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Forscher wollen Mammut klonen

Klon-Forscher haben möglicherweise lebende Zellkerne eines Mammuts entdeckt. Bestätigt sich der Fund, dann könnte daraus ein Urzeit-Gigant geklont werden. Nun warten die russisch-südkoreanischen Forscher auf die Bestätigung.
Mammut
© ExhibitEase LLC/Steven W. Marcus
Eine russisch-südkoreanische Forschergruppe bestätigte am Mittwoch, im Osten Sibiriens aus Überresten der ausgestorbenen Elefantenart Gewebe entnommen zu haben. Ein Labor in Südkorea müsse noch analysieren, ob die Anfang August aus dem Permafrostboden entnommenen Proben tatsächlich auch lebende Zellen enthalten.

Meteor

Jupiter wurde erneut getroffen!

Am vergangenen Montag beobachteten US-Astronomen einen hellen Lichtblitz in der Atmosphäre des Gasplaneten Jupiter. Seit dem spektakulären Einschlag des Kometen "Shoemaker-Levy 9" im Juli 1994 ist dies schon der vierte derartige Erscheinung auf Jupiter, bei der es sich sowohl um einen vergleichsweise kleinen Meteor aber auch um einen gewaltigen Asteroiden- oder Kometeneinschlag gehandelt haben könnte.
jupiter
© georgeastro.weebly.comHeller Lichtblitz auf Jupiter am 10. September 2012.
Dallas (USA) - Der aktuelle Lichtblitz wurde um 6.35 Uhr Ortszeit unter anderem von den US-Amateurastronomen George Hall aus Dallas im US-Bundesstaat Texas auf Video dokumentiert (s. Abb.). Ein Ähnlicher Blitz wurde bereits im August 2010 beobachtet (...wir berichteten, s. Links). Damals konnten Folgebeobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble allerdings keine charakteristische Einschlagsnarbe in der dichten Atmosphäre des Planeten entdeckt werden - weswegen Astronomen davon ausgehen, dass es sich lediglich um den Eintritt eines vergleichsweise kleinen Meteors und nicht um den eines Asteroiden oder Kometen gehandelt hatte.

Better Earth

Auch Vögel trauern um verstorbene Artgenossen

Neuweltäher - Vogel
© docentjoyce, cc-by-sa 2.0Neuweltäher
Davis (USA) - Nachdem Biologen und Verhaltensforscher bereits bei Menschenaffen, Elefanten, Delfinen und kürzlich auch bei Giraffen Verhaltensweisen beobachtet haben, die darauf hindeuten, dass auch einige Tierarten eine mentale Vorstellung vom Tod haben und ihre Verstorbenen regelrecht betrauern (...wir berichteten, s. Links), präsentieren US-Wissenschaftler nun Beobachtungen von Neuweltähern, die nahe legen, dass auch Vögel den Tod von Artgenossen zumindest bewusst wahrnehmen.

Wie die Verhaltensforscher um Teresa Iglesias von der University of California aktuell im Fachmagazin "Animal Behaviour" berichten, beobachteten sie immer wieder, dass wenn die Rabenvögel einen toten Artgenossen entdeckten oder begegneten, sie andere herbeiriefen, sich gemeinsam um den Kadaver versammeln und für eine merkliche Zeit die sonstige Futtersuche einstellen.

Magnify

Geschlechtsspezifische Wahrnehmung: Männer und Frauen sehen anders

Geschlechtshormon Testosteron sorgt möglicherweise für geschlechtsspezifische Wahrnehmung
Auge
© MMCD
Auch beim Sehen gibt es den kleinen Unterschied: Männer können schwache Kontraste und schnelle Bewegungen besser erkennen als Frauen. Außerdem nehmen sie dieselben Farbtöne etwas bläulicher wahr als ihre weiblichen Gegenparts. Das haben US-amerikanische Forscher in Experimenten herausgefunden. Die Ergebnisse zeigten erstmals, dass es auch beim Sehsinn deutliche Geschlechtsunterschiede gebe - wie man es auch schon von anderen Sinneswahrnehmungen kenne, berichten die Forscher im Fachmagazin "Biology of Sex Differences".

Noch ist nicht geklärt, was diese Unterschiede verursacht. Die Wissenschaftler vermuten aber, dass das Geschlechtshormon Testosteron dafür verantwortlich sein könnte. Dieses kommt bei Männern in höherer Konzentration vor. Von diesem Hormon sei bekannt, dass es beim Ungeborenen die Bildung von Gehirnzellen im Sehzentrum und von Nervenverbindungen fördere, sagen die Forscher. Dies könnte den Männern ihr besseres Kontrast- und Bewegungssehen verleihen.

Better Earth

Tiere und ihre Beziehung zum Tod: Trauernde Giraffen

Giraffen
© Daryona, cc-by-sa 3.0Archiv: Uganda-Giraffen im Murchison-Falls-Nationalpark.
Kyoto (Japan) - Im South Luangwa National Park in Sambia haben Zoologen eine merkwürdige Beobachtung gemacht: Eine Giraffenmutter weigerte sich, den toten Körper ihres Kalbes zu verlassen. Während eine derartige Beobachtung als Einzelfall für die Forscher wohl nur wenig relevant gewesen wäre, handelt es sich aktuell schon um den dritten derartigen Fall. Erneut wirft der Vorgang die Frage auf, ob auch Giraffen ihre Toten betrauern.

Zahlreiche Beobachtungen angesichts anderer sozialer Tiere, wie etwa Elefanten und Schimpansen, haben bereits eindrucksvoll gezeigt, dass diese besonders verstorbene Mitglieder ihrer Familie, Gruppe oder Herde zu begutachten, zu bewachen und geradezu um sie zu trauern scheinen und stellen Forscher damit immer wieder vor die Frage, ob auch Tiere eine mentale Vorstellung vom Tod haben können (...wir berichteten, s. Links).

Wie die Forscher um den Zoologieprofessor Fred Bercovitch von der Kyoto University aktuell im Fachmagazin African Journal of Ecology berichten, beobachteten sie, wie eine Uganda-Giraffenmutter sich zu ihrem totgeborenen Kalb niederbeugte und mehrere Minuten damit verbrachte, das tote Tier sauber zu lecken, bevor sie selbst wieder aufstand, um diese Prozedur danach weitere Male zu wiederholen. Insgesamt verbrachte das Muttertier auf diese Weise mehr als zwei Stunden damit, ihr totes Kind zu untersuchen.

Bulb

Raumstation ISS wurde mit Hilfe einer Zahnbürste repariert

Nach einer Woche im Sparbetrieb wird die Internationale Raumstation (ISS) wieder voll mit Energie versorgt.
iss, raumstation
© AP
- Der US-Astronautin Sunita Williams und ihrem japanischen Kollegen Akihiko Hoshide gelang es im zweiten Anlauf, eine Stromverteilerbox an der ISS zu reparieren. Dazu schraubten sie die Box zunächst ab, um sie dann fester und sicherer wieder zu befestigen. Ein Bolzen und ein Gewindeloch wurden mit improvisierten Werkzeugen wieder gangbar gemacht: Die Astronauten nutzten zur Beseitigung von Metallspänen eine Zahnbürste. Für ihre Reparatur waren die Astronauten zu knapp sechseinhalbstündiger Arbeit in den freien Raum ausgestiegen. Zudem installierten die Raumfahrer in rund 400 Kilometern Höhe eine Kamera an einem Roboterarm.

R2-D2

Krieg der Sterne Fluggerät wird Wirklichkeit

Ein amerikanisches Unternehmen hat jetzt ein »schwebendes Motorrad«, das große Ähnlichkeiten mit Fluggeräten in dem Kinoklassiker Die Rückkehr der Jedi-Ritter aufweist, entwickelt und damit ein Stück Science-Fiction Wirklichkeit werden lassen.

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© Unbekannt
Die in Kalifornien ansässige Firma Aerofex konstruierte und baute ein flugfähiges Luftfahrzeug mit zwei waagerechten so genannten Impellern (das heißt von einem ringförmigen Gehäuse umschlossenen Propellern) anstelle der Räder. Dabei bediente man sich eines Entwurfs, der in den 1960er Jahren aufgrund von Stabilitäts- und Überschlagsproblemen verworfen wurde.

Dem Unternehmen gelang es, das Stabilitätsproblem zu lösen, indem man ein mechanisches System entwickelte, das von zwei Steuerleisten in Kniehöhe betätigt wird und es dem Fluggerät ermöglicht, auf die Gewichtsverlagerung und den natürlichen Gleichgewichtssinn des menschlichen Fahrers zu reagieren, berichtet das Internetportal Innovation News Daily. »Man könnte [mit diesem Gerät] Fliegen sozusagen in der Sphäre geländegängiger Fahrzeuge ermöglichen«, erklärte der Luftfahrtingenieur und Gründer von Aerofex, Mark De Roche.

Question

Weltraumteleskop "Planck" ortet mysteriöse Strahlung aus dem Zentrum der Galaxis: Dunkle Materie?

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© ESA/Planck Collaboration (microwave); NASA/DOE/Fermi LAT/D. Finkbeiner et al. (gamma rays) Diese neue Aufnahmen des Weltraumteleskops "Planck" offenbart eine bislang unbekannte Strahlung aus dem Zentrum der Milchstraße (s. blau-rot-weiße Töne. Die schwarze Zone maskiert die Strahlung der galaktischen Scheibe).
Laut der gängigen Theorie zu Aufbau und Struktur des Universums besteht dieses zu einem Großteil aus sogenannter Dunkler Materie. Das Problem: Bislang weiß noch niemand so recht, aus was diese Dunkle Materie besteht. Die jetzt entdeckte mysteriöse Strahlung aus dem Zentrum der Milchstraße mit dem europäischen Weltraumteleskop "Planck" könnte die Forscher nun ein gutes Stück weiter bringen.

Kopenhagen (Dänemark) - Gestartet am 14. Mai 2009 (...wir berichteten), verbleibt der Satellit nicht still, sondern bewegt sich jede Stunde durchs All und rotiert dabei einmal pro Minute um die eigenen Achse. Dadurch kann "Planck" während sechs Monaten den vollständigen galaktischen Hintergrund abbilden.

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Rekord gebrochen: