Einerseits wird also die klimatische Situation in der Arktis so dargestellt, als ob ein massiver Rückgang der Eisfläche demnächst sogar die Nord-Ost-Passage im Norden Russlands für die Schifffahrt öffnen werde - andererseits wird die Situation am Südpol von den Medien schlicht ignoriert.
Damit wird stets die Geschichte vom harten Schicksal der Eisbären in der Arktis verbunden, die angeblich bald keine Eisschollen mehr vorfinden, auf denen sie leben und jagen können. Was die Presse nicht berichtet, ist die in Ermangelung von verlässlichen Daten über die Eisbärenpopulationen unklare Situation, die eine Bewertung schwierig macht. Die bedeutende Internationale Union for Conservation of Nature IUCN hat 2014 folgende Zahlen festgestellt: Von den 19 Eisbären-Populationen mit insgesamt ca. 26.000 Tieren sind
- 3 abnehmend,
- 6 stabil,
- 1 zunehmend,
- und für 9 Populationen gibt es unzureichende Daten.
Unstrittig ist, dass eine dauerhafte Verringerung der Meereisfläche die Lebensbedingungen der Eisbären verschlechtern würde; ein weiterhin bestehendes Problem ist jedoch auch die Jagd. Was ebenfalls nicht allgemein bekannt ist: Heute leben eindeutig mehr Eisbären als vor 50 Jahren.
Die Entwicklung in der Arktis
Betrachtet man die Entwicklung der Meereisfläche am Nordpol, dann ist eine stetige Abnahme seit dem Beginn der Satellitenmessungen festzustellen, wie es die Abb. 1 und auch die Abb.2 zeigen.
(Lit.1 und 4).
Der gegenüber 2015 zu Beginn des Jahres 2016 eingetretene Rückgang der Eisfläche wird von Wissenschaftlern auf das in längeren Zeitabständen (zuletzt 1998) eintretende El Niño-Wetterphänomen im östlichen Pazifik zurückgeführt, das weltweit einen kurzen Erwärmungsschub bewirkt. Nach El Niño folgt in wenigen Jahren das wieder mit einer Abkühlung verbundene, ebenfalls natürliche La Niña-Ereignis.
Macht sich auch hier - wie in der Antarktis (s.u.) - der Stopp der globalen Erwärmung bemerkbar? Erst die Daten der Folgejahre werden diese Frage beantworten; aber die NSIDC-Wissenschaftler (US National Snow and Ice Data Center) verweisen auf eigene Beobachtungen und eine interessante Prognose dazu:
"Bis in die 90er Jahre zeigen die Beobachtungen einen Anstieg in dem Tempo des Eisverlustes im nordatlantischen Sektor der Antarktis, dem eine Verlangsamung in den letzten Jahren folgte. Der beobachtete Trend über die Periode 2005 bis 2015 ist tatsächlich positiv (eine Tendenz zu mehr Eis). In einer neuen Veröffentlichung in den Geophysical Research Letters zeigen Wissenschaftler des National Centre for Atmospheric Research NCAR, dass ihr Community Earth System Model CESM in der Lage ist, diesen Zeitraum des winterlichen Eis-Wachstums im Nordatlantik vorherzusagen. Diese Studie sagt voraus, dass in naher Zukunft das Meereis in diesem Teil der Arktis wahrscheinlich stabil bleibt oder sogar anwächst."Damit bestätigt sich der sich aus dem jüngsten Teil der Kurve von Abb. 1 ergebende Trend, dass es in der Arktis bereits einen Stopp des Meereis-Rückganges gibt und die Voraussagen des NSIDC und des NCAR besagen, dass dieser Stopp anhalten und evtl. wieder in eine Zunahme übergehen wird. (Aus Abb.2 kann man auch folgern, dass sich die bereits eingetretene Zunahme fortsetzen wird - s.u.).
Eine weitere Veröffentlichung bestätigt diese Aussagen und Prognosen. Die Grafik von Abb.2, publiziert von der Universität Washington (Lit.5) bestätigt die Zunahme der Meereseisfläche der Arktis, die ab 2012 einsetzte, auch der leichte Rückgang (durch El Niño) ist gut erkennbar.
Die Stagnation der arktischen Eisfläche seit 2006 für eine Dekade stellt sich nun als eine Kombination des Rückgangs von 2006 bis ca. 2011 einerseits und eines deutlichen Anstiegs ab 2012 andererseits heraus. Das bestätigt die Aussagen der NSIDC und des NCAR.
Es ist somit davon auszugehen, dass den Warnern vor dem Verschwinden des arktischen Meereises schon in den nächsten Jahren die Argumente ausgehen werden. Hinzu kommt dann die Entwicklung in der Antarktis (siehe unten), die schon jetzt eine Abkühlung des Ozeans und eine deutliche Zunahme des Meereises zeigt.
Die Entwicklung in der Antarktis
Dass man in den Medien von der Entwicklung am Südpol, also der Antarktis, nichts liest und hört, liegt daran, dass sich daraus schon seit mehreren Jahren keine Paniknachrichten über die globale Erwärmung ableiten lassen. Ganz im Gegenteil, wie die Meereis-Daten zeigen. (Die Eisfläche des antarktischen Festlandes ist und bleibt konstant und wird daher in den Betrachtungen der gesamten antarktischen Eisfläche nicht berücksichtigt).
In der folgenden Abbildung 3 werden die Daten der Meereisfläche und der Ozeantemperatur der Antarktis zusammengeführt, um die Korrelation der beiden Kurven aufzuzeigen. Die Daten stammen vom Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut (KNMI), das zum Ministerium für Infrastruktur und Umwelt gehört. (Lit.3).
Man sieht, dass die durch Satelliten gemessene Meereisfläche seit 1978 bis 1992 annähernd konstant bleibt - der Anstieg der Globaltemperatur hat am Südpol offenbar keine Wirkung. Ab 1992 beginnt sogar ein Anstieg der Eisfläche, der ab 2003 deutlich zunimmt und schließlich ab 2012 in einen dramatischen Zuwachs übergeht und für 2015 einen Rekordwert erreicht. Dass dies mit der fallenden Ozeantemperatur zusammenhängt ist logisch - und wird auch durch die gute Korrelation mit der Veränderung der Eisfläche bestätigt.
Ed Caryl schreibt dazu, dass der südliche Ozean ähnliche Erwärmungs- und Abkühlungs-Zyklen aufweist wie der Nordatlantik - nur nicht so ausgeprägt. Dieser Zyklus wird jetzt negativ und die Temperaturen an Land und im Meer gehen scharf nach unten, während das Eis anwächst.
Es gibt nun kein warmes Meerwasser, das die Eisfläche von unten zum Abschmelzen bringen kann. Der Ozean kühlt sich ab und befindet sich die meiste Zeit unterhalb des Gefrierpunktes.
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass diese Entwicklung den Vertretern der Klimakatastrophen-Theorie nicht gefällt und in den Medien keine Erwähnung fand.
Quellen:
Lit. 1: National Snow & Ice Data Center (NSIDC), "Arctic Sea Ice News & Analyses", 4.2.2016, https://nsidc.org/arcticseaicenews/
Lit. 2: Ed Caryl: South Polar Ice Age: Stations Show "Dramatic" Antarctic Peninsula Cooling Since 1998, Sea Ice Surge", NoTricksZone, 8.7.2015, www.notrickszone.com/wp-content/uploads/2015/07/sea-temp-60-75oS.jpg
Lit. 3: KNMI (NL) Climate Explorer, Time Series, 23.1.2016,
www.climexp.knmi.nl/getindices.cgi?WMO=NSIDCData/S_ice_extent&station=SH_seaice_extent
Lit.4: Pierre S. Gosselin: "Arctic Sea Ice May Have Turned The Corner As Ice Volume Picks Up Over Past Years", 12.2.2016, notrickszone.com/2016/02/12/arctic-sea-ice-may-have-turned...
Lit. 5: Polar Science Center, Applied Physics Center (APL), Univ. of Washington,
www.apl.washington.edu/wordpress/wp-content/uploads/schweiger/ ice_volume/BPIOMASIceVolumeAnomalyCurrentV2.1.png
St. Augustin, 20.2.2016
Kommentar: Offiziell gibt es seit 1998 keine Abkühlung mehr und jegliche Diskussion, dass der Mensch etwas mit der Erwärmung zu tun hat, ist hinfällig und einfach lächerlich. Die Erde erwärmt sich und kühlt sich ab in regelmäßigen Abständen, ohne den Einfluss von Menschenhand. Lesen Sie dazu auch die folgenden Artikel: