Feuer am Himmel
Erst im März hatte ein grüner Lichtblitz am Nachthimmel über Bayern für Aufregung gesorgt. Später stellte der sich als Gesteinsbrocken in der Größe eines Medizinballs heraus - also als ein Meteoroid. Am heutigen Donnerstagabend war gegen 22.15 Uhr erneut ein heller Meteor zu sehen. Ein Leser meldete sich bei uns, nachdem er bei Günzburg einen "grünen Schleier" am Himmel gesehen hatte.
Und er war nicht allein. Noch mehr Menschen aus der Region haben das Leuchten beobachtet. Eine Leserin schrieb auf Facebook: "Es sah aus wie ein heller Schweif... ein größerer runder Ball mit hellem Schweif... - ich hielt es erst für einen Blitz..." Andere zeigten sich erleichtert, dass Sie nicht die einzigen Beobachter des Meteors waren - mancher hatte schon an eine Einbildung gedacht.
Gronau/Glanerbrug - Schätzungsweise 4 bis 5 Milliarden Jahre hatte seine Reise durch das Weltall gedauert, bevor er an der Gronausestraat spektakulär niederging. Für die Hausbewohner verlief der Einschlag glimpflich, waren sie doch nicht zu Hause.
Ein solcher Fall, dass ein Meteorit in ein Haus einschlägt, war bis dato nur aus den USA gemeldet worden. Entsprechend elektrisiert reagierten Fachwelt und Öffentlichkeit auf dieses Ereignis. Anfänglich hatte in Glanerbrug und Umgebung niemand etwas von der Bruchlandung mitbekommen, doch stellten Fachleute aus den Niederlanden binnen kürzester Zeit fest, der „Meteorit von Glanerbrug“ ist eindeutig echt.
Schon rasch bekam das Objekt aus dem Weltraum seinen offiziellen Namen nach dem nächstgelegenen Postamt Glanerbrug. Als „The Glanerbrug Meteorite Fall“ sollte der Niedergang in der Folgezeit zu einem der am besten dokumentierten Meteoriteneinschläge der Welt werden. Dabei hatte sich der Steinmeteorit beim Aufschlag in Hunderte kleine Fragmente zerlegt. Bei einer Aufschlagmasse von rund 800 Gramm wog das größte Bruchstück gerade mal 135 Gramm. Wissenschaftliche Untersuchungen klassifizierten das Material als „gewöhnlichen“ (dennoch seltenen) L/LL5-Chondriet mit Brekzie.
Kommentar:
Über den deutschsprachigen Raum zog diesen Monat ein Meteor, der trotz nächtlicher Stunde von sehr vielen beobachtet und in Bild und Film festgehalten wurde. Darüber hinaus war den ganzen Monat weltweit einiges los im Himmel. Neben Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wurden auch in Spanien Japan, den britischen Inseln, Finnland, Südrussland, und an vielen Stellen in Nordamerika Feuerbälle gesichtet. Auch Donner und andere merkwürdige Geräusche wurden diesen Monat erneut vernommen, wenn auch weniger häufig als in den letzten Monaten. Ein Sonnensturm sorgte dafür, dass bis in unsere Breiten Nordlichter gesichtet wurden. Bleiben wir aufmerksam...
Feuerball fliegt über Cordoba hinweg
31.3.2015 - Cordoba, Spanien (Quelle YouTube Video)
Dieser Feuerball wurde am 31. März über Cordoba aufgenommen. Die Ursache dieses Ereignisses war ein Kometenfragment.
Am 19. April 2014 raste ein Feuerball über den Himmel nahe der russisch-finnischen Grenze, zerbarst und verschwand schließlich über dem Annama-Fluss auf der russischen Kola-Halbinsel. Der Sturz des ursprünglich rund 500 Kilogramm schweren Brockens wurde damals nicht nur von vielen Augenzeugen beobachtet, auch die Kameras des finnischen Fireball Network zeichneten ihn auf.
Trümmer gefunden
Der Annama-Feuerball ist damit einer der wenigen Fälle, in denen die Flugbahn eines Meteoriten vor seinem Einschlag erfasst wurde. Die Aufzeichnungen ermöglichten es im letzten Jahr auch, einige der Gesteinstrümmer zu bergen, die der Feuerball hinterlassen hatte. Sie erwiesen sich als H5 Chondriten, ein sehr häufiger Typ von kohlenstoffhaltigen Steinmeteoriten, wie Forscher der tschechischen Geologischen Dienstes berichteten.
