Wissenschaft und TechnologieS


Mars

Mikroben können auf dem Mars Millionen von Jahren überleben

Marsoberfläche
© NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./Arizona State Univ.Die stark verwitterte Marsoberfläche (Regolith), hier eine Augnahme des NASA-Marsrovers “Curiosity”, würde Marsmikroben für Jahrmillionen Schutz bieten.
Moskau (Russland) - Anhand einer simulierten Mars-Umgebung zeigen russische Wissenschaftler , dass selbst einige irdische Mikroorganismen die hohe Strahlung und die niedrigen Temperaturen sehr viel länger überleben können als bislang gedacht. Die neuen Daten können nicht nur auf den Mars angewandt, sondern auch auf andere Himmelskörper im Sonnensystem übertragen werden.

Wie das Team um Vladimir S. Cheptsov von der Lomonosov Moscow State University (LMSU) aktuell im Fachjournal Extremophils (DOI: 10.1007/s00792-017-0966-7) berichtet, haben sie sogenannte extremophile Mikroorganismen in Permafrostböden in einer Mars-Klimakammer, in der die Umweltbedingungen des Mars simuliert werden können, starker Gammastrahlung und Niedrigtemperaturen ausgesetzt.

Die Durchschnittstemperatur auf dem Roten Planeten liegt bei -63 Grad, kann aber in den Nächten der Polarregionen sogar bis auf -145 Grad Celsius fallen, während der atmosphärische Druck 100-1000 mal geringer ist als auf der Erde und der Planet aufgrund des kaum vorhandenen Magnetfeldes fortwährend starker ultravioletter und ionisierender Strahlung ausgesetzt ist.

Jupiter

Juno-Sonde: Neue spektakuläre Aufnahmen von Jupiter

Die NASA hat neue Aufnahmen der Jupiter-Sonde "Juno" veröffentlicht, die spektakuläre Ansichten der wolkendichten südlichen Hemisphäre des Gasplaneten zeigen.
Jupiter
© NASA / Bearb.: Gerald Eichstädt and Seán DoranFarbverstärkte Juno-Aufnahmen vom achten Vorbeiflug der Sonde am Jupiter vom 24. Oktober 2017.
Washington (USA) - Wie die US-Raumfahrtbehörde berichtet, stammen die Aufnahmen vom achten Vorbeiflug am Jupiter, den die Sonde am 24. Oktober 2017 durchgeführt hatte. Sie zeigen den Gasriesen aus einer Entfernung von 3.400 Kilometern. Der nächste Vorbeiflug ist für den 16. Dezember geplant.

Wie schon die früheren Juno-Daten, so wurden diese Bilder auch als Rohdaten veröffentlicht, um nicht nur den Missionswissenschaftlern, sondern auch NASA-unabhängigen Forschern und Laien die Möglichkeit der eigenen Auswertung dieser Daten zu geben. Hier gezeigten Bilder sind Beispiele für die Verarbeitung der Bilddaten - in diesem Fall durch Gerald Eichstädt, Erman Anit und Seán Doran.

Bulb

Interview mit ScanPyramids-Leiter: "Weitere Anomalien in der Cheopspyramide entdeckt"

Im Rahmen der Kontroverse um den kürzlich entdeckten und bislang unbekannten großen Hohlraum oberhalb der Großen Galerie im Innern der auch als Cheopspyramide bezeichneten Großen Pyramide von Gizeh (...GreWi berichtete) hat der Herausgeber von Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi), Andreas Müller, mit einem Leiter des ScanPyramids-Projects, dem Präsidenten und Gründer des HIP-Instituts, Mehdi Tayoubi exklusiv über die Entdeckung, die Kontroverse und die nächsten Schritte bei der Erkundung der Pyramide gesprochen.
Pyramid
© ScanPyramids.orgDie Position des neu entdeckten großen “Hohlraums” im innern der Großen Pyramide von Gizeh (Illu.).
Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi): Die Entdeckung, die Sie und Ihre Kollegen im Fachjournal Nature beschreiben hat offenbar zu einigen Unstimmigkeiten geführt, vor allem bei einigen Mitarbeitern des ägyptischen Antikenministeriums und mit Zahi Hawass, die beide der Bedeutung dieser Entdeckung widersprechen (...GreWi berichtete)



Mehdi Tayoubi: Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass es eigentlich keine Unstimmigkeiten gibt, da Ägyptologen keine ausgewiesenen Physiker sind, die Bedeutung unserer Entdeckung aber darin liegt, dass sie von drei unterschiedlichen Teams anerkannter und renommierter Institutionen gegenseitig bestätigt wurde.

