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Do, 30 Nov 2023
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Fluten

Bizarro Earth

Ungefähr 850 bestätigte Tote nach Überschwemmungen in Indien

Im Norden Indiens sterben Hunderte von Menschen durch Überschwemmungen und Erdrutsche. Politiker vergleichen die Flutkatastrophe schon mit einem Tsunami. Nun haben die Massen-Einäscherungen begonnen.
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Ein Mann betet im Wallfahrtsort Kedarnath: In indischen Bundesstaat Uttarakhand starben Hunderte Menschen an den Folgen des starken Monsunregens. Nun werden ihre Leichen verbrannt, vorher werden noch DNA-Proben entnommen
Die Massen-Einäscherungen von Opfern der Flutkatastrophe haben in Nordindien begonnen. 357 Leichen wurden in der stark betroffenen Pilger-Stadt Kedarnath nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde am Donnerstag verbrannt.

Zuvor hatten Helfer Tonnen von Holz und Ghee (Speisefett) herantransportiert, die beim Verbrennen helfen sollten. Die Überschwemmungen und Erdrutsche im südlichen Himalaya-Gebiet wurden durch den überraschend früh einsetzenden Monsun-Regen ausgelöst.

Mindestens 845 Tote bestätigten die Behörden bisher, Medienberichte sprachen in der vergangenen Woche bereits von über 1000 Toten. 300 Menschen gelten offiziell als vermisst, lokale Medien wollen auch hier von mehr als 1000 Vermissten wissen. Auch im benachbarten Westen Nepals seien Menschen vom Monsun betroffen, berichtete die Aktion "Deutschland Hilft" am Donnerstag.

In Nordindien traf es vor allem den Bundesstaat Uttarakhand im südlichen Himalaya-Gebirge, der wegen seiner Hindu-Tempel und Schreine bei Pilgern und Touristen beliebt ist. Zehntausende Menschen saßen seit Mitte Juni in der bergigen Gegend fest, als der Monsun etwa zwei Wochen vor seinem erwarteten Beginn einsetzte und Zufahrtswege und Häuser zerstörte.

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Dauerregen: Neue Warnungen vor Überschwemmungen in Sachsen

Vor Dauerregen und ansteigenden Flüssen in Sachsen warnt der Deutsche Wetterdienst. In Görlitz sind schon am Montag 44 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, am Dienstag könnten 70 Liter dazukommen. Für den Landkreis Görlitz gilt eine Unwetterwarnung. Erst am Mittwoch soll der Regen nachlassen.
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Gewitter in Leipzig. Den Sachsen drohen neue Überflutungen.
Görlitz/Dresden - Nach dem Hochwasser warnt der Deutsche Wetterdienst erneut vor Dauerregen und ansteigenden Flüssen in Ostsachsen. Allein in Görlitz seien seit Montagmittag 44 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, wie ein DWD-Sprecher am Dienstag mitteilte. Bis zum Abend könnten bis zu 70 Liter hinzukommen. Es gilt eine Unwetterwarnung für den Landkreis Görlitz. Laut DWD besteht die Gefahr, dass Flüsse und Bäche über die Ufer treten und Straßen überschwemmt werden. Erst am Mittwoch soll der Regen nachlassen.

Auch im sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie ist man besorgt. "Das Wasser in den Flüssen wird wieder schnell ansteigen", sagte Behördensprecher Uwe Höhne der Nachrichtenagentur dpa. Die Hydrologen gehen davon aus, dass in der Nacht zum Mittwoch die höchste Hochwasseralarmstufe vier für die Lausitzer Neiße in Görlitz ausgerufen werden muss. Auch Spree, Schwarze Elster und Elbe seien gefährdet. "Die Lage ist prekär", sagte Höhne. Wer an Flüssen oder Bächen wohne, sollte besonders wachsam sein.

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Bauern leiden unter Wetterkapriolen: 25 bis 50 Prozent Einbußen

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Ein Reisfeld? Nein, eigentlich sollte hier Wintergerste wachsen. Agrarministerin Ilse Aigner besucht mit ihrem sächsischen Amtskollegen Frank Kupfer (r.) einen Landwirt in Sachsen. Auch in Bayern sahen die Felder vielerorts so aus.
Heute am Johannitag endet traditionell die Spargelsaison: Doch den Bauern in Schrobenhausen hat das Hochwasser die Laune verdorben. Auch andernorts hadern Landwirte mit überfluteten Feldern und verfaultem Getreide. Der Schaden ist gigantisch. Der Bauernpräsident fordert 500 Euro Soforthilfe - pro Hektar.

Landwirte leiden unter Wetterkapriolen

Heute am Johannitag endet traditionell die Spargelsaison: Doch den Bauern in Schrobenhausen hat das Hochwasser die Laune verdorben. Auch andernorts hadern Landwirte mit überfluteten Feldern und verfaultem Getreide. Der Schaden ist gigantisch. Der Bauernpräsident fordert 500 Euro Soforthilfe - pro Hektar.