Josep Maria Trigo von der spanischen Forschungsorganisation CSIC und seine Kollegen haben nun anhand der Kameraaufnahmen die Flugbahn des Annama-Meteoriten rekonstruiert und auch erste Erkenntnisse über seine Herkunft gewonnen. "Dieser Feuerball ist eine Rarität, denn er ist einer von nur 22 Fällen, bei denen wir schon vor seinem Einschlag die Flugbahn beobachten und bestimmen konnten", erklärt Maria Gritsevich vom Geodätischen Institut Finnlands.
Am Himmel von Puerto Rico wurde letzte Nacht ein riesiger Feuerball gesichtet.
Diee Astronomical Society of the Caribbean (SAC) berichtete, dass es sich um Weltraumgestein handelte, dass letzten Freitag um etwa 19:42 Uhr am Himmel auseinandergebrochen ist.
"Wir erhielten Berichte von einem bis zum anderen Ende der Insel, da viele Leute es von Städten wie Rincon, Ponce, San Juan und sogar Vieques aus sehen konnten", sagte die SAC.

Gesteinsbrocken landeten auf dem Vordach eines Hauses in Riedöschingen. Sind es Stücke von jenem Meteoriten, der am 15. März über Süddeutschland abstürzte?
Fragte man in diesen Tagen Menschen auf der Straße, was am Sonntagabend, 15. März über unseren Köpfen am Himmel geschehen ist, würden sich vermutlich die wenigsten daran erinnern, dass damals gegen 21 Uhr ein Meteor mit einem hellen Feuerschweif über Süddeutschland verglühte, der von sehr vielen Mitbürgern am Himmel teils mit Bewunderung, teils mit einer gewissen Sorge beobachtet wurde. Die schreckliche Nachricht vom Absturz des Airbus A 320 über Südfrankreich hatten die Meteorgeschichte längst verblassen lassen.
Die Erklärung: Ein Meteor geriet um 20.45 Uhr in die Erdatmosphäre, wo er dann aufgrund der entstehenden Hitze hell aufleuchtete. Viele Menschen hatten dem erstaunt zugesehen. Dies zeigte meine eröffnete Diskussionsrunde im Internet.
Ich selbst war Zeuge dieses Ereignisses, als ich am Sonntagabend auf den Plettenberg bei Dotternhausen ging, um ein paar Fotos vom Sternenhimmel zu machen. Ich hätte nie gedacht, dass mich an diesem Abend eine so spektakuläre Erscheinung überraschen würde.
Kommentar: Das Feuerball-Ereignis von dem der Schüler berichtet:
Der Horizont bot den Nachteulen in Stavropol um etwa 00:39 Uhr (21:39 GMT am Montag) einen sprachlos machenden Anblick. Der geräuschlose Lichtblitz machte mehreren Leuten Angst, weil auch einige Straßenlaternen in der Stadt ausgingen, während die Lampen in Wohnungen und Häusern flackerten. Interessanterweise soll es seitens der Stromanbieter zu keinen Fehlern in der Stromversorgung gekommen sein.
Sein Kommentar zum Daily Mirror: "Vor dieser Nacht hatte ich noch nie eine Sternschnuppe gesehen, ich war also vollständig platt als es passierte. Das ist etwas, was man nur einmal im Leben erlebt, ich glaube, dass ich einfach extrem viel Glück hatte und vor allem, dass es sich auch noch in der Mitte des Fotos abspielte - es war einfach das perfekte Bild."
Kommentar: Selten sind diese Feuerball-Ereignisse jedoch bei Weitem nicht mehr. Hier nur eine kleine Auswahl:
- Explosionen, Feuerbälle, Meteoriten und andere Objekte - Himmelspektakel im November
- Sott-Exklusiv: Himmlische Feuerwerke vor und nach Weihnachten
- Sott-Exklusiv: Leuchtende Himmelsereignisse und sehr viele "unerklärliche" Donnerschläge im Januar
- Sott-Exklusiv: Weitere Feuerbälle, "mysteriöse" Himmelserscheinungen und "unerklärliche" Knallgeräusche im Februar
- Sott-Exklusiv: Lauter Knall über dem Saarland - Eine Meteoriten-Explosion?
Kommentar: