Das Kind der GesellschaftS


Bell

England „ist ein Polizeistaat“ - Gitarrist von Bruce Springsteen

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© Getty ImagesDer "Boss" unter Strom: In London rockte Bruce Springsteen stolze drei Stunden - und holte dann noch Ex-Beatle Paul McCartney auf die Bühne.
Danke sagen war nicht mehr drin: Paul McCartney und Bruce Springsteen haben bei einem Konzert in London kräftig überzogen - bis ihnen der Veranstalter den Strom abstellte. Springsteens Bandkollege beschwerte sich hinterher per Twitter-Mitteilung über den "Polizeistaat".

London - Wenn es um die Sperrstunde geht, sind die Briten eigen. Da ist es auch egal, wenn zwei Musikerlegenden auf der Bühne stehen. Das mussten nun Bruce Springsteen und Paul McCartney feststellen. Ihnen wurde in London der Strom abgedreht - weil sie zu lange gespielt hatten.

Das Duo schaffte es bei einem Open-Air-Konzert im Hyde Park am Samstagabend gerade noch, ihren letzten Song zu Ende zu singen - bedanken konnten sie sich dann schon bei den rund 65.000 Fans nicht mehr, weil die Mikrofone mangels Strom bereits den Dienst versagten. Da war die Sperrstunde um 22.30 Uhr schon um eine halbe Stunde überzogen.

V

Psychopathin Clinton wird in Ägypten mit Schuhen und Tomaten beworfen

"Monica, Monica", riefen die Demonstranten - dann flogen Schuhe, Tomaten und Wasserflaschen. US-Außenministerin Hillary Clinton ist nach einem Treffen mit Ägyptens Präsident Mursi attackiert worden. Die Ägypter werfen ihr und den USA einseitige Parteinahme nach dem Sturz Mubaraks vor. In Israel bemüht sie sich weiterhin um Frieden.

Ägyptische Demonstranten haben den Auto-Konvoi von US-Außenministerin Hillary Clinton bei ihrem Besuch in Alexandria mit Tomaten, Schuhen und Wasserflaschen beworfen. Die Protestierer riefen zudem "Monica, Monica", eine Anspielung auf die Skandal-Affäre zwischen Clintons Ehemann Bill mit der Praktikantin Monica Lewinsky in seiner Zeit als US-Präsident. Ein US-Verantwortlicher sagte, Clintons Wagen sei nicht von Wurfgeschossen getroffen worden.
Hillary Clinton not welcome
© ReutersHillary Clinton: Sie sind in Ägypten unerwünscht

Handcuffs

Freshta A. wurde von Lebensgefährten ermordet

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© Michael ArningNachdem ein 32-Jähriger seine 30 Jahre alte Freundin als vermisst gemeldet hatte, durchsuchte die Polizei eine Wohnung im Stadtteil Poppenbüttel
Bluttat war offenbar Streit vorausgegangen. Mann habe die 30-Jährige getötet, in einen Plastiksack gepackt und in einem Gestrüpp abgelegt.

Hamburg. Nach dem grausigen Fund einer Leiche in den Hummelsbütteler Mooren in Hamburg herrscht Gewissheit: Die seit Tagen vermisste 30-Jährige Freshta A. aus Hamburg-Poppenbüttel ist tot. Der 32-jährige Lebensgefährte wurde unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Er hat auch bereits gestanden. Die Leiche war in einem Plastiksack verpackt von einem Spaziergänger entdeckt worden. Der Mann hatte die junge Mutter am Donnerstag als vermisst gemeldet. Das Paar hatte ein sechs Monate altes Kind. Es werde vermutlich in der Familie der Frau bleiben, sagte eine Polizei-Pressesprecherin. Die Angehörigen von Freshta A. wurden vom Kriseninterventionsteams des Deutschen Roten Kreuz betreut.

Ein Spaziergänger hat am Sonnabend im Unterholz einen Plastiksack mit Blutspuren entdeckt. Beamte untersuchten den Sack und stellten fest, dass es sich um eine Leiche handelt. Nach der Spurensicherung wurde der Leichnam ins Institut für Rechtsmedizin gebracht. Die Obduktion ergab, dass es sich um die als vermisst gemeldete 30-Jährige handelte.