Kommentar: Große Pyramide: Forscher finden Hinweise auf rätselhaften Hohlraum


Bomb

Rein theoretisch: Physiker entdecken neue nukleare Reaktion - "8 mal mehr Kraft als Wasserstoffbombe"

Physikalische Entdeckungen können Fluch und Segen zugleich sein - so auch der neueste Fund einer subatomaren Reaktion der beiden Wissenschaftler Marek Karliner von der Tel Aviv University und Jonathan Rosner von der University of Chicago.
Atom
© Incnis Mrsi/Wikipedia
Wie sie in ihrer im Magazin Nature veröffentlichten Studie beschreiben, setzt eine Fusion von Bottom-Quarks mehr Energie frei als die größte Wasserstoffbombe der Welt. Aus diesem Grund veröffentlichten die beiden Wissenschaftler ihre Ergebnisse nicht sofort, weil sie Angst hatten, man könnte die Methode für Nuklearwaffen nutzen.

Energie wird durch Spaltung und Fusion freigesetzt

Bei Quarks handelt es sich um Elementarteilchen, also elementare Bestandteile, aus denen beispielsweise Protonen und Neutronen bestehen. Partikel, die den Nukleus eines Atoms ausmachen, werden durch eine enorme Menge an Energie an ihrem Platz gehalten. Wird der Atomkern gespalten, wird ein Teil dieser Energie freigegeben, eine Fusion gibt hingegen noch mehr Energie frei - dies geschieht durch die Umwandlung von Masse in Energie. Die Forscher probierten ein Modell aus, bei dem zwei Bottom-Quarks - die Gruppe der Quarks, die am meisten Energie freisetzt - miteinander fusionierten.

Binoculars

Gesicht einer mutigen, der Hexerei beschuldigten Frau nach 300 Jahren rekonstruiert

Unter der Folter bekannte sich 1704 die Mitte 60-jährige Lilias Adie sexueller Praktiken mit dem Teufel und der Hexerei für schuldig und verstarb daraufhin noch vor ihrer Hinrichtung im Gefängnis. 313 Jahre später haben schottische Wissenschaftler nun das Antlitz der Hexe rekonstruiert und geben so dem Schicksal von Tausenden einst der Hexerei angeklagten, verurteilten und hingerichteten Frauen und Männern ein symbolisches Gesicht.

Das rekonstruierte Gesicht der 1704 als Hexe verurteilten Lilias Adie aus Torryburn im schottischen Council Fife.
© University of DundeeDas rekonstruierte Gesicht der 1704 als Hexe verurteilten Lilias Adie aus Torryburn im schottischen Council Fife.
Dundee (Großbritannien) - Im Rahmen der BBC-Radiosendung "Scotland's Time Travel" (Schottische Zeitreise) haben sich Forensiker um Dr. Christopher Rynn vom Centre for Anatomy and Human Identification an der University of Dundee der Rekonstruktion der Gesichtszüge von Lilias Adie angenommen. Grundlage für die Rekonstruktion ist ein Foto des Schädels der Mitte 60-Jährigen, der als einer der wenigen Schädel einer schottischen "Hexe" erhalten geblieben ist, weil Lilias Adie noch vor ihrer eigentlichen Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen verstarb.

Kommentar: Weitere Artikel über die möglichen Anfänge und um die Probleme zu verstehen, die in Hexenprozesse verwickelte Gesellschaften hatten:


Cassiopaea

Quantenphysik macht es möglich: Forscher lassen Magnete schweben

Schwebende Nanomagneten
© IQOQI Innsbruck/M.R.KnablCosimo Rusconi (li.) und Oriol Romero-Isart lassen einen Magnetkreisel scheinbar schweben, um ihre Arbeiten zu Nanomagneten zu veranschaulichen.
Obwohl klassische Theorien es eigentlich als unmöglich erachten: Innsbrucker Quantenphysiker lassen Nanomagnete über einem statischen Magnetfeld schweben. Sie nutzen dafür Quanteneigenschaften von Nanoteilchen.

Innsbruck/Österreich - Mit Dauermagneten kann man keine stabil schwebende Konstruktion errichten, das hat der Brite Samuel Earnshaw bereits 1842 nachgewiesen. Lässt man einen Magneten über einem anderen schweben, genügt die kleinste Störung, um ihn abstürzen zu lassen. Der Magnetkreisel, ein beliebtes Spielzeug, umgeht dieses Earnshaw-Theorem. Bei einer Störung richtet die Kreiselbewegung ihn wieder so aus, dass die Stabilität erhalten bleibt. Nun haben Physiker um Oriol Romero-Isart vom Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck und dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit Forschern am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching erstmals gezeigt, dass Nanomagneten auch in Ruhe über einem statischen Magnetfeld schweben können.
"In der Quantenwelt können winzige Nanoteilchen ruhend über einem Magnetfeld schweben", sagt Oriol Romero-Isart. "Verantwortlich dafür sind Quanteneigenschaften, die in der makroskopischen Welt nicht wahrnehmbar sind, bei Nanoobjekten aber stark hervortreten."
Stabilität durch gyromagnetischen Effekt

Info

Schwermetall-Belastung lässts sich jetzt einfach und schnell messen

Labortests
© EmpaRamon Weishaupt bei Tests mit Blut-Serum
Ein Empa-Team hat einen Biosensor entwickelt, der günstig, einfach und schnell erhöhte Kupferwerte messen kann. Kupfer ist - genau wie andere Schwermetalle - problematisch für Mensch und Umwelt. Das Trägermaterial für den neuen Biosensor - mikrofibrillierte Zellulose - ist ebenfalls eine ­Empa-Entwicklung.

Dübendorf/schweiz - Schwermetalle wie Kupfer sind gefährlich, das ist kein Geheimnis. Sowohl auf die Umwelt als auch auf die menschliche Gesundheit können sie sich gravierend auswirken. Leberschäden, Alzheimer oder sogar Krebs wurden bereits mit einer Überbelastung an Kupfer in Zusammenhang gebracht. Trotzdem sind die Schwermetallkonzentrationen in Luft und Wasser, vor allem in einigen Entwicklungsländern, oft sehr hoch.

Um eine Überbelastung frühzeitig zu entdecken und Folgeschäden zu vermeiden, sind hochsensible Schwermetallanalysen, beispielsweise von Blutproben, unerlässlich. Sie sind aber oft aufwändig und teuer und benötigen eine entsprechende Laborinfrastruktur - was gerade in Entwicklungsländern, wo die Belastungen am höchsten sind, oft ein Problem darstellt.

Kommentar:


Bacon n Eggs

Wie sich das Essen auf die Aktivität unserer Gene auswirkt

Fast Food, Junkfood
© gemeinfreiUmwelt- und Lebensstilfaktoren führen zu Veränderungen der Genaktivität - beispielsweise durch das Essen, das wir zu uns nehmen.
Welche Auswirkungen haben Umwelt- und Lebensstilfaktoren, beispielsweise das Essen, das wir zu uns nehmen, auf die Aktivität unserer Gene? Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben zwei neue Arten von Histon-Modifikationen charakterisiert. Durch sie kann sich der zelluläre Stoffwechsel auf die Aktivität von Genen auswirken.

Neuherberg - Die DNA einer Zelle windet sich um sogenannte Histone. Diese Proteine verpacken das Erbgut im Zellkern und spielen darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Genaktivität. Durch Anhängen verschiedener Moleküle, können die Histone chemisch modifiziert und in ihrer Funktion verändert werden.

Viele dieser Moleküle stammen von Stoffwechselprodukten ab, daher liegt die Vermutung nahe, dass Umwelt- und Lebensstilfaktoren über diese Moleküle zu Veränderungen der Genaktivität führen - beispielsweise durch das Essen, das wir zu uns nehmen. Bisher war aber unklar, wie genau solche Histon-Modifikationen mit dem Stoffwechsel verknüpft sind und wie sie sich konkret auf die Genaktivität und die Organisation des Chromatins* auswirken.

Clock

Stephen Hawking: Künstliche Intelligenzen werden Menschheit bald ersetzen

Stephen Hawking
© Lucas JacksonDer Physiker Stephen Hawking lieferte bedeutende Arbeiten zur Kosmologie, Allgemeinen Relativitätstheorie und der Physik der Schwarzen Löcher. Durch populärwissenschaftliche Bücher über moderne Physik ist er auch einem breiten Publikum außerhalb der Fachwelt bekannt geworden.
Der renommierte Physiker Prof. Stephen Hawking geht davon aus, dass Roboter die Menschheit irgendwann vollständig ablösen werden. Laut dem Wissenschaftler wird die künstliche Intelligenz irgendwann einen Punkt erreichen, ab dem sie als eine "neue Lebensform" einzustufen ist.

In einem Interview mit der Printausgabe der Zeitschrift "Wired" sprach Hawking über seine Befürchtungen, dass die künstliche Intelligenz den Menschen irgendwann übertreffen und obsolet machen könnte. Hawking sagte:
Ich fürchte, dass die künstliche Intelligenz den Menschen insgesamt ersetzen könnte. Wenn Menschen Computerviren entwerfen, wird jemand eine künstliche Intelligenz entwerfen, die sich selbst verbessert und vermehrt. Das wird eine neue Lebensform sein, die den Menschen überragt.
Der 75-Jährige sprach auch von seiner Überzeugung, dass die Menschheit ein neues "Raumfahrt-Zeitalter" benötige, um mehr junge Leute für die Wissenschaft zu gewinnen. Sonst werde es "ernste Konsequenzen" haben, wenn nicht mehr Menschen Interesse an der Wissenschaft zeigten.

Kommentar: Diese Aussicht ist nicht erstrebenswert, sondern zutiefst erschreckend:


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Dritte Orang-Utan-Art auf Sumatra entdeckt

neue Orang-Utan-Art Pongo tapanuliensis
© Maxime AliagaEine eigene Orang-Utan-Art: Pongo tapanuliensis.
Batang Toru (Sumatra) - Im Batang-Toru-Wald im westlichen Sumatra haben Forscher eine dritte Art von Orang-Utans beschrieben. Die zugleich auch schon vom Aussterben bedrohte Art ist damit die erste seit mehr als 80 Jahren entdeckte Art von Menschenaffen. Die Entdeckung ist auch aus kryptozoologischer Sicht von Bedeutung.

Wie das Team um den Anthropologen Erik Meijaard von der Naturschutzorganisation Borneo Futures in Jakarta und Alexander Nater von der Universität Zürich aktuell im Fachjournal Current Biology (DOI: 10.1016/j.cub.2017.09.047) berichtet, stammen die ersten Berichte über die isoliert auf der indonesischen Insel Sumatra lebende Orang-Utan-Art aus den 1930er Jahren. Die jetzt auch wissenschaftlich beschriebenen und damit bestätigten Menschenaffen erhielten den Namen Pongo tapanuliensis. Mit ihrer Beschreibung der Primaten selbst warnen die Forscher zugleich vor der akuten Bedrohung des Lebensraums der Tiere.

Wie die Wissenschaftler berichten, handelt es sich bei den Tapanuli-Orang-Utans um eine Population aus weniger als 800 Individuen, die in den Batang-Toru-Wäldern im westlichen Sumatra leben. Schon eine erste Expedition Meijaards entdeckte in den 1990er Jahren die Überreste eines Orang-Utan-Weibchens und stieß auch auf die charakteristischen Nester, die auf die Population hindeuteten. Als dann Einwohner 2013 ein männliches Tier töteten, hatten die Forscher erstmals auch verwertbare Knochen- und Gewebeproben zur Verfügung.

Kommentar: Es gibt bereits aussagekräftige DNA-Proben. Was von der 'wissenschaftlichen' Gemeinde daraus gemacht wird, ist eine andere und gleichzeitig nicht überraschende Geschichte: