Das Kind der Gesellschaft
München - Die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan und die politischen Umwälzungen in Nordafrika haben im März den Fernsehkonsum in Deutschland gesteigert. Im Schnitt schauten die Deutschen im vergangenen Monat täglich fast vier Stunden - 238 Minuten - fern, wie das Nachrichtenmagazin Focus vorab unter Berufung auf die ARD-Medienforschung berichtete. Damit blieben die Fernseher neun Minuten länger eingeschaltet als im März des Vorjahres.
Am 13. März, dem dritten Tag der Katastrophe in Japan, schauten die Deutschen demnach sogar fast fünf Stunden fern. Für diesen Tag ermittelten die Medienforscher eine Sehdauer von durchschnittlich 298 Minuten. Infolge der Naturkatastrophe waren in Japan mehrere Atomreaktoren teilweise zerstört oder schwer beschädigt worden. Aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima trat Radioaktivität aus.
Ein neuer Immobilien-Boom fegt durch die USA. Doch dieses Mal sind es nicht irgendwelche mickrigen Vorstadt-Häuser in Kalifornien, die plötzlich Millionen Dollar kosten. Nein, jetzt hat die Spekulationsblase das Farmland erfasst: Seit dem Jahr 2000 haben sich die Preise für Ackerboden verdoppelt - selbst inflationsbereinigt bleibt ein Plus von 58 Prozent.

Bei einem Angriff auf das UN-Büro im afghanischen Masat-i-Scharif sind zahlreiche Menschen getötet worden, sieben von ihnen UN-Mitarbeiter.
Hunderte wütende Afghanen stürmten nach dem Freitagsgebet eine UN-Einrichtung in der nordafghanischen Stadt Masar i-Scharif. Sieben Mitarbeiter der Vereinten Nationen, darunter nepalesische Wachleute, ein schwedischer Anwalt und eine norwegische Pilotin, wurden vom rasenden Mob getötet. Einige der Ausländer wurden gar enthauptet.
Ein Prediger in der Blauen Moschee von Masar i-Scharif hatte die muslimische Gläubigen offenbar aufgehetzt, als er von einer Koranverbrennung in den USA berichtete. Vor knapp zwei Wochen hatte eine fundamentalistische Kirchengemeinde in Gainesville (Bundesstaat Florida) das Heilige Buch der Muslime in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und anschließend verbrannt.
Der berühmte Berliner Eisbär Knut war an einer Gehirnentzündung erkrankt. Als er dann am 19. März im Berliner Zoo plötzlich ins Wasser stürzte, sei er ertrunken, sagte die leitende Pathologin des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Claudia Szentiks, am Freitag in Berlin unter Berufung auf das Sektionsergebnis. Die Entzündung habe „weite Teile des Gehirns und das Rückenmark“ geschädigt.
Vor dem Ausbruch der Finanzkrise glaubten mehr als drei Viertel der Bundesbürger an den Erfolg des Euro. Inzwischen ist das Vertrauen erschüttert.
Die Schuldenkrise in Europa hat das Vertrauen der Deutschen in den Euro erschüttert. In einer Umfrage gaben nur noch 55 Prozent der Befragten an, dass der Euro langfristig eine erfolgreiche Währung sein werde.
Der Verlust von drei Kisten mit 655 Stimmzetteln aus Eisenbach, Münster und Haintchen für die Gemeinderatswahl werde voraussichtlich zu einer Wiederholung der Briefwahl in den betroffenen Ortsteilen führen, sagte Bürgermeister Bernd Hartmann (parteilos) am Dienstag. Der Anteil der vernichteten Stimmen entspricht gut einem Zehntel der 6600 Wahlberechtigten.
Am vergangenen Sonntag hätten Wahlhelfer den Bauhof mit der Entsorgung nicht benötigter Stimmzettel beauftragt, die ebenso wie die Briefwahlstimmen in Kisten gelagert worden seien, hieß es. Allerdings seien bei der Entsorgung auch die Kisten mit den ausgefüllten Stimmzetteln vernichtet worden, fügte Hartmann hinzu. Er nannte den Vorfall „ein peinliches menschliches Versehen“.

Angeklagte in China nehmen ihr Todesurteil entgegen. Schätzungen zufolge wurden im vergangenen Jahr mehrere tausend Hinrichtungen vollzogen.
In keinem anderen Land der Welt werden so viele Menschen hingerichtet wie in China. Das geht aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hervor. Eine gerade beschlossene Rechtsreform dürfte an Chinas traurigem Weltrekord kaum etwas ändern.
Amnesty International geht davon aus, dass in China im vergangenen Jahr mehrere tausend Menschen hingerichtet wurden. Das ist mehr als im Rest der Welt zusammengenommen. In anderen Staaten der Welt wurden insgesamt 527 Todesurteile vollstreckt. In China können viele Delikte mit dem Tod bestraft werden - nicht nur Mord, sondern auch Korruption und andere Wirtschaftsdelikte. Man brauche die Todesstrafe zur Abschreckung, heißt es zur offiziellen Begründung.