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Di, 30 Mai 2023
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Das Kind der Gesellschaft
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Realistisch? 90 Millionäre möchten mehr Steuern zahlen

"Besteuert uns!", so der Aufruf von gut 90 Millionären. Auch Christina Hansen hat unterschrieben, die Tochter einer deutschen Unternehmerfamilie. Warum will sie auf Geld verzichten?
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© AFP/Mark Wilson
Sollen Millionäre mehr in den Steuertopf einzahlen als bisher? In einem offenen Brief fordern inzwischen mehr als 90 Reiche aus sieben Ländern genau das, um den gesellschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu finanzieren. Unter anderem haben die Filmemacherin Abigail Disney und Jerry Greenfield, Mitgründer der Eismarke Ben & Jerry's, den Appell unterschrieben, den die Hilfsorganisation Oxfam unter der Überschrift "Millionaires for Humanity" veröffentlicht hat.

Eine von fünf deutschen Unterzeichnern: Die 30-jährige Christina Hansen, die einer erfolgreichen Maschinenbauerfamilie entstammt. Im Interview mit dem SPIEGEL erklärt sie, warum es nicht ausreicht, dass wohlhabende Menschen freiwillig spenden, und warum nur der Staat eine sinnvolle Verteilung von Geld für soziale Zwecke gewährleisten kann: Trotz aller Fehler sei das besser, als wenn das Geld nur entsprechend "den Hobbys und Interessen eines Gönners" fließt, "der in seiner eigenen Welt lebt und die Bedürfnisse der Empfänger kaum kennt".

Kommentar: Es ist eine gut gemeinte Idee und gut zu wissen, dass es einige vernünftige und engagierte Millionäre gibt, doch wird sich die Idee am Ende nicht durchsetzen. Sie können dagegen anderswertig aktiv werden. Die Fragen sind: Können mit Geld wirklich Probleme gelöst werden? Verzichten die Millionäre wirklich auf etwas, ohne dabei Verluste zu erleiden? Beide Fragen können bestimmt mit Nein beantwortet werden. Zudem Bill Gates auch bei seinem Millionenengagement hinterfragt werden muss:

Italienische Abgeordnete fordert Verhaftung von Bill Gates wegen "Verbrechen an der Menschlichkeit"


Che Guevara

Black-Lives-Matter-Proteste: Eine Tote Person in Texas

Bei Black-Lives-Matter-Protesten wurde am Samstag ein Mensch in Texas erschossen. In Seattle und Portland kam es zu heftigen Zusammenstößen, der Streit über von Präsident Trump entsandte Bundespolizisten hält an.
portland demonstration
© Marcio Jose Sanchez/ dpa
Portland am Samstag: Bundespolizisten feuern Tränengas auf Demonstranten ab
Bei Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung gegen Rassismus wurde am Samstag in der Innenstadt von Austin, Texas, eine Person getötet. Es seien mehrere Schüsse gefallen, dabei sei eine Person tödlich verletzt worden, teilten die Polizei Austin und der medizinische Notfalldienst der Stadt via Twitter mit.

Filmmaterial einer Facebook-Live-Übertragung zeigte, wie eine Gruppe von etwa hundert Menschen marschierte und "Fäuste hoch! Wehrt euch!" skandierte, als mehrere Schüsse fielen. Die Demonstranten rannten daraufhin panisch los, der Filmer ließ sein Handy fallen. Laut Polizei trug ein Verdächtiger ein Gewehr und schoss damit auf das in einem Auto sitzende Opfer. Der Verdächtige sei festgenommen worden.

In der US-Metropole Seattle kam es am Wochenende zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge wurden vor einem Jugendgefängnis Bauwagen angezündet, Sicherheitskräfte setzten Blendgranaten und Pfefferspray ein. Die Polizei gab am späten Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter die Festnahme von 45 Menschen bekannt.

Airplane Paper

Wesel: Ultraleichtflugzeug in Wohnhaus abgestürzt - Drei Tote

In Wesel ist am Samstagnachmittag ein Kleinflugzeug in einem Wohngebiet abgestürzt. Drei Menschen starben nach ersten Informationen, darunter zwei Insassen des Fliegers. Die Rettungskräfte sind im Großeinsatz.

ultraleichtflugzeug
© EPA
Wesel - Beim Absturz eines Ultraleichtflugzeugs auf ein Wohnhaus sind am Samstag in Wesel nach ersten Erkenntnissen drei Menschen gestorben. Dabei handelt es sich nach Informationen unserer Redaktion um zwei Insassen des Fliegers. Zudem starb eine Frau, die sich in einer Wohnung des Mehrfamilienhauses aufgehalten hatte. Sie erlag im Rettungswagen ihren schweren Brandverletzungen. Zwei weitere Menschen seien verletzt gerettet worden.

Die Dachgeschosswohnung des Hauses wurde laut Feuerwehr völlig zerstört. Bilder zeigen, wie eine große Rauchwolke über dem Wohngebiet aufsteigt. In der Wohnung habe eine Frau mit ihrem zweijährigen Kind gewohnt, sagte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Wesel, Robert Meyboom. Das Kind habe leicht verletzt gerettet werden können. Die Polizei vermutet, dass die Mutter unter den Toten ist.

Der Brand sei mittlerweile unter Kontrolle, hieß es am Nachmittag. Mehr als 100 Einsatzkräfte waren an den Rettungs- und Löscharbeiten beteiligt, die weiter andauern.

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Coronakrise: Kinderarmut wurde verschärft und wird weiter zunehmen

Wie verändert Corona den Alltag armer Kinder? Wie und wo leben sie in Deutschland? Ein Blick auf die Lebensrealität von Armut betroffener Kinder in sieben Zahlen
covid children kids
© Getty Images
Lehrerinnen und Lehrer, die Kinder aus sozial benachteiligten Familien nicht mehr erreichen, wenn die Schulen geschlossen sind, Kinder, die von zu Hause aus nicht am Unterricht teilnehmen können, weil die Eltern zu arm sind, um einen Computer zu kaufen. Bildungsforscher, Lehrerinnen und Kultusminister machten sich in den Monaten des Lockdowns Sorgen. Diese Ängste sind nun teilweise mit Zahlen belegt. Die Corona-Krise lässt ungelöste strukturelle Probleme sichtbarer werden, die schon lange bestehen: 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland in Armut auf oder sind davon gefährdet. Bildungschancen sind ungleich verteilt. Corona kann die Situation jedoch noch verschärfen. Homeschooling ist für viele der armen Kinder bislang nicht realisierbar. Das hat jetzt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung untersucht. Ein Blick auf die Lebensrealität armer Kinder in sieben Zahlen.

Fast die Hälfte der Kinder in Armut lebt in Wohnungen mit zu wenigen Zimmern und zu wenig Platz. Jedes vierte hat keinen Computer oder kein Internet zur Verfügung und etwa jedem siebten fehlt ein ruhiger Ort zum Lernen zu Hause. Unterricht ohne den Ort Schule ist für diese Kinder kaum möglich. Damit einher gehen weitere Einschränkungen im täglichen Leben: In den meisten dieser Familien können abgenutzte Möbel nicht ersetzt werden, sie können nichts sparen oder zurücklegen, haben kein Auto und fahren nicht in den Urlaub.

Die Lage wird sich in den kommenden Monaten zuspitzen, heißt es in der Studie: Die durch die Corona-Krise ausgelöste Rezession werde viele finanziell bereits schlechter gestellte Familien erst in die Armut treiben. Und die Armut werde sich in den jetzt schon armen Familien verstärken. Besonders Alleinerziehende und kinderreiche Familien werde das hart treffen.

Sherlock

Ukraine: Bewaffneter Mann nimmt 20 Geiseln in einem Bus

Ein bewaffneter Mann hat in der Stadt Lutsk (Ukraine) 20 Menschen in einem Bus als Geiseln genommen. Das hat die ukrainische Polizei mitgeteilt.
geiselnahme ukraine
© AP
Die Polizei riegelte das Stadtzentrum ab. In einem Facebook-Statement teilten die Ermittler mit, der Mann sei bewaffnet und trage Sprengstoff bei sich.


Die Polizei versucht derzeit noch, Kontakt zu dem Mann aufzubauen. Er sei bereits identifiziert worden. Der Mann habe vor der Geiselnahme auf Social-Media-Plattformen seine Frustration mit dem "System der Ukraine" zum Ausdruck gebracht.

Ukrainische Medien berichteten, dass in dem Bus Schüsse zu hören waren. Ob es Tote oder Verletzte gibt, ist bisher noch unbekannt.

Kommentar: Update: Die Geiselnahme konnte unblutig beendet werden.


Attention

Mögliche Brandstiftung: Orgel von Kathedrale in Nantes komplett zerstört

Zwischen dem Freiwilligen aus der Diözese und dem Brand der Kathedrale von Nantes konnte keine Verbindung nachgewiesen werden. Die Polizei geht weiterhin von Brandstiftung aus.
orgel nantes
© Reuters
Trümmer in der Kathedrale von Nantes: Brandermittler suchen nun nach Spuren.
Nach einem zerstörerischen Feuer in der Kathedrale der westfranzösischen Stadt Nantes gehen die Ermittler dem Verdacht auf Brandstiftung nach. Ein Mann wurde am späten Sonntagabend aus dem Polizeigewahrsam entlassen, berichteten mehrere Medien unter Berufung auf den Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennès. Es gebe keine weitere Strafverfolgung gegen den 39-Jährigen, sagte Sennès der Lokalzeitung Presse Océan. Demnach gab es keine Verbindung zwischen ihm und dem Feuer.

Die Ermittler verfolgen derzeit die Theorie, dass der Brand mit Absicht gelegt wurde. Demnach gab es in der Kathedrale drei Brandherde. Bei ersten Untersuchungen waren keine Einbruchspuren an dem Gebäude gefunden worden.

Der Mann war am Samstag in Polizeigewahrsam genommen worden, nachdem der Brand unter anderem die Hauptorgel der Kirche zerstört hatte. Er arbeitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft als Freiwilliger in der Diözese und war am Freitagabend für die Schließung der Kathedrale zuständig gewesen. Die Ermittler wollten Sennès zufolge Fragen in der zeitlichen Abfolge des Abends klären. Die Widersprüchlichkeiten hätten sich jedoch aufgelöst, hieß es in dem Bericht.

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Nach Krawallen: Vertretungsverbot für Opernplatz in Frankfurt an bestimmten Tagen

Die Stadt Frankfurt hat auf die Krawalle am Wochenende reagiert: Der Opernplatz soll zeitweise gesperrt werden. Der Polizeipräsident gab zudem neue Informationen über die Verdächtigen bekannt.
opernplatz frankfurt
© Ralph Peters/ imago images/Ralph Peters
Nach den Krawallen auf dem Frankfurter Opernplatz hat die Stadt erste Konsequenzen bekannt gegeben. Sicherheitsdezernent Markus Frank verkündete, auf dem Opernplatz solle an den Wochenenden ein zeitlich begrenztes Betretungsverbot gelten.

Es gelte in den Nächten auf Samstag und Sonntag ab Mitternacht; ab 1 Uhr sei der Platz dann gesperrt. Die Regel gelte bereits ab dem nächsten Wochenende. Es handle sich dabei um ein "Signal an die Störer", sagte Frank. Es lohne sich nicht, "hier aufzutauchen".

In der Nacht zu Sonntag war es am Frankfurter Opernplatz zu Krawallen gekommen. Ausgangspunkt war laut Polizei eine Schlägerei mit 25 bis 30 Beteiligten. Als die Beamten eingeschritten seien, um die Schlägerei zu schlichten und einer verletzten Person zu helfen, habe sich die Gewalt jedoch gegen die Polizisten gewendet. Die Einsatzkräfte seien aus der Menge mit Flaschen beworfen worden. 39 Menschen wurden festgenommen.

Handcuffs

Festnahme in Berlin: Polizei schießt, Täter flüchtet weiter in PKW und verursacht mehrere Unfälle

Ein Polizist hat in Berlin-Neukölln auf das Auto eines vor einer Verkehrskontrolle Flüchtenden geschossen. Videos, die den Vorfall zeigen sollen, kursieren im Netz.
festnahme berlin
© Twitter/@donmarcelios
  • In Berlin-Neukölln flüchtete ein Autofahrer vor einer Verkehrskontrolle.
  • Ein Polizist feuerte zwei Schüsse ab.
  • Der Flüchtende verursachte mehrere Unfälle.
Update vom 17. Juli 2020: Einen Tag nachdem eine Polizei-Kontrolle in Berlin-Neukölln völlig außer Kontrolle geraten war, kommen nun weitere Details ans Licht. Wie Bild berichtet, soll es sich bei dem Fahrer des Autos, mit welchem dieser vor der Polizei flüchten wollte, um einen 32-jährigen Mann handeln. Dieser soll der Polizei bereits wegen anderer Delikte bekannt sein, unter anderem soll sich der 32-Jährige wegen Einbruchs, Diebstahls, Betrugs, Widerstands und Erpressung verantworten müssen.

Wie das Blatt weiter berichtet, soll der Mann aus Serbien mit vier Haftbefehlen gesucht worden sein. Wie Bild unter Berufung auf die Polizei schreibt, soll der 32-Jährige bei der Flucht vor der Polizei auch durch die Schüsse nicht verletzt worden sein. Er soll noch am Freitag befragt werden.

Auf einem Video, das die Bild veröffentlicht hat, soll zu hören sein, wie eine männliche Person den Flüchtenden dazu aufruft, die Hände hochzunehmen. "Nimm die Hände hoch, du W******!", ist deutlich der Schrei eines Mannes auf der Aufnahme zu hören. Laut Bild soll es sich bei der Männerstimme um die Stimme eines Polizisten handeln.

Cowboy Hat

Daimler erhöht bisher geplanten Stellenabbau auf rund 20.000 Arbeitsplätze

Bei Vorlage vorläufiger Zahlen am Donnerstagabend betonte Daimler, dass nach einer über den Erwartungen liegenden Markterholung und einer starken Entwicklung im Juni diverse Kennziffern über der Markterwartung ausgefallen seien.
daimlmer
Den freien Cashflow des Industriegeschäfts bezifferte Daimler mit 685 Millionen Euro, die Konsensschätzung habe hier bei minus 2.106 Millionen gelegen. Maßnahmen zur Erhaltung der Liquidität zusammen mit der günstigen nachfrageorientierten Entwicklung des Working Capitals hätten zu dem positiven freien Cashflow beigetragen, so der Autobauer.

Das Konzern-EBIT betrug minus 1.682 Millionen - hier lag die Konsensschätzung laut Daimler bei minus 2.069 Millionen. Das bereinigte EBIT war mit 708 Millionen Euro ebenfalls negativ. Daimler stellte hier eine Konsensschätzung von minus 1.719 Millionen gegenüber.

Für Mercedes-Benz Cars & Vans betrug das EBIT minus 1.125 Millionen Euro, das bereinigte EBIT: minus 284 Millionen. Darin enthalten sind 687 Millionen Euro Aufwand für die eingeleitete Straffung des globalen Produktionsnetzwerks und der Produktionskapazitäten an den Standorten in Hambach, Tuscaloosa und Aguascalientes sowie 53 Millionen Euro Aufwand für rechtliche Verfahren und damit zusammenhängende Maßnahmen.

Daimler Trucks & Buses erzielte ein negatives EBIT von 756 Millionen Euro und ein bereinigtes EBIT von minus 747 Millionen Euro. Der Bereich Daimler Mobility erreichte ein positives Ergebnis mit einem EBIT von 205 Millionen Euro und einem bereinigten EBIT von 313 Millionen. Enthalten sind darin 105 Millionen Euro Aufwand für Anpassungen bei der YOUR NOW Holding.

Pistol

Kreis Biberach: Ein Mensch wurde bei Polizeieinsatz getötet, eine weitere Person verletzt

Bei einem Polizeieinsatz in Bad Schussenried im Kreis Biberach ist ein Mensch getötet worden. Eine weitere Person wurde verletzt.
polizei bad schussenried
© Thomas Warnack/ dpa
Einsatzkräfte der Polizei im Zentrum von Bad Schussenried.
Bei einem Polizeieinsatz in Baden-Württemberg ist ein Mensch unter bisher ungeklärten Umständen zu Tode gekommen.

Gegen neun Uhr am Mittwochmorgen seien Polizisten zu dem Tatort in der Innenstadt von Bad Schussenried im Kreis Biberach gerufen worden, sagte eine Sprecherin der Polizei Ulm. Bei einem Schusswaffeneinsatz sei dann eine Person getötet und eine weitere schwer verletzt worden.

Zu den Hintergründen wollte sich die Sprecherin auf Nachfrage des SPIEGEL nicht äußern. Sie verwies auf eine Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft, die am Nachmittag weitere Details veröffentlichen wollten.

ala/dpa