Möglichkeit Szenario Ausbruch Vulkan Eiffel
Jahrtausende lang schummern sie vor sich hin bis sie in einem gewaltigen Knall ausbrechen und alles um sich herum in Schutt und Asche legen. Vulkane sind weltweit eine ständige Gefahr für Mensch und Natur.
Auch in Deutschland gibt es ein aktives Vulkangebiet - die Eifel.

In der Eifel brodelt es unter der Erde. Und das sogar heftig. Der Laacher See blubbert, Anfang Juni kam es zu mehreren kleinen Erdbeben südlich des Gewässers. Ein Anzeichen für mögliche Magma-Bewegungen in der Tiefe.

Denkt man an Vulkane, schießt einem etwa Italien durch den Kopf mit seinem Supervulkan Ätna, dem höchsten und aktivsten in Europa. Regelmäßig spuckt der Vulkan auf Sizilien Lava in die Luft. Ein vergleichbares Szenario in der Eifel? Unvorstellbar. Dabei schlummert die heiße Gesteinsschmelze auch hier.

Anfang Juni wurden am Laacher See in Rheinland-Pfalz laut Landesamt für Geologie und Bergbau rund 40 schwache Erdbeben erfasst. "Das kann ein Anzeichen für Magma-Bewegungen sein", sagt der Bonner Geologie-Professor Ulrich Schreiber. Andernfalls handele es sich um Fluide (Gase und Flüssigkeiten), einer Vorstufe von Magma.

Außerdem blubbert der See "kontinuierlich" vor sich hin, die Folge von austretenden CO2-Gasen aus dem Erdmantel, erklärt der Geologe. Ein weiterer Hinweis für Vulkanaktivitäten in der Tiefe (Der schlafende Riesenvulkan: Forscher finden rätselhafte Veränderungen im Boden (Video)).

"Wird zu einem Ausbruch kommen"

"Irgendwann wird es hundertprozentig wieder zu einem Ausbruch kommen", sagt Schreiber. Aber dass es morgen schon losgeht, sei "unwahrscheinlich". Um jedoch seriöse Vorhersagen zu machen, müsste es regelmäßige Gasmessungen geben, so der Vulkan-Experte.

Beim Landesamt für Geologie überlegt man bereits, ob man die bisher nur einmal jährlich durchgeführten Gas-Untersuchungen intensiviere, sagt dessen Leiter Georg Wieber. Aktuell gibt es nur regelmäßige Erdbeben-Messungen.

Eruption könnte Bonn treffen

Das letzte Mal ist der Laacher-See-Vulkan vor über 12.000 Jahren ausgebrochen. Der See ist ein Überbleibsel dieser Eruption. Es entstand eine sogenannte Caldera, die sich im Laufe der Zeit mit Wasser gefüllt hat.
Darunter liegt die leere Magma-Kammer, ebenfalls Rückstand des Vulkanausbruchs.

Wenn diese irgendwann aufsteigt und explodiert, weil der Druck in ihr zu groß wurde, würden austretende Lava-Fetzen weite Landstriche unter sich begraben. Auch Bonn würde - je nach Windrichtung -von der Aschewolke überzogen (Nach mehreren Erdbeben - Vulkane unter Rheintal und Eifel werden wieder aktiver (Video)).

"Nicht auf leichte Schulter nehmen"

Daher müsse man das, was da passiert, genau beobachten. "Wir sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen", betont Schreiber.

Einen "konkreten Plan" für den Fall eines Vulkanausbruchs in der Eifel gibt es bislang trotzdem nicht, heißt es beim zuständigen rheinland-pfälzischen Ministerium. Das sei "auch nicht erforderlich". Na dann...

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PublicDomain/Focus/express.de/wdr.de am 23.08.2017