
Dicke Luft macht krank - doch die Gesundheitsgefahren beschränken sich keineswegs nur auf die Atemwege und Bronchien. Wie umfangreich und vielseitig die Schäden durch Luftverschmutzung sein können, erkennen Wissenschaftler allerdings erst nach und nach. Forscher aus den USA beschreiben im Fachmagazin Archives of Internal Medicine vom heutigen Dienstag die negativen Auswirkungen auf das Gehirn (Bd. 172, S. 219 und S. 229, 2012). Demnach erleiden Menschen, die langfristig starker Luftverschmutzung ausgesetzt sind, häufiger einen Schlaganfall. Und bei Frauen setzen Gedächtnisverlust und andere kognitive Einschränkungen früher ein.
Herz-Kreislauf-Experten und Umweltmediziner der Harvard University haben mehr als 1700 Patienten untersucht, die in den vergangenen zehn Jahren einen Schlaganfall erlitten hatten. Waren die Kranken Feinstaubbelastungen ausgesetzt, bekamen sie häufiger einen auf Minderdurchblutung beruhenden Infarkt der Hirnarterien. Die Forscher vermuten, dass sich das Risiko für einen Schlaganfall durch Luftverschmutzung um 34 Prozent erhöht.
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