Schrobenhausen - Es ist ein trauriges Jubiläumsjahr: In Schrobenhausen haben sie heuer die 100. Saison im Anbaugebiet gefeiert, aber so recht glücklich sind die Bauern im Spargel-Land nicht. Das Hochwasser und das schlechte Wetter haben ihnen die Ernte vermiest. Ertragseinbußen von 25 bis 50 Prozent sind keine Seltenheit. „Wir konnten bei weitem nicht das ernten, was wir in den letzten Jahren hatten“, sagt Spargelbauer Alexander Kornreiter aus Schrobenhausen. Auch auf seinen Feldern stand das Wasser. „Der Mai war ebenfalls furchtbar.“ Heute am Johannitag geht die Spargelsaison traditionell zu Ende. Die Kornreiters haben auf ihrem Leinfelderhof schon vor ein paar Tagen mit dem Stechen aufgehört. An das Jubiläumsspargeljahr werden sie noch lange zurückdenken - 2013, das Seuchenjahr, das Horrorjahr.

Bad Guys

Noch nie da gewesene Überschwemmung in Kanada: 100.000 Menschen evakuiert

Solche Überschwemmungen habe es noch nie gegeben, sagen Meteorologen: Nach schweren Regenfällen sind in Kanada mindestens drei Menschen gestorben. 100.000 Bürger müssen ihre Häuser verlassen.
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Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind in der Region Calgary in Kanada mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Drei Leichen seien bei High River südlich von Calgary geborgen worden, nachdem ein Fluss über die Ufer getreten sei, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender CBC am Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf die Polizei. Ein Mensch werde vermisst.

In Calgary wurden 100.000 Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Hochwasser in Sicherheit zu bringen. "Das Zentrum ist praktisch leer", sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. "Die Polizei lässt niemanden mehr passieren." Auch einige Kleinstädte in der Umgebung wurden wegen der Fluten evakuiert.

Starke Regenfälle drohten die Situation weiter zu verschärfen. Bereits am Freitag blieben Schulen und Geschäfte geschlossen, der Strom in mehreren Vierteln wurde abgestellt. Das Militär entsandte mehr als tausend Soldaten, um gegen das Hochwasser anzukämpfen.

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Überfallartige Wassermassen in Leipzig - Bilanz des Unwetters

Leipzig. Nach den heftigen Unwettern am Donnerstagabend in Leipzig hat die Feuerwehr eine erste Bilanz gezogen. Die Rettungskräfte mussten ab 18.45 Uhr, als erste starke Stürme durch die Messestadt zogen, insgesamt 349 Mal ausrücken, erklärte Sprecher Joachim Petrasch gegenüber LVZ-Online. Etwa die Hälfte der Einsätze waren aufgrund vollgelaufener Keller und überschwemmter Häuser nötig. Am Schlimmsten traf es das St. Elisabeth-Krankenhaus im Stadtteil Connewitz.

Nach am Freitagvormittag waren Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mit dem Abpumpen der Wassermassen beschäftigt, die sich im Laufe des Gewitters in die in einer Senke gelegene Klinik ergossen hatten. Weil neben der Notfallaufnahme auch die Technik-Zentrale des katholischen Krankenhauses überflutet war und als Folge im Neubau-Trakt des die reguläre Stromversorgung zusammenbrach, mussten noch während des Unwetters die OP-Säle, die Intensivstation und der Kreißsaal gesperrt beziehungsweise evakuiert werden.

„Ein Dankeschön geht an das Universitätsklinikum, das uns drei intensivpflichtige Patienten abgenommen und uns auch in puncto Geburtshilfe unterstützt hat“, sagte Chefarzt Dr. Jörg Raumanns, der Ärztliche Direktor im St. Elisabeth. Acht Intensiv-Bettplätze seien in Windeseile in einem Containerbau eingerichtet worden, der ab 1. Juli eine geriatrische Station aufnehmen soll. „Das war Glück im Unglück“, so Raumanns. Letztlich habe die ärztliche Betreuung der Patienten auch nicht gelitten. „Unser Bettenhaus war von Hochwasser und Stromausfall nicht betroffen.“ Wohl aber die Küche. „Die ist hinüber. Wir werden in den nächsten Tagen vom Catering des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara in Halle/Salle mit verpflegt“, sagte Raumanns.

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Flutkatastrophe biblischen Ausmaßes in Calgary, Kanada

Heftige Regenfälle und über die Ufer getretene Flüsse haben weite Teile der kanadischen Provinz Alberta unter Wasser gesetzt. Bei der Hochwasserkatastrophe im Westen Kanadas starben mindestens drei Menschen.
Calgary Flut, Canmore's Cougar Creek
© Jonathan Hayward/Canadian Press
Nach schweren Regenfällen ist Canmores Cougar Creek von Schlamm und Trümmern überspült.
San Francisco/Calgary - Das berichtete der Radiosender CBC unter Berufung auf Polizeiangaben. Die Toten seien in dem reißenden Highwood River entdeckt worden. In der überschwemmten kanadischen Millionenmetropole und früheren Olympia-Stadt Calgary ist laut Behörden erst Mitte der Woche mit einer Entwarnung zu rechnen.


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Update Flut in Indien: Weit mehr Opfer erwartet, ganze Dörfer weggespült

Nach schweren Überschwemmungen in Indien und Nepal droht die Opferzahl deutlich zu steigen. Behörden befürchten inzwischen mehr als 1000 Tote. Offiziellen Angaben zufolge sind durch die Fluten bisher mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete von über 200. Zehntausende werden noch vermisst. Schon am Mittwoch hatte Indiens Premierminister Manmohan Singh gewarnt, dass die Zahl der Todesopfer viel höher ausfallen könnte.
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© AP
Von einer Schlammlawine zerstörtes Dorf in Indien
Die Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren, nachdem heftige Regenfälle zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst hatten. Doch der andauernde Monsunregen erschwerte die Hilfe. Im Norden Indiens sitzen noch immer mehr als 50.000 Pilger und Touristen fest. Indische Rettungskräfte konnten nach eigenen Angaben bereits Tausende gestrandete Touristen und Pilger in Sicherheit bringen.

Ganze Dörfer weggespült

Fast 10.000 Soldaten sind im Einsatz, um in Dörfer und Städte zu gelangen, die durch Überschwemmungen und Erdrutsche abgeschnitten sind. Sie sollen unter anderem Medikamente bringen und technische Hilfe leisten. Fernsehbilder zeigen eingestürzte Brücken sowie zerstörte Wohnhäuser und Hotels. Die Fluten haben zentrale Straßen beschädigt, in einigen Regionen fiel der Strom aus.

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Monsunartige Regenfälle und Flut in Indien - Viele Tote und Verletzte

Im Norden Indien sind infolge monsunartiger Regenfälle dutzende Menschen ums Leben gekommen. Indische Medien berichten am Montag von bislang über 50 Toten und hunderten Verletzten. Insgesamt seien mehrere zehntausend Menschen von der Flut betroffenen, viele würden noch vermisst.
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© AP Photo
Bulldozer und andere Fahrzeuge treiben in einem überfluteten Fluss in Uttarkashi, Indien am Montag, den 17. Juni 2013.
Durch seit über zwei Tage andauernde Regenfälle sind mehrere Flüsse im Norden Indiens über die Ufer getreten und verschiedene Gebiete unter anderem des Bundesstaates Haryana überflutet worden. Der so genannte indischen Monsun verursacht regelmäßig schwere Überschwemmungen im Land und fordert jährlich viele Menschenleben.

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13.800 Evakuierungen nach Deichbruch - Schiffe sollen versenkt werden, um Deich zu schließen

Fischbeck/Magdeburg - Es ist die bisher ungewöhnlichste Aktion seit Beginn des Hochwassers in Sachsen-Anhalt: Um die gewaltigen Wassermassen auf ihrem Weg ins Landesinnere zu stoppen, werden zwei Lastkähne vor einem gebrochenen Deich in der Elbe im Landkreis Stendal versenkt. Sie sollten am frühen Samstagabend per Sprengung auf Grund gesetzt werden und so den Durchfluss bei Fischbeck schließen. Riesige Säcke mit Sand und Steinen, die von Hubschraubern aus abgeworfen werden, sollen danach die Stelle zusätzlich sichern.

Weiter südlich im Salzlandkreis wurde den Wassermassen schon mit explosiver Ladung zu Leibe gerückt. Am Vormittag sprengten Einsatzkräfte bei Breitenhagen den Saaledeich, um das Hochwasser aus den dort überfluteten Gebieten schneller zurück in den Fluss zu leiten.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) besuchte am Samstag nur wenige Kilometer entfernt in Barby und Nienburg vom Hochwasser betroffene Agrarbetriebe. Sie sei sich mit Ministerpräsident Reiner Haseloff und Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens (beide CDU) einig darüber gewesen, dass die aktuelle Flutkatastrophe größere Schäden als das Hochwasser 2002 bei den Landwirten angerichtet habe, sagte ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

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Deichbruch an der Elbe: Tausende Menschen evakuiert

In Teilen von Sachsen-Anhalt haben die Einsatzkräfte beim Hochwasser einen weiteren schweren Tag vor sich. Hauptproblem bleibt der Deichbruch bei Fischbeck.
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© dpa
Deichbruch bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt - Aktuelle Bilder vom Hochwasser
Stendal/Magdeburg - Nach dem Deichbruch an der Elbe bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt ergießen sich die Wassermassen weiter ins Hinterland. Die Bundeswehr wollte am Dienstag nach Angaben des Krisenstabs der Landesregierung erneut versuchen, die Bruchstelle zu schließen.

Die Arbeiten daran waren gegen Mitternacht abgebrochen worden. Nun sollten aus Hubschraubern wieder große Sandpakete abgeworfen werden. Damit soll zumindest eine Reduzierung der einfließenden Wassermenge erreicht werden. Das Wasser hat die Bundesstraße 107 zwischen Jerichow und Fischbeck überflutet. Inzwischen nähert es sich dem Stadtgebiet von Jerichow.