© AFP Iranian Foreign Ministry / AFPEin Waffenstillstandsabkommen mit Israel, das erst noch von der Hamas akzeptiert werden muss: Hier der in Katar lebende Hamas-Führer Ismail Haniyya bei der Begrüßung des iranischen Außenministers (nicht im Bild) in Doha/Katar, 20. Dezember 2023
Unter Berufung auf das Außenministerium von Katar berichtet der Sender Al Jazeera, dass Israel einem Waffenstillstand im Gazastreifen zugestimmt hat. Auch eine erste Reaktion der Hamas sei positiv. Allerdings scheinen sich beide Seiten noch nicht auf ein konkretes Abkommen verständigt zu haben.Einer Meldung von
Al Jazeera zufolge soll die Hamas erklärt haben, derzeit einen entsprechenden Vorschlag zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen zu prüfen. Allerdings gehe unterdessen die israelische Bombardierung von Gaza weiter.
Widersprüchliche DarstellungenVon israelischer Seite meldete auch die
Jerusalem Post, dass die Hamas einem Waffenstillstand und einer Vereinbarung zum Geiselaustausch zugestimmt habe. Das Außenministerium von Katar hätte diese Angaben bestätigt. Gleichzeitig behauptet die israelische Zeitung, dass das israelische Militär (IDF) die Hamas im Ort Chan Yunis im Gazastreifen "besiegt" und "über 10.000 Terroristen" in Gaza getötet habe.
Israels Verteidigungsminister Joaw Galant erklärte dazu, dass die IDF-Truppen "weitere Erfolge" erzielt hätten. Dabei nannte er für Chan Yunis die Zahl von 10.000 getöteten Hamas-Kämpfern. Weitere 10.000 sollen verwundet worden sein. Das israelische Militär würde nun Chan Yunis kontrollieren.
Im Gegensatz zu den Meldungen über einen angeblich erzielten Waffenstillstand berichtet
Al Mayadeen,
die palästinensische Seite habe deutlich gemacht, dass es noch kein Übereinkommen gebe und dass die Hamas eine Reihe von Vorbehalten angemeldet habe. Von israelischer Seite solle mit den Meldungen über ein vermeintlich erzieltes Abkommen die öffentliche Meinung beeinflusst werden.
Somit scheinen sich die Angaben von
Al Jazeera zu bestätigen, wonach die Hamas gegenwärtig noch einen dreistufigen Vorschlag für einen Waffenstillstand im Gazastreifen prüft. In Israel sollen Hardliner in der Koalition von Netanjahu damit gedroht haben, die Koalition aufzulösen, falls eine Vereinbarung mit der Hamas nicht nach ihren Vorstellungen ausfallen sollte.
Kommentar: Die USA halten krampfhaft an ihrem Selbstbild einer "Lichtbringer-Demokratie" fest, obwohl mittlerweile wirklich alles dagegen spricht. Sie fürchten den Verlust ihrer Führungsposition in dem neu entstehenden Gefüge einer multipolaren Weltordnung - was keine unberechtigte Angst ist. Vieles spricht dafür, dass ihre Zeit abläuft - was nur gut sein kann.