Arbeitsplatzabbau bei Schuler: 500 Stellen betroffen
Das Unternehmen Schuler, mit Hauptsitz in Göppingen, plant die vollständige Schließung seines Standorts in Weingarten und will bundesweit 500 Stellen abbauen. Ein Teil der Beschäftigten soll an anderen Standorten untergebracht werden. Die Produktion in Weingarten ist bereits seit längerer Zeit eingestellt, auch die Werke in Gemmingen und Erfurt stehen vor einer ungewissen Zukunft. Gemmingen wird geschlossen, und die Produktion in Erfurt steht zum Verkauf.
Schuler betreibt weltweit 22 Standorte, unter anderem in den USA und China. In Deutschland unterhält das Unternehmen neben dem Hauptsitz fünf weitere Standorte. Seit der Gründung im Jahr 1852 hat Schuler sich als ein führender Anbieter von Umformtechnologie etabliert. 1924 wurde die erste Karosserie für die Opel AG gepresst, was den Beginn einer langen Erfolgsgeschichte in der Automobilindustrie markierte.
Ursachen der Krise: Politische Unsicherheiten und Konkurrenz aus China
Die Automobilbranche kämpft zurzeit mit einer Vielzahl von Problemen. Ein wesentlicher Faktor ist der Wegfall der E-Auto-Prämie in Deutschland, der die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen stark einbrechen ließ. Dies führt dazu, dass die Produktionsstätten vieler Hersteller nicht ausgelastet sind. Gleichzeitig drohen durch die schärferen CO₂-Ziele der EU ab 2025 hohe Strafzahlungen, wenn die Vorgaben nicht eingehalten werden.
Kommentar: Auch die Sanktionen gegen Russland spielen eine Rolle und die fehlgeleitete Corona-Politik.
Branchenexperte Frank Schwope, der an der Fachhochschule des Mittelstands lehrt, sieht die Politik als Teil des Problems. Er betont, dass das ständige Hin und Her in der Elektromobilität zu Verunsicherung bei den Kunden führt. Dies spiegelt sich auch in den schwachen Absatzzahlen wider: Im August 2023 sind die Neuzulassungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um fast 28 Prozent gesunken, während sie in der EU insgesamt um 18 Prozent zurückgingen. Experten gehen davon aus, dass der europäische Markt weitgehend gesättigt ist und in naher Zukunft kein nachhaltiges Wachstum zu erwarten ist.
Kommentar: Es gibt auch keine Nachhaltigkeit in der E-Mobilität, erstens bei der fragwürdigen Produktion. Und zweitens müssen die teuren Batterien später gewechselt werden. Für Privatanwender indiskutabel und es lohnt sich nur für Firmenabschreibungen. Dennoch müssen die Batterien zu einem anderen Zeitpunkt entsorgt werden.
Abhängigkeit von China und steigende Produktionskosten
Auch im Ausland läuft es nicht gut für die deutsche Autoindustrie. Besonders problematisch ist die hohe Abhängigkeit von China, wo rund ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet wird. Jahrelang war der chinesische Markt ein Garant für Wachstum und hohe Gewinne. Doch die Nachfrage nach deutschen Automodellen geht auch dort zurück, während chinesische Marken, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, stark zulegen. Diese sind in vielen Fällen technologisch gleichwertig oder sogar überlegen und drängen inzwischen auch auf den europäischen Markt.
Gleichzeitig steigen in Deutschland die Produktionskosten durch hohe Energie- und Personalkosten. Dies macht es zunehmend unrentabel, preisgünstige Einstiegsmodelle im Inland zu produzieren. Stattdessen konzentrieren sich die deutschen Hersteller auf hochpreisige Fahrzeuge. Im internationalen Vergleich verliert Deutschland jedoch als Industriestandort weiter an Boden. VDA-Präsidentin Hildegard Müller forderte kürzlich, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diesen Abwärtstrend zu stoppen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Schließung des Schuler-Standorts ist ein weiteres Symptom einer tiefen Krise, die sich über die gesamte deutsche Autoindustrie erstreckt. Ohne rasche und umfassende Maßnahmen drohen weitere Arbeitsplatzverluste und eine Verschärfung der aktuellen Probleme.
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