tassen Kaffee pro Jahr getrunken werden.

Wenn wir unseren Umgang mit Reststoffen ändern, können wir in Zukunft nachhaltigere Städte schaffen», sagte Bio-Bean-Gründer Arthur Kay der Mitteilung zufolge. Das Recycling hat demnach noch Luft nach oben: Bio-Bean kann derzeit 50 000 Tonnen Kaffeesatz im Jahr verarbeiten - allein in London fallen aber 200 000 Tonnen im Jahr an.

Bulb

Antarktis: 380 Mio. Jahre alter fossiler Wald entdeckt - "Schlüsselrolle im Temperaturabfall der Welt"

Das ist die Antarktis, wie wir sie kennen: massenhaft Schnee, Berge und Gletscher, so weit das Auge reicht. Schwer zu glauben, dass vor 380 Millionen Jahren anstatt der Eislandschaft ein grüner, üppiger Wald diese Landschaft bedeckte. Bei ihren Recherchen sind Forscher vor kurzem in Svalbard, eine zu Norwegen gehörende Inselgruppe im Arktischen Ozean, auf Fossilien der uralten Bäume gestoßen, die vor mehreren Millionen Jahren die dramatischste Klimaveränderung der Welt verursacht haben.
Wald Fossil
Fund gehört zu ältesten Wäldern der Welt

Wie die Forscher John Marshall von der Southampton University und Christopher Berry von der Cardiff University in einem Beitrag im Fachblatt GeoScienceWorld schreiben, ist ihr Fund einer der ältesten Wälder der Welt. Er stammt aus der Devonzeit vor 350 bis 405 Millionen Jahren.

Es wird vermutet, dass die ersten Wälder eine Schlüsselrolle im drastischsten Temperaturabfall der Welt gespielt haben.


Kommentar: Also die Wissenschaftler gehen ernsthaft davon aus dass die Wälder eine der Hauptursachen dieses globalen Klimawandels waren?


Damals war der Kohlendioxidgehalt fünfzehn Mal so hoch wie der heutige. Als die kleineren Pflanzen zu großen Wäldern wurden, wandelten diese das Kohlendioxid in der Erdatmosphäre durch Photosynthese um, was zur starken Veränderung des Klimas führte.

Wer sich nun immer noch wundert, wie so ein Wald an der Antarktis entstehen kann: Damals, als die ersten Wälder entstanden, befand sich Svalbard noch gar nicht an der Antarktis, sonder am Äquator. Erst als sich die Kontinentalplatte in Richtung Norden verschob, wurde Svalbard in Richtung Antarktis befördert.

Sun

Eine neue Eiszeit droht durch inaktive Sonne: Russische Wissenschaftler sind sehr alarmiert

Auf der der Erde zugewandten Sonnenseite sind alle Sonnenflecken verschwunden, melden Forscher des Moskauer Lebedew-Physikinstituts auf Grundlage aktueller Bilder. Die Folgen für unser Leben auf der Erde könnten dramatisch sein.
sunset boat
© nationalinterest.org
Stimmt da irgendetwas nicht mit unserer Sonne? Im September meldete die Nasa die stärkste Sonneneruption der letzten zwölf Jahre. Diese lässt die Wissenschaftler nun überraschend befürchten, dass die Sonne bald in eine Phase eines sogenannten solaren Minimums übertritt, d.h. die Sonnenaktivitäten werden spürbar schwächer.

2016 bereits hatten US-Forscher nach Beobachtungen verschiedener sonnenähnlicher Sterne mit dem Kepler-Raumteleskop der Nasa bereits davon gesprochen, dass die Sonne bald in eine neue Phase ihrer magnetischen Evolution eintrete. Diese Schlussfolgerung erlaubten die ersten echten Belege dafür, dass die elfjährigen ringförmigen Sonnenflecken völlig zu verschwinden drohen. Das wiederum bedeute, so die Wissenschaftler, dass die Sonne weniger Sonnenflecken haben werde als noch in der ersten Hälfte ihres rund zehn Milliarden langen Lebens als ein brennender Wasserstoff-Stern.

