© NASA
Im April gab es wieder viele
Sichtungen von Himmelsereignissen und Berichte von bemerkenswerten Geräuschen. Der Meteorstrom der
Virginiden hat uns bis Mitte April begleitet und wurde dann von den
Lyriden "abgelöst". Die Lyriden (auch April-Lyriden) sind ein jedes Jahr am 16. - 25. April auftretender Meteorstrom, der schon seit einigen Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung bekannt ist. Der Name leitet sich vom Sternbild Leier ab‚ dem antiken Zupfinstrument Lyra. Im Mai können die
Eta-Aquariiden am Morgenhimmel beobachtet werden und zwar von Mitteleuropa aus nur etwa in der letzten Stunde vor der Morgendämmerung. Sie sind Überbleibsel des berühmten Halleyschen Kometen. Der Name „Aquariiden“ bezieht sich auf die lateinische Bezeichnung des Sternbilds
Wassermann zurück.
Es gab wieder sehr viele Meteorsichtungen und Explosionsgeräusche über Nordamerika insbesondere in verschiedenen Regionen der USA, aber auch in Kanada. Auch im englischsprachigen Europa - sprich Großbritannien - wurde im April Ähnliches von Augen- und Ohrenzeugen berichtet. In Brasilien gab es drei Meteorsichtungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen und im indischen Kerala erhellte auch in diesem Monat wieder ein Meteor den Himmel. Über dem europäischen Festland wurden wieder einige Feuerbälle gesichtet. Auch in Bayern konnte man nach dem aufsehenerregenden Feuerball letzten Monat noch einmal einen Feuerball bewundern. Das Himmelsspektakel wurde durch eine Dreifachsonne am Südpol und durch Polarlichter abgerundet. Die Meteor- und Feuerballsichtungen Ende April wurden den
Lyriden zugeschrieben. Das ist eine Abwechslung zu den Aussagen früherer Monate, dass dergleichen nur sehr selten oder nur einmal im Leben erlebt werden kann. Ist hier ein Umschwung der Meinung im Gange oder handelt es nur um momentane Erklärungen?
Drei Sonnen am Südpol
April 2015 - Südpol (
Quelle)
Licht-Phänomen an besonderem Ort: Während die Sonne direkt durch den gläsernen Südpol-Marker scheint, bilden sich auf beiden Seiten helle Nebensonnen - ein faszinierender Anblick. Winzige Eiskristalle in der Luft sind für diesen Halo-Effekt verantwortlich.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Der US-Polarforscher hat in dieser Aufnahme Nebensonnen über dem Eis der Antarktis eingefangen. Er wählte für seine Aufnahme die Perspektive so, dass die Sonne direkt durch die Glaskugel des Polmarkers scheint und die Nebensonnen ihn geradezu einzurahmen scheinen.
Nebensonnen entstehen, wenn die Sonnenstrahlen auf Eiskristalle in der Luft treffen. Das Licht wird je nach Eintrittswinkel dabei unterschiedlich stark gebrochen. Weil ein geringerer Ablenkwinkel als 22° aus physikalischen Gründen nicht möglich ist, häufen sich die Strahlen in einem Halo-Ring um die Sonne herum. Fallen die Sonnenstrahlen parallel zur Grundfläche der Eiskristalle ein, dann bilden sich statt eines kompletten Rings zwei diffuse Lichtflecke, die Nebensonnen.
© Scott Smith/ National Science Foundation
Auch in früheren Jahrhunderten gab es bereits diesbezügliche Aufzeichnungen, wie im Jahr 1520 diese drei Sonnen:
© Taschen Verlag1520, am fünften Tag des Monats Januar, hat man früh, als die Sonne aufgegangen ist, zu Wien die drei Sonnen gesehen, die da "Paraphog" genannt werden.
Kommentar: Sehen Sie hier die Feuerbälle des letzten Jahres: