Fahndungspannen und falsche Verdächtigungen: Die Bundestagsabgeordneten haben die Angehörigen der Opfer des braunen Terrors offiziell um Entschuldigung gebeten. "Wir sind beschämt", sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Mit einem Akt der Demut hat der Bundestag am Dienstag der Opfer der Neonazi-Mordserie gedacht: Die Abgeordneten erhoben sich, als Bundestagspräsident Norbert Lammert zum Auftakt der Generaldebatte über die Neonazi-Affäre für den Bundestag Trauer, Betroffenheit und Bestürzung über die Mordserie zum Ausdruck brachte.
"Wir wissen um unsere Verantwortung""Wir sind beschämt, dass die Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes die über Jahre hinweg geplanten und ausgeführten Verbrechen weder rechtzeitig aufdecken noch verhindern konnten", sagte Lammert. "Wir wissen um unsere Verantwortung."
Er bat die Angehörigen der Opfer wegen der Fahndungspannen und falschen Verdächtigungen um Entschuldigung. Die Ermittler waren jahrelang nicht von einem rechtsextremistischen Hintergrund ausgegangen, sondern von Taten im Zusammenhang mit Schutzgeld-Erpressungen. Lammert sagte, die Abgeordneten des Bundestags seien fest entschlossen, die Ereignisse und ihre Hintergründe aufzuklären und sicherzustellen, dass das in der Verfassung garantierte Grundrecht auf den Schutz von Leib und Leben für alle in Deutschland Geltung habe.
Kommentar: Lesen Sie auch diesen Artikel: Korrupte Medizin.