Kommentar: Die Sonne ist bereits seit mehreren Jahren inaktiv und verschiedene russische Wissenschaftler deuten schon länger an, dass wir uns in Richtung einer Eiszeit bewegen. Lesen Sie dazu auch ein Kapitel aus unserem aktuellen Buch Erdveränderungen und die Mensch-Kosmos-Verbindung.


Bulb

Weltneuheit für Fahrsicherheit: Russisches Tool soll Sekundenschlaf verhindern

Müdigkeit am Steuer kann ebenso gefährlich wie Alkohol sein: Der Fahrer nickt ein, das Auto kommt von der Spur ab und kracht beispielsweise gegen einen Baum. Der russische Entwickler Wladislaw Lesowoi hat nun sein Gerät "Awake Inspector" präsentiert, das den fatalen Sekundenschlaf verhindern soll.
Hills
© Foto: bertomic
Der "Awake Inspector" ist eine Weltneuheit - dieses Gerät kontrolliert ständig die Aufmerksamkeit des Autofahrers. Bei ersten Anzeichen von Schläfrigkeit gibt es einen Warnton ab und blinkt.


Das Gerät basiert laut dem Entwickler auf Technologien der Computer Vision und des maschinellen Lernens.

High-Definition-Kameras sowie eine schnelle zentrale Verarbeitungseinheit dienen bei "Awake Inspektor" zur Schaffung von Realzeit-Videos.

Bulb

Erfolgreich? Erste Transplantation eines Menschenkopfes durchgeführt

Die erste Transplantation eines menschlichen Kopfes soll in China erfolgreich durchgeführt worden sein. Allerdings sei der fremde Kopf nicht einem lebenden Menschen, sondern einer Leiche angenäht worden.
Serio Canavero
© Reuters Russell Cheyne
Der umstrittene chirurgische Eingriff soll von dem italienischen Wissenschaftler Serio Canavero geleitet worden sein, der eine glänzende Zukunft für sein medizinisches Verfahren sieht. Auf einer Pressekonferenz in Wien erklärte er, dass er während der Operation die Wirbelsäule, Nerven und Blutgefäße erfolgreich wieder annähte. Nachdem die erste Transplantation an Leichen erfolgreich war, ist der nächste Schritt eine Transplantation der Köpfe zweier hirntoter Organspender. Danach stehe einer Kopftransplantation an einem lebenden Menschen nichts mehr im Wege. Der bahnbrechende Eingriff soll an einem Chinesen durchgeführt werden, obwohl ein russischer Techniker, Walerij Spiridonow, sich als Erster freiwillig meldete. Spiridonow, der an Muskelschwundstörungen leidet, erhofft sich ein längeres Leben durch die Operation.

Kommentar: Warum Canavero dies als Erfolg bezeichnet bleibt ungeklärt.


Bulb

Überreste Buddhas vermeintlich in China gefunden

In der chinesischen Provinz Gansu wurde ein Keramikkasten entdeckt, in der die Überreste Buddhas aufbewahrt liegen sollen.
China Buddha
© Chinese Cultural Relics
Den historischen Berichten zufolge, sammelten vor etwa 1.000 Jahren zwei Mönche rund zwei Jahrzehnte lang alle verfügbaren Überreste des verbrannten Leichnams von Buddha - dem Mann, auf dessen Lehren der heutige Buddhismus beruht. Nun glaubt ein Archäologenteam unter der Leitung von Hong Wu vom Gansu Provincial Institute of Cultural Relics and Archaeology, dass sie möglicherweise diese Überreste gemeinsam mit über 260 buddhistischen Statuen entdeckt haben. Sie lagen in einer Kiste unter einer Straße im chinesischen Kreis Jingchuan begraben.

