Fluten
Über dem Ort habe sich am Samstagabend eine Gewitterzelle entladen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig am Sonntag. Binnen einer Stunde seien 80 bis 120 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergegangen. Die Regenfluten hätten den Fluss Ilse in kürzester Zeit extrem anschwellen lassen. Nach Angaben der Polizei in Halberstadt stand die Ilsenburger Innenstadt teilweise bis zu 40 Zentimeter unter Wasser. Die Feuerwehr musste zu insgesamt 90 Einsätzen ausrücken und vor allem Keller leer pumpen. In manchen Gebäuden habe das Wasser einen halben Meter hoch gestanden. Verletzt wurde niemand.
Der Pegelstand der Ilse, der normalerweise bei 1,25 Meter liege, sei auf mehr als zwei Meter angestiegen, sagte ein Sprecher der Einsatzleitung der Feuerwehr.

Die Emme trat in Schangnau, Bumbach und Kemmeriboden über die Ufer und verursachte Schäden in Millionenhöhe.
Menschen mussten aus überschwemmten Bauernhöfen evakuiert werden. Im Dorf Bumbach bahnten sich die dunkelbraunen Wassermassen ihren Weg durchs Dorf und setzten Häuser unter Wasser. Überall lag Schlamm und Geröll.
Kommentar: Mittlerweile gibt es demnach jedes zweite Jahr eine Jahrhundertflut?
Dass die Wetterverhältnisse weltweit immer extremer werden, zeigen eindrücklich die folgenden Video-Zusammenstellungen:
Unwetter in Nidda: Zwei Meter hohe Flutwelle spült Autos weg, tötet Tiere - Schäden in Millionenhöhe
Autos wurden fortgespült, der Mannschaftswagen der Feuerwehr Wallernhausen wurde von der Masse über einen 1,5 Meter hohen Zaun gehoben, leblose Schweine und tote Fische trieben durch das Dorf. Hunderte Keller liefen voll, in einigen kippten Öltanks um. Der ausgelaufene Ölschlamm musste durch Spezialfirmen entsorgt werden.
Die Zahl der Verletzten durch Taifun «Neoguri» in Japan ist auf mindestens 28 gestiegen. Zwei Menschen seien schwer verletzt worden, teilte die Regierung der südwestlichen Insel Okinawa am Mittwoch mit. 63 000 Haushalte waren ohne Strom. Am (morgigen) Donnerstag könnte der Sturm die grössere Insel Kyushu erreichen.
Der Taifun ist einer der stärksten Stürme, die Japan während der Sommermonate heimgesucht haben. Nach Angaben des japanischen Meteorologiezentrums bewegte sich «Neoguri» mit einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde in nördlicher Richtung fort. Bis zum Mittag wurden demnach Windgeschwindigkeiten von 126 Stundenkilometern gemessen.
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300'000 Menschen betroffen
Nach heftigen Regenfällen ist im Südwesten Frankreichs ein 84-Jähriger von den Wassermassen mitgerissen worden und gestorben. In dem Dorf Arhansus im Baskenland trat in den frühen Morgenstunden wegen des starken Regens ein Fluss über die Ufer, wie die Behörden mitteilten.
Die Bewohner versuchten, sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit zu bringen. Auch der alte Mann verließ sein Haus - und wurde vom Wasser mitgerissen. Seine Leiche wurde später gefunden.
In anderen Teilen des Baskenlandes gab es ebenfalls schwere Überschwemmungen. In der vergangenen Nacht war in der Region so viel Regen gefallen wie sonst in einem Monat, es galt die zweithöchste Warnstufe Orange des Wetterdienstes Météo France. Wegen der Gefahr starker Gewitter herrschte am Freitag zudem in rund 30 Départements im Osten Frankreichs die Warnstufe Orange.

In Spanien haben schwere Unwetter gewütet. Besonders betroffen war Almazán, ein Ort in der Region Kastilien-Léon, 150 Kilometer nordöstlich von Madrid. Fotos zeigen eine mehrere Zentimeter hohe Schicht aus Hagelkörnern auf Straßen der Kleinstadt mit etwa 6000 Einwohnern - und das mitten im Sommer.
Binnen 45 Minuten sorgte zudem heftiger Regen für überschwemmte Garagen und Häuser, der Verkehr brach teilweise zusammen. "Es war das Unwetter des Jahrhunderts. So viel Regen, so viel Hagel habe ich hier noch nie gesehen", sagte Bürgermeister José Antonio de Miguel. Allein über Almazán registrierten die Meteorologen binnen vier Stunden mehr als 200 Blitze.
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Jeder siebte Bewohner der der Hauptstadt ist demnach von Evakuierungen betroffen. Die Flüsse Paraguay und Paraná sind wegen heftiger Regenfälle in den vergangenen Wochen stark angestiegen.
Auch Regionen im Nachbarland Argentinien leiden unter den Fluten: So stehen die Wohnungen von 5000 Menschen in der Provinzhauptstadt Formosa im Wasser.
Kommentar: Schauen Sie sich die weltweit ereigneten Fluten des letzten Monats mit Sotts interaktiver Weltkarte an:

Menschen flüchten vor heftigen Regenfällen in Brasilien. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben mindestens 13 Menschen.
In der Hauptstadt Paranás, Curitiba, starben elf Menschen durch das Unwetter. Dort sollen in den kommenden Tagen vier Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden. Am Montag stehen sich dort Iran und Nigeria gegenüber. Auch in der südbrasilianischen WM-Stadt Porto Alegre im südlichsten Bundesstaat Rio Grande do Sul führte der Regen zu Flugverspätungen und Staus. Dort treffen unter anderem Honduras und Frankreich aufeinander. Die noch nicht fertiggestellten Arbeiten am Stadion Beira Rio mussten wegen des Wetters unterbrochen werden.
In der WM-Stadt Natal im Nordosten wurde das Fanfest mit Public Viewing für das Spiel Mexiko gegen Kamerun komplett abgesagt. Zuvor hatten die Fluten einen Erdrutsch auf der Küstenstraße in Natal ausgelöst, in dem fünf Autos und ein Motorrad stecken geblieben waren. Die Straße führt zum Strand Areia Preta, an dem die WM-Quartiere von Mexiko und Kamerun liegen.
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