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Stresshormone produzieren Übergewicht und Fett ist nicht gleich Fett

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Studien: Stresshormone machen keine gute Figur

Bisher galt Fettgewebe als inaktive, passive Masse. Die moderne Labordiagnostik macht es nun aber deutlich: Fettgewebe ist sehr wohl aktiv und beteiligt sich aktiv am Stoffwechsel, ganz besonders das im Bauchraum angesiedelte Fett. Übergewicht ist dem entsprechend nicht gleich Übergewicht und überschüssige Kilos allein sagen weniger über ein eventuelles Gesundheitsrisiko aus als erwartet. Das individuelle Fettverteilungsmuster ist entscheidend für die Entwicklung folgenschwerer Erkrankungen. Ein übermäßiger Taillenumfang stellt dabei den wichtigsten Risikofaktor des metabolischen Syndroms, die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Hypertonie, dar.

Birnenfigur oder Apfeltyp

Menschen mit so genannter „Birnenfigur“ tragen zwar die gleichen überschüssigen Pfunde an Hüfte und Po mit sich herum, sie sind jedoch weniger gesundheitlich gefährdet als der „Apfeltyp“, bei dem die Taille sichtbar überbordet. Der bisher angewandte Body Mass Index (BMI) ist für die Beurteilung des gesundheitlichen Risikos von Übergewicht nur bedingt geeignet. Er zeigt lediglich das Verhältnis zwischen Körpergröße und Körpermasse auf, gibt aber keine Hinweise darauf, wie das Fett im Körper verteilt ist. Wie so oft spielen unsere Hormone nicht nur bei der Einlagerung von Fett eine Rolle, sondern auch ganz entscheidend bei der Fettverteilung.

Beaker

Lösungsmittel provozieren Autismus bei Kindern

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Autismus bei Kindern durch Lösungsmittelbelastung der Eltern

Der Kontakt mit Lösungsmittel kann bei den Kindern der Betroffenen Autismus auslösen. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Fachmagazin Journal of Autism and Developmental Disorders vorgestellte Studie von US-Forschern.

Wer häufig in Berührung mit Lacken, Farben und anderen lösungsmittelhaltigen Substanzen kommt, setzt seinen Nachwuchs einem deutlich erhöhten Risiko von Autismus aus. US-Wissenschaftler haben in einer Pilotstudie festgestellt, dass die Eltern autistischer Kinder besonders häufig einer hohen Lösungsmittelbelastungen am Arbeitsplatz ausgesetzt waren.

Ambulance

Anstieg der Tuberkulose Fälle bei Kindern in Deutschland

Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts haben sich in der Vergangenheit wieder mehr Kinder mit der Infektionskrankheit Tuberkulose angesteckt, als es bisher der Fall war. Die Experten vermuten ein erneutes Aufflammen der gefährlichen Lungenkrankheit.

Die Tuberkulose (TBC), in früheren Zeiten auch Schwindsucht genannt, ist eine durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung. Die bakterielle Entzündung betrifft beim Menschen in den meisten Fällen die Lunge. Weltweit gehört sie zu den Infekten mit den meisten Todesfällen. Allein im Jahre 2008 starben weltweit allein 1,8 Millionen Menschen an der TBC. In Deutschland erkranken vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder einer genetischen bedingten Anfälligkeit an der Lungenerkrankung. In den vergangenen Jahrzehnten schien die Infektionskrankheit in Deutschland beinahe in Vergessenheit zu geraten, da ein Auftreten eher selten ist.

Mehr Infektionsfälle bei Kindern

Laut einer Auswertung des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben sich seit dem Jahre 2008 wieder mehr Kinder mit den Tuberkulose-Erregern infiziert. Seitdem steigen die Fallzahlen laut RKI Jahr für Jahr an. Waren es 2008 noch 124 Patienten, lag die Patientenzahl der Kinder im Jahre 2009 bereits bei 142. Im Jahre 2010 stieg die Zahl der erkrankten Kinder noch einmal auf 158 an. Das RKI berücksichtigte dabei nur Kinder und Jugendliche unter dem 16. Lebensjahr (15 Jahre). Gesundheitsexperten der Behörden sehen darin ein Anzeichen für ein erneuten Vormarsch der Tuberkulose in Deutschland.

