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Saturn

Komplexes Leben auf Planeten auch ohne große Monde möglich

Vollmond über der Karlsaue
© Sebastian Voltmer, weltraum.comArchiv: Vollmond über der Karlsaue

Moscow/ USA - Fraglos hat der Mond eine stabilisierende Wirkung auf die Position der Erdachse. Ob jedoch große Monde wie bislang angenommen, jedoch auch notwendig für die Entstehung und Entwicklung von komplexem Leben auf einem Planeten sind, haben Wissenschaftler nun überprüft und kommen zu einem überraschenden Ergebnis, das die Wahrscheinlichkeit für lebensfreundliche stabile Klimata auf fernen erdartigen Planeten mit einem Mal massiv ansteigen lässt.

Ohne den Mond, so die bisherige Vorstellung, würde die Erdachse um bis zu 85 Grad schwanken, sodass die Sonne nicht mehr wie bei Null Grad Abweichung direkt über dem Äquator, sondern unmittelbar über einem der Polen stehen würde.

Zwar ist die Achsenstabilität eines Planeten tatsächlich von großer Bedeutung für die Entstehung von Leben, da mit starken Schwankungen der Achse auch starke Schwankungen des Klimas auf dem Planeten einhergehen würden, die dann auch die Entwicklung komplexer Lebensformen behindern könnten.

Telescope

Sonde entdeckt Spuren fließenden Wassers auf dem Mars

Rinnsale auf dem Mars
© NASA/JPL-Caltech/Univ. of ArizonaRinnsale auf dem Mars

Washington/ USA - Neue Aufnahmen der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) bestätigen eine Sensation: Während der wärmeren Marsmonate fließt wahrscheinlich auch heute noch Wasser auf dem Roten Planeten.

"Das Forschungsprogramm der NASA bringt uns einer Antwort auf die Frage, ob es auf dem Mars Leben geben kann, immer näher", zeigt sich NASA-Chef Charles Bolden von den neuen Beobachtungen fasziniert. "Die Entdeckung bestätigt erneut, dass der Mars ein wichtiges Ziel auch für zukünftige bemannte Forschungsmission ist."

Es sind dunkle, fingerartige Linien, die sich im späten Frühling und während des Sommers auf dem Mars an Abhängen bilden und nach und nach immer länger werden, im Winter dann wieder verschwinden um sich dann im Frühling wieder auszubilden. Wiederholte Beobachtungen dieser abhängig von den Jahreszeiten zyklisch wiederkehrenden Phänomene in den mittleren Breitengraden der südlichen Marshemisphäre sind für die NASA-Forscher ein deutlicher Hinweise darauf, dass es sich herbei im Rinnsale flüssigen Wassers handelt.

Telescope

Wissenschaftler suchen nach Beweisen für das "Multiversum"

'Multiversum'
© University College LondonKreisrunde, scheibenförmige Muster im Verteilungsmuster des kosmischen Hintergrundstrahlung im Mikrowellenbereich könnten auch Zusammenstöße anderer Universen mit dem unsrigen hindeuten

London/ England - Im Gegensatz zur Vorstellung eines einzigen Universums, geht die Theorie eines sogenannten "Multiversums" davon aus, dass jenes Gebilde, welches wir als Uni-Versum betrachten, nur eines von vielen, wahrscheinlich blasenförmigen Universen im Innern eines Multi-Versums ist und sich diese Blasen auch berühren und miteinander interagieren können. Britische Wissenschaftler sind derzeit dabei, diese Theorie erstmals auf den Prüfstand zu stellen.

Wie die Forscher um Dr. Daniel Mortlock vom "Imperial College London ", Dr. Hiranya Peiris und Stephen Feeney vom "University College London" (UCL) aktuell in zwei Artikeln in den Fachmagazinen Physical Review Letters und Physical Review D berichten, suchen sie im Verteilungsmuster der kosmischen Hintergrundstrahlung nach scheibenförmigen Mustern, die Beweise dafür sein könnten, dass hier ein anderes, blasenförmiges Universum mit dem unseren Zusammengestoßen ist.

Zumindest in den Theorien verschiedener Wissenschaftler könnten in anderen Universen auch gänzlich andere Naturgesetze und Konstanten vorherrschen. Bislang gab es jedoch noch keinen Nachweis für das faszinierende Gedankenspiel.

Saturn

Kollision mit zweitem Mond könnte gebirgige Rückseite des Mondes erklären

Einschläge auf dem Mond
© M. Jutzi und E. Asphaug, NatureVier Phasen des Einschlags des nach den Berechnungen der Forscher einst vorhandenen kleinen Mondes mit dem heutigen Erdmond. Diese könnte die unterschiedlichen Hemisphären des Erdtrabanten erklären.