"Die Mönche Yunjiang und Zhiming von der Lotusschule, die zum Manjusri-Tempel des Longxing-Klosters in der Präfektur Jingzhou gehört, sammelten über 2.000 Sariras (buddhistische Reliquien) sowie die Zähne und Knochen Buddhas und vergruben sie zusammen am 22. Juni 1013 in der Manjusri-Halle dieses Tempels", steht auf dem Keramikkasten geschrieben. Es ist jedoch äußerst schwierig festzustellen, ob diese Überreste tatsächlich von Buddha sind, und es ist sehr unwahrscheinlich, es überhaupt jemals mit Gewissheit sagen zu können.

Black Magic

Forscher setzen menschliche Mini-Gehirne in Ratten ein

Lab-grown human organs
Dank Stammzellen sind unsere Wissenschaftler in der Lage, winzige menschliche Gehirne unter Laborbedingungen zu erzeugen - und jetzt ist es sogar möglich, diese Organoide (humane Organe) in Tieren heranzuzüchten. Die ethischen Bedenken dieses Forschungszweiges wurden in der Vergangenheit bereits angesprochen und sie werden zukünftig wohl noch größer werden, wenn die bisher unveröffentlichten Forschungsergebnisse, die auf dem diesjährigen Treffen der Society for Neuroscience vom 11. bis 15. November 2017 vorgestellt wurden, bekannt werden.

Organoide können einen großen Nutzen zur Erforschung des Gehirns sein, da wir diese im Labor gezüchtete graue Masse für Studien verwenden können, die man ansonsten als unethisch bezeichnen würde, wenn darin ein lebendes menschliches Subjekt involviert wäre. Diese Organoide besitzen sowohl die physikalischen Eigenschaften als auch die Reaktionen des menschlichen Gehirns in seiner frühen Entwicklungsphase und sind deshalb hervorragend als Ersatz für Gehirnexperimente geeignet.

Bulb

Lebende Fossilien in Tasmanien entdeckt: Stromatolithen

Die einstigen Herrscher der Erde wurden in extreme Nischen verdrängt. In Tasmanien bilden sich die urzeitlichen Stromatolithen hingegen unter fast alltäglichen Bedingungen.
Boden
© Rolan Eberhard (DPIPWE)
Zu den allerersten Lebensformen, deren fossile Überreste man heute noch findet, zählen die Stromatolithen: Durch Bakterienkolonien hervorgebrachte Gesteinsstrukturen, die einen charakteristischen schichtartigen Aufbau zeigen. Heutzutage sind diese Lebensformen in stark salzhaltige Seen oder andere extreme Nischen verdrängt. Denn die Biofilme, aus denen sie bestehen, haben unter den meisten heutigen Umweltbedingungen keine Chance gegen Fressfeinde.

In Tasmanien haben Wissenschaftler nun jedoch Stromatolithen entdeckt, die in einer weit weniger extremen Umwelt überleben. Wie das Team um Bernadette Prömse von der University of Tasmania in Hobart schreibt, gedeihen diese Kolonien in kühlen Süßwassertümpeln, die nur schwach alkalisch sind. Von ihrer Entdeckung im Naturschutzgebiet Tasmanische Wildnis, einem UNESCO-Welterbe, berichten sie im Fachmagazin Scientific Reports. Die lebenden Fossilien tauchten in einer Landschaft auf, die von kalkhaltigen Karstquellen dominiert wird.

Stromatolithen bestehen aus diversen Bakterienarten, die eine Lebensgemeinschaft bilden, darunter vor allem Zyanobakterien. Gemeinsam erzeugen sie einen dünnen Biofilm, auf dem sich durch den Stoffwechsel der Bakterien kalkhaltiges Sediment anlagert. Dieses wiederum zwingt die Mikroorganismen, in die Höhe zu wachsen - ein Prozess, der sich fortwährend wiederholt und die typische Schichtung zur Folge hat.