Attention

Selbstverbrennung bei Protesten in Israel: Forderung nach mehr Gerechtigkeit

israel
© Getty ImagesWie geht es weiter, Herr Netanjahu?
Es begann mit einem Camp auf dem noblen Rothschild Boulevard: Zum Jahrestag der Proteste in Tel Aviv fordern wieder Tausende Menschen mehr soziale Gerechtigkeit. Die Kundgebung wird von der Selbstverbrennung eines Teilnehmers überschattet.

Ein Jahr nach Beginn der Sozialproteste gegen die hohen Lebenshaltungskosten und niedrigen Gehälter in Israel sind am Samstagabend erneut Tausende auf die Straße gegangen. Die Demonstranten trugen Transparente, auf denen sie soziale Gerechtigkeit für alle forderten. Laut Polizei gingen in Tel Aviv etwa 8000 Demonstranten auf die Straße und forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Dabei skandierten sie den Slogan der Bewegung, "das Volk verlangt soziale Gerechtigkeit". Auch in Jerusalem, Haifa und Beerscheba gab es Proteste.

Pistol

Geiselnahme in Bremen: Geisel offenbar vom eigenen Bruder getötet

In Bremen hat ein 63-Jahre alter Mann sich erst mit seinem Bruder im Keller verbarrikadiert und anschließend den 70-Jährigen getötet.
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© dapd/DAPDSpezialeinsatzkräfte der Polizei haben in Bremen am Sonntagmittag ein Haus gestürmt und im Keller die Leiche eines 70 Jahre alten Mannes gefunden

Bremen. Bei einem Familiendrama in Bremen hat ein 63 Jahre alter Mann seinen sieben Jahre älteren Bruder getötet. Die Ehefrau des mutmaßlichen Täters hatte bereits am frühen Morgen die Beamten alarmiert und um Unterstützung wegen ihres psychisch kranken Mannes gebeten. Zunächst kamen die Beamten aber zu dem Schluss, dass es keine akute Bedrohungslage gab, sie schritten deswegen nicht ein. Die Polizei rückte erst nach einem zweiten Anruf der Angehörigen aus. Spezialeinsatzkräfte der Polizei stürmten nach knapp vier Stunden das Einfamilienhaus. Dort fanden die Polizisten im Keller die Leiche des 70-Jährigen. Den 63-Jährigen nahmen sie als mutmaßlichen Täter fest.

"Wir gehen davon aus, dass der Täter psychische Probleme hat“, sagte ein Polizeisprecher. Über die genauen Hintergründe des Familiendramas gab es zunächst keine Erkenntnisse. Auch die Motive des 63-Jährigen sind noch völlig unklar. "Dazu können wir noch gar nichts sagen“, sagte der Sprecher.

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Beschneidungs-Verbot gleicht Holocaust, so der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner

Der Streit um die religiöse Beschneidung hält an: Nach Holocaust-Vergleichen von Rabbinern kommen auch von Verbotsbefürwortern wie dem Kinderschutzbund harsche Worte.
Beschneidung
© dpaVerstümmelung und Traumatisierung von Kindern im Namen der "Religion".

Die Deutsche Kinderhilfe hat sich gegen eine Legalisierung religiöser Beschneidungen ausgesprochen. Der Verein kritisierte das Vorhaben der Bundesregierung, rechtssichere Beschneidungen zu ermöglichen. Das sei ein "Blankoscheck für religiös motivierte Kindesmisshandlungen".

Auslöser der Diskussion ist ein umstrittenes Kölner Gerichtsurteil, das die Beschneidung als strafbare Körperverletzung bewertet hat. Die Kinderhilfe verteidigte das Urteil: Der Protest von Religionsvertretern dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mehrheit der Bevölkerung in der Beschneidung einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit von Kindern sehe. In der laufenden Debatte dominiere das Thema Religionsfreiheit, über das Kindeswohl werde kaum gesprochen, befand der Verein.

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Hoffnung in Zeiten der Krise: Islands Revolution

Wir befinden uns im Jahre 2012. In ganz Europa erleiden viel zu große Banken viel zu große Verluste und werden vom Staat auf Kosten des Steuerzahlers vor sich selbst gerettet. In ganz Europa zwingen die Finanzmärkte diese nun finanziell angeschlagenen Staaten dazu, Ausgaben zu kürzen, ihr Tafelsilber zu verscherbeln und die letzten Reste des Sozialstaats abzuschleifen. In ganz Europa? Nein! Der kleine Inselstaat Island hört nicht auf, dem Wahnsinn Widerstand zu leisten und reagiert auf die Finanzkrise mit exakt der entgegengesetzten Medizin wie der Rest Europas. Und Island hat damit sogar Erfolg.
Iceland protestors
© Unknown
Die jüngere Geschichte Islands gleicht bis zur Finanzkrise einem großen Feldversuch in Sachen Finanzmarktliberalisierung. Abgesehen von winzigen Steueroasen gab es wohl keinen anderen Staat auf der Welt, der seinem Finanzsystem eine derartige Narrenfreiheit einräumte. Island war vor der Krise kein Land mit Banken, sondern ein gigantischer Hedge-Fonds mit einem kleinen angeschlossenen Land. Diese Politik brachte der 300.000-Seelen-Insel Spitzenplätze in den wirtschaftsliberalen Rankings der World Heritage Foundation und des IMD ein. Der eingeschlagene Kurs hatte durchaus auch seine Vorteile für die Inselbewohner. Die Löhne stiegen von Jahr zu Jahr und lagen vor der Krise rund ein Drittel über denen der EU-Staaten. Gemessen am BIP pro Kopf brachte es Island binnen weniger Jahre zur viertreichsten Nation der Welt. So lange nur genug Geld auf die Insel strömte und die isländische Krone permanent aufwertete, konnten die Bewohner in niedrigverzinsten Fremdwährungen wie dem Schweizer Franken oder dem japanischen Yen Kredite mit einem negativen Realzins aufnehmen. Und das taten sie reichlich, womit auch die Realwirtschaft boomte.

Nuke

Radioaktive Verseuchung durch Fukushima mindestens dreimal so groß wie Tschernobyl: Halber Pazifik verstrahlt

Meeresströmungen treiben das im März 2011 in Fukushima verseuchte Meerwasser weiterhin Richtung Nordamerika. Schon jetzt hat sich die radioaktive Fracht über den halben Nordpazifik verteilt. Das zeigt eine Modellrechnung von Wissenschaftlern des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Ihren Berechnungen nach werden die ersten Ausläufer des bei der japanischen Atomkatastrophe verseuchten Wassers in etwa drei Jahren die nordamerikanische Küste erreichen. Die Radioaktivität werde dann knapp unter den Werten liegen, die noch heute infolge der Tschernobyl-Katastrophe in der Ostsee zu finden sind, berichten die Forscher im Fachmagazin "Environmental Research Letters". Dort finde man noch rund 20 Becquerel pro Kubikmeter Wasser. Das sei gegenüber dem Normalwert leicht erhöht, aber noch deutlich unter dem Grenzwert für Trinkwasser. Starke Wirbel und Winterstürme hätten das radioaktive Wasser im Pazifik bereits stark verdünnt.
Verteilung von Fukushimas Radioaktivität im Pazifik
© GEOMAR / Erik Behrens, Franziska Schwarzkopf, Joke Lübbecke und Claus BöningVerteilung des radioaktiven Cäsium-137 im Wasser des Pazifiks 16 Monate nach dem Atomunfall von Fukushima im März 2011; bläuliche Farbtöne zeigen Bereiche mit hoher Verdünnung an.
Durch die Reaktorkatastrophe von Fukushima im März letzten Jahres wurden große Mengen radioaktiven Materials freigesetzt. Darunter sind auch langlebige Isotope wie das im Meerwasser gut lösliche Cäsium-137. Wie die Forscher berichten, gelangte ein überwiegender Teil davon über die Atmosphäre in den Pazifischen Ozean. Ein Teil stamme aber auch aus verseuchtem Wasser, das bei den Notfallmaßnahmen ins Meer eingeleitet wurde. "Die im März und April 2011 in den Pazifik geflossene Menge an Radioaktivität war mindestens dreimal so groß wie die, die 1986 infolge der Tschernobyl-Katastrophe in die Ostsee eingetragen wurde", erläutert der Leiter des GEOMAR-Forscherteams, Claus Böning. Sie habe bei rund zehn Terabecquerel - zehn Billionen Becquerel - pro Kubikmeter Wasser gelegen.

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Viele Student_innen können sich Prostitution als Nebenjob vorstellen

prostitution
© ddpLetzte Möglichkeit? Offenbar nicht, viele Studenten können sich einen Job in der Sexbranche vorstellen.
Das Ergebnis der Untersuchung des Studienkollegs zu Berlin ist überraschend: Jeder dritte Studierende in Berlin kann sich vorstellen, sein Studium mit Prostitution zu finanzieren.

Jeder dritte Studierende in Berlin kann sich vorstellen, sein Studium mit Prostitution zu finanzieren. Das geht aus einer Studie des „Studienkolleggs zu Berlin“ mit dem Titel: Nebenjob: Prostitution hervor, die der Nachrichtenagentur dapd vorliegt. Für die Untersuchung hat die Forschungsgruppe in Berlin, Paris und Kiew insgesamt rund 3600 Studentinnen und Studenten nach ihrer Einstellung zur Prostitution befragt. Der Schwerpunkt lag mit 3200 Befragten in Berlin. Die Bereitschaft zur Sexarbeit war in Paris (29,2 Prozent) und Kiew (18,5 Prozent) deutlich geringer als in der deutschen Hauptstadt. Im Gesamtdurchschnitt der Untersuchung lag sie bei rund 25 Prozent.

Tatsächlich aktiv im Rotlichtmilieu ist in Berlin jeder 27. Studierende (3,7 Prozent). Sie strippen, arbeiten im sogenannten Begleitservice oder in der klassischen Prostitution in Bordellen oder Clubs. Die Studie gibt einen seltenen Einblick in die bisher kaum beleuchtete Szene studentischer Prostitution. „Das Thema kommt zwar immer wieder mal in den Medien vor. Aber wissenschaftliche Untersuchungen gibt es dazu kaum“, sagt Felix Betzler, der zu der vierköpfigen Studiengruppe gehört, die mit vielen Studenten und Studentinnen über die Gründe für ihren Weg in die Prostitution, über ihre Probleme und die eigene Selbstwahrnehmung gesprochen hat.

Blackbox

JetBlue Kapitän der wirr von Al-Qaida redete - Angeblich soll Schlafmangel Ursache sein

Er stürmte durch die Kabine, redete wirr von al-Qaida und einer Bombe an Bord: Ein US-Pilot versetzte Passagiere und Crew in Angst und Schrecken, erzwang eine Notlandung und wurde angeklagt. Laut einem Psychologen führte Schlafmangel zum Zusammenbruch des 49-Jährigen.
jetblue
© ReutersSicherheitskräfte bringen den Piloten Clayton O. von Bord der JetBlue-Maschine. Der 49-Jährige hatte mit wirren Äußerungen über al-Qaida und eine Bombe für Angst und Schrecken bei Passagieren und Crew gesorgt. Nun scheint die Ursache für das seltsame Verhalten gefunden: Laut einem Psychologen führte Schlafmangel zum Zusammenbruch des Flugkapitäns.
Washington - Flugkapitän Clayton O. landete vor Gericht, weil er sich an Bord einer US-Passagiermaschine äußerst seltsam verhalten hatte. Der Pilot der Fluggesellschaft JetBlue sei am 27. März durch die Kabine gestürmt und habe unter anderem wirr über eine Bombe an Bord, al-Qaida, Iran und Afghanistan gesprochen, berichteten Passagiere.

In dem Prozess gegen O. wegen der Störung der Besatzung sagte ein Psychologe aus, der Pilot hätte an "einer kurzen psychotischen Störung" aus Mangel an Schlaf gelitten. Das geht laut der Nachrichtenagentur AP aus Gerichtsprotokollen hervor. Ein texanisches Gericht befand den Flugkapitän demnach wegen Unzurechnungsfähigkeit für nicht schuldig. Bei einer Anhörung im August soll entschieden werden, ob O. freigelassen wird oder in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen wird.