Santa Cruz/ USA - Warum sich die von der Erde abgewandte "Rückseite" des Mondes mit ihren schroffen Gebirgszügen derart von der eher von flachen Ebenen dominierten, der Erde zugewandten Seite des Mondes unterscheidet, war jahrzehntelang ein Rätsel. Mit einem neuen Computermodell glauben US-amerikanische und Schweizer Wissenschaftler nun eine Antwort gefunden zu haben: Unser Mond könnte einst mit einem ehemals zweiten Mond zusammengestoßen sein.

Im Fachmagazin Nature haben Professor Erik Asphaug von der "University of California Santa Cruz" und Dr. Martin Jutzi von der "Universität Bern" die Ergebnisse ihrer Simulation vorgestellt, die auf den bisherigen Modellen der Entstehung des Erdmondes vor rund 4,53 Milliarden Jahren durch eine Kollision der noch jungen Erde mit einem etwa marsgroßen Himmelskörper basiert (...wir berichteten).

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die ins All geschleuderten Trümmer dieses gewaltigen Zusammenstoßes auf der heutigen Umlaufbahn des Mondes nicht nur einen, sondern zwei Trabanten formten, welche die Erde lange Zeit gemeinsam umkreisten und später dann der kleinere der beiden Monde auf den heutigen Mond stürzte. Die Trümmer dieser Kollision wiederum, so die Forscher hätten dann die kilometerdicke und gebirgige Landschaft auf der "dunklen Seite" und dortige Kruste des Mondes geformt.

Telescope

Astronomen entdecken 96 bislang hinter kosmischem Staub verborgenen Sternenhaufen

Neu entdeckter Sternenhaufen
© EXO/J. BorissovaFamilienfoto der bislang unbekannten Sternenhaufen (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen)

Garching/ Deutschland - Ein internationales Astronomenteam hat mithilfe von Daten des Infrarot-Durchmusterungsteleskops VISTA am Paranal-Observatorium der ESO 96 neue offene Sternhaufen in unserer Milchstraße entdeckt, die von dichtem Staub verborgen werden. Früheren Studien waren diese kleinen und lichtschwachen Objekte noch entgangen. Die empfindlichen Infrarotdetektoren des weltgrößten Durchmusterungsteleskops, die durch Staub hindurch sehen können, konnten sie dagegen aufspüren. Noch nie zuvor war die Entdeckung so vieler lichtschwacher, kleiner Sternhaufen auf einen Schlag gelungen.

Die Entdeckung der Sternhaufen wurde genau ein Jahr nach Beginn des Beobachtungsprogramms “VISTA Variables in the Via Lactea" (VVV), zu Deutsch etwa “VISTA-Beobachtungen von Veränderlichen in der Milchstraße“) bekannt gegeben, einer der sechs großen Durchmusterungen, die mit dem neuen Teleskop durchgeführt werden. Demnächst wird in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics ein Artikel über die Entdeckung erscheinen.

“VISTA und der VVV sind hervorragend dazu geeignet, Sternhaufen zu finden, insbesondere diejenigen, die sich in den staubreichen Sternentstehungsgebiete in der Milchstraßenebene verbergen. Der VVV dringt dabei tiefer in diese Himmelsregionen vor als andere Durchmusterungen”, erklärt Jura Borissova, die Erstautorin des Fachartikels.

Satellite

NASA: Erstaunliches auf Bildern des Asteroid Vesta entdeckt

Die US Raumfahrtbehörde hat am Montag erklärt, dass sie damit angefangen habe, die unglaublichen Bilder, von einem der Asteroiden aus der Zone zwischen Mars und Jupiter zu prüfen, welche sie von der NASA-Sonde Dawn empfangen habe. Dawn erreichte die Asteroidengürtel Ende Juli.

Die mit einem Ionen-Triebwerk ausgestattete Sonde Dawn startete bereits im Jahr 2007 von der "National Aeronautics and Space Administration" (NASA) - der Nationalen Luft-und Raumfahrtbehörde und hat nun letzten Monat den Asteroiden Vesta erreicht. Der Asteroid misst einen Durchmesser von nur 530 Kilometern. Danach fing die Übertragung von Bildern, welche Dawn von der Oberfläche des Asteroiden macht.
vesta
© APDreidimensionaler Krater auf der Oberfläche des Asteroides

Laut "The Associated Press" erhalten Wissenschaftler durch die genaue Untersuchung der NASA auf den Asteroiden Vesta neue und erstaunliche Eindrücke, Vesta befindet sich 184 Millionen Kilometer entfernt von der Erde. Experten gehen davon aus, dass der Asteroid der zweit größte Orbiter in dieser Asteroiden-Region ist.

Saturn

Neue Indizien: Zweiter Mond umkreiste einst die Erde

Eine Kollision beider Monde könnte die unterschiedlich dicke Kruste des Erdtrabantens erklären
mond,einschlag,asteroid
© E. Asphaug, M. JutziKollision von zwei Erdmonden (Computergrafik)

Bern (Schweiz)/Santa Cruz (USA) - Vor über vier Milliarden Jahren umkreiste offenbar ein weiterer kleiner Mond die Erde. Zu diesem Schluss kommen zwei Planetenforscher aus der Schweiz und den USA mit einem neuen Computermodell. Damit suchten sie eine Erklärung für das kraterreiche Gebirge und die mit etwa 150 Kilometer ungewöhnlich dicke Kruste auf der Rückseite des Mondes. Die mögliche Ursache: Ein zweiter Himmelskörper mit etwa 150 Kilometern Durchmesser umkreiste die Erde, schlug auf den Mond auf und veränderte dessen Oberfläche stärker als jeder Asteroid. Ihre neue Theorie zur Geschichte des Mondes veröffentlichten sie in der Zeitschrift Nature.

"Diese seltsame, langsame Kollision formte keinen Krater, sondern schob das Material auf eine Seite", sagt Erik Asphaug von der University of California in Santa Cruz. Zusammen mit seinem Kollegen Martin Jutzi von der Universität Bern berechnete Asphaug die Gewalt dieses Aufpralls mit seinen möglichen Folgen für den noch jungen Mond. Noch nicht komplett abgekühlt bedeckte eine etwa 20 Kilometer dicke Gesteinskruste den Erdtrabanten. Darunter nahmen die Forscher einen Ozean aus noch flüssigem Magma an. Stürzte nun ein 150 Kilometer großes Objekt - durch Gravitationskräfte angezogen - auf diese Oberfläche, konnten sich sowohl die heute existierenden Gebirge aufwerfen und die bis zu 150 Kilometer dicke Kruste auf der Mondrückseite bilden.

Sherlock

Bakterien leben 1,6 km unter dem Meeresboden

Wissenschaftlerin am Mikroskop
© Unbekannt

Selbst in einer Tiefe von 1,6 Kilometern unter dem Meeresboden gibt es Leben in großer Vielfalt. Dort existieren Bakterien unter unwirtlichen Bedingungen bei Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius in Millionen Jahre alten Sedimenten. Sie stecken damit tiefer im Meeresboden als jede andere zuvor entdeckte Population, berichten Wissenschafter nach der Analyse von Bohrkernen aus dem Nordatlantik.

Bisher hätten Forscher Mikroorganismen nur in bis zu 842 Meter tiefen Sedimenten entdeckt. Die Bakterien ernähren sich unter anderem von Erdgas (Methan), das in den Sedimenten reichlich vorhanden ist.

Erwan Roussel von der Universite de Bretagne Occidentale (Plouzane/Frankreich) und seine Mitarbeiter hatten neun Bohrkerne von 860 Metern bis 1.626 Metern Tiefe unter dem Meeresboden analysiert, berichtet das Journal "Science". Das Alter dieser Sedimente reicht von 46 bis 111 Millionen Jahren, die Temperaturen des tiefsten Abschnitts betragen Berechnungen der Wissenschafter zufolge 60 bis 100 Grad Celsius.

Magnify

Studie: Wärme des Blutes lockt den Gemeinen Vampir an

Forscher klären Zielgenauigkeit der Fledermausart
Fledermaus
© AFPDie Fledermausart Gemeiner Vampir wird einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge nicht vom Geruch des Blutes zu ihrer Beute gelockt, sondern von dessen Wärme. Das Tier könne Wärme auf 20 Zentimeter Entfernung orten, stellten Forscher fest. (Archivbild)

Die Fledermausart Gemeiner Vampir wird einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge nicht vom Geruch des Blutes zu ihrer Beute gelockt, sondern von dessen Wärme. Die auf dem amerikanischen Kontinent lebende Fledermaus erkenne eine Wärmequelle "auf 20 Zentimeter Entfernung", erklärte der Forscher David Julius von der Universität von Kalifornien in San Francisco in einer Studie.

Die Fledermaus nehme genau wahr, wo die Venen am dichtesten unter der Haut liegen und wo sie das Opfer folglich beißen muss, um ihm esslöffelweise Blut abzusaugen. Möglich ist dies, weil der Gemeine Vampir einen Eiweißstoff für sich umgewandelt hat, den alle Säugetiere herstellen und der sie vor Verbrennungen schützt, wie Julius erläuterte.

Syringe

Mögliche Allzweckwaffe gegen Grippe gefunden

crossed syringes
© Unknown
Die Grippeimpfung musste bislang jedes Jahr erneuert werden. Nun haben Forscher eine Substanz entdeckt, die gegen mehrere Erreger schützt.

Europäische Forscher haben eine Substanz entdeckt, die gegen mehrere verschiedene Grippeviren wirkt. Damit könnte die Grippeimpfung künftig länger als ein Jahr schützen. Im Versuch mit Mäusen und Frettchen habe der nun entdeckte Antikörper schon gegen Grippeviren geholfen, schreibt das Team aus der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden im Fachjournal Science.

Kommentar: Lesen Sie auch den folgenden Artikel über die Schädlichkeit von Impfungen.