Kommentar: Am besten sollte gar keine Milch getrunken werden:

Warum Milch so schädlich ist


Attention

So ungesund sind Babyflaschen aus Plastik

Babyflasche
Babyflaschen aus Plastik enthalten oft viel Chemie: Besser Baby-Glasflaschen verwenden

Einer neuen Studie zufolge werden in Babyflaschen aus Plastik giftige Stoffe durch den heißen flüssigen Inhalt herausgelöst, die das Baby beim trinken aufnimmt. Seit Juni 2011 ist Bisphenol-A in Babyflaschen verboten. Nun könnten weitere gesundheitsgefährende Stoffe dazukommen oder welche, von denen heute noch keine Rede ist. Verbraucherschützer raten zur Verwendung von Glas-Babyflaschen.

Giftige Stoffe können beim Trinken vom Kleinkind aufgenommen werden

Durch die heiße flüssige Babynahrung, die in die Flaschen gefüllt wird, können giftige Stoffe aus dem Plastik herausgelöst werden und in den Körper der Kleinkinder gelangen. Das ergab eine im Auftrag der EU-Kommission erstellte wissenschaftliche Studie. Insgesamt wurden 449 Babyflaschen für das erste Lebensjahr aus Europa und Nordamerika untersucht. Die Forscher entdeckten dabei 31 unterschiedliche Stoffe, von denen nur ein Teil auf der Positivliste der Europäischen Union zu finden ist. Die anderen Substanzen stehen im Verdacht, gefährlich für die Gesundheit der Säuglinge zu sein.

Hauptbestandteil der meisten Babyflaschen ist Polypropylen (PP). Aus diesen wurden auch die meisten Stoffe durch die heiße Flüssigkeit herausgelöst. Die Studie wurde Ende Februar in der Zeitschrift Food Additives & Contaminants veröffentlicht.

Info

Kleidung ist oft mit mit hormonell wirkenden Chemikalien verseucht - Geruch ist ein Hinweis

Kleidung
© Alexander Dreher/pixelio.de
Viele Textilien sind mit hormonell wirksamen Nonylphenolethoxylate (NPE) belastet und sind schädlich für die Umwelt. Das ergab eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Durch das Waschen der Kleidung würden die schädlichen Substanzen in die Umwelt gelangen. Andreas Metzger vom TÜV Rheinland berichtet, dass giftige Stoffe in Textilen allergische Reaktionen der Haut auslösen und für die Gesundheit schädlich sein könnten.

Europäisches Umweltzeichen gibt Aufschluss über Einhaltung von Grenzwerten bei Textilien

Bei hochgiftigen und Umwelt verschmutzenden Textilproduktionen denken wohl die meisten Menschen an Entwicklungsländer oder China, wo Arbeiter gezwungen sind, für Hungerlöhne ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Doch genau diese Textilen sind auch in Deutschland zu finden, denn die meisten Unternehmen lassen die Ware in Billiglohnländern produzieren und anschließend importieren.

Am Dienstag stellte Greenpeace seine Studie zu Rückständen der hormonell wirksamen Nonylphenolethoxylate (NPE) in Import-Textilien vor. Zwar gelten NPEs nicht unmittelbar als gesundheitsschädlich, jedoch gelangen die Chemikalien über das Waschen der Kleidung in die Kanalisation und Kläranlagen und so wieder in die Umwelt. In der europäischen Union sei die Verwendung von NPEs in der Produktion jedoch verboten oder stark limitiert, berichtet Greenpeace.

Andreas Metzger vom TÜV Rheinland in Köln erklärt, dass mit Chemikalien behandelte und mit Schadstoffen belastete Kleidung auch für den Menschen gesundheitsschädlich ein kann. Beim Anprobieren im Geschäft lasse sich eine solche Belastung nur schwer feststellen, da die hautreizenden Schadstoffe erst durch längeres Tragen ihre unangenehme Wirkung entfalten. „Riecht etwas nicht angemessen, sollte man die Finger davon lassen“, rät der Experte.

Cheeseburger

Mindert Bauchfett die geistige Leistungsfähigkeit?

Ein hoher Bauchfettanteil (Viszeralfett) steht im Zusammenhang mit der kognitiven Leistungsfähigkeit im Alter. Je größer der Bauchumfang, desto geringer die geistigen Fähigkeiten der Menschen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, so die Aussage von südkoreanischen Forschern in dem Fachmagazin der Oxford Universität Age and Ageing.

Studienleiter Dae Hyun Yoon von der Abteilung für Psychiatrie am „Seoul National University Hospital Healthcare System Gangnam Center“ und seine Kollegen haben herausgefunden, dass ein hoher Bauchfettanteil bei den „jungen“ Senioren im Alter zwischen 60 und 70 Jahren mit einer deutlichen Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit einhergeht. Allerdings habe sich der Effekt bei den über 70-Jährigen wieder relativiert, so die Aussage der koreanischen Forscher.

Roses

Mit Koriander gegen Bakterien

Koriander
© Gerd Altmann/pixelio.de
Korianderöl reduziert das Bakterienwachstum und könnte neues Mittel gegen resistente Keime werden

Korianderöl wirkt als pflanzlicher Wirkstoff antibakteriell und könnte in Zukunft bei der Bekämpfung antibiotikaresistenter Erreger einen wesentlichen Beitrag leisten, berichten portugiesische Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Medical Microbiology.

Die natürlichen Inhaltsstoffe des Koriander wirken generell hemmend auf das Wachstum von Bakterien und entfalten auch bei besonders gefährlichen multiresistenten Erregern, wie den sogenannten Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) aus der Gattung der Staphylokokken, eine antibakterielle Wirkung, erklären Fernanda Domingues von der Universität Beira Interior und Kollegen. Außerdem schütze das Korianderöl aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung vor Lebensmittelvergiftungen, so die portugiesischen Wissenschaftler weiter.

Ambulance

Antibiotikaresistente Bakterien im Seewasser

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Multiresistente Keime im Genfer See.
Die Diskussion um antibiotikaresistente Bakterien reißt nicht ab. Immer häufiger werden die gefährlichen Keime außerhalb von Krankenhäusern und sogar auf Lebensmitteln wie Hähnchenfleisch aus Massentierhaltung entdeckt. Nun wiesen Schweizer Forscher die Erreger im Genfersee nach. Als ursprüngliche Quelle identifizierten sie das Abwasser einer Universitätsklinik. Möglicherweise sind zahlreiche Seen betroffen, deren Wasser aus geklärten Abwässern von Krankenhäusern stammt.

Wie gelangen die multiresistenten Keime in die Krankenhäuser?

Zu den multiresistente Keime (MRSA = Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) werden allgemein Bakterien des Stammes Staphylococcus aureus bezeichnet, die Resistenzen gegen nahezu alle Antibiotika entwickelt haben. Dazu gehört unter anderem Penicillin.

Wird ein Antibiotikum eingenommen, werden die Bakterien dadurch normalerweise abgetötet. Durch Mutationen einiger Erreger können diese jedoch Resistenzen gegen das Antibiotikum ausbilden. Die resistenten Keime können sich vermehren und über die Resistenz-vermittelnde Gene auch andere Bakterienarten „infizieren“. Begünstigt werden die Resistenzen durch den Einsatz bestimmter Reinigungsmittel, zu deren Inhaltsstoffen sogenannte quartäre Ammoniumverbindungen mit desinfizierender Wirkung gehören. Denn dieselben Gene der Bakterien, die gegen die quartären Ammoniumverbindungen resistent sind, übermitteln auch die Antibiotika-Resistenz an die Bakterien.

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Studie: Gen schützt vor Grippe und anderen Viren

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© Rita Thielen/pixelio.de
Das Gen IFITM3 schützt vor Grippe und anderen Viruserkrankungen. Das ergab jetzt eine im Fachblatt Nature veröffentlichte Studie. Fehlt das Gen, entwickelt sich eine in der Regel harmlose Grippe bei Mäusen zu einer lebensbedrohlichen Form, ähnlich der Spanischen Grippe. Patienten, die wegen der Schweinegrippe H1N1/09 stationär aufgenommen werden mussten, wiesen laut Studie defekte Versionen des IFITM3-Gens auf.

Ohne das Gen schwere Krankheitsverläufe der Grippe

IFITM3 sitzt auf dem Chromosom 11 und beinhaltet die genetische Information für das „interferon induced transmembrane protein 3“. Das Gen gehört zur Interferon-Reaktion auf Virusinfektionen. Bereits in früheren Studien konnte ein Zusammenhang zwischen dem IFITM3-Gen und der Abwehr von West-Nil-Fieber, Influenza A und Dengue hergestellt werden. Aaron Everitt vom Wellcome Trust Sanger Institute in Hinxton bei Cambridge und seine Mitarbeiter führten nun erstmals systematische Untersuchungen der Rolle des Gens durch. Dafür wurde das IFITM3-Gen von Knockout-Mäusen gezielt ausgeschaltet. Die Wissenschaftler konnten daraufhin schwere Krankheitsverläufe bei den Tieren beobachten. Mäuse, die normalerweise nur leicht an einer Grippe erkrankten, wiesen nun starke Symptome einer Influenza auf. Zudem verloren sie mehr als 25 Prozent ihres Gewichts.

Kommentar: Relevant in diesem Zusammenhang ist, dass Gene durch bspw. Ernährung und Lebensweise aktiviert bzw. deaktiviert werden.


Ladybug

Früher Kontakt mit Keimen kann vor Krankheiten schützen

Autoimmunkrankheiten wie Asthma oder entzündliche Darmerkrankungen werden immer häufiger. Ein Grund könnte eine zu keimfreie Umgebung im Kindesalter sein. Eine neue Studie bekräftigt diese Hypothese.
kind, ziege
© ColourboxDiesmal ist es zwar "nur" eine Studie mit Mäusen. Doch bereits frühere Untersuchungen hatten gezeigt: Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, leiden seltener an Asthma

Früher Kontakt mit Keimen reguliert bei Mäusen Immunzellen und kann die Tiere vor Krankheiten wie Asthma oder entzündlichen Darmerkrankungen schützen. Ein Team aus deutschen und US-Forschern berichtet darüber im Fachjournal Science. Die Ergebnisse untermauern die Hypothese, dass die Zunahme dieser Autoimmunkrankheiten auf das Konto einer möglichst keimfrei gehaltenen Umgebung bei Säuglingen geht. An der Studie waren Wissenschaftler der Universitätskliniken München und Kiel sowie der Harvard Medical School in Boston beteiligt. Sie betonen, dass noch erforscht werden muss, ob diese Ergebnisse auch wirklich für den Menschen gelten.

Das Team um Torsten Olszak (jetzt Ludwig-Maximilians-Universität München) und Richard Blumberg (Boston) verglich für die Versuche normale Labormäuse mit besonders keimfrei gehaltenen Mäusen. "Deren Haltung ist aufwendig, sie leben in extra abgeschotteten Plastikbehältern und erhalten speziell aufbereitetes Futter", sagte Olszak. "Es zeigte sich, dass die keimfreien Mäuse besonders viele natürliche Killer-T-Zellen in der Lunge und im Darm haben, die nach Aktivierung eine Reihe von Botenstoffen ausschütten, die bei Autoimmunkrankheiten und Entzündungen eine Rolle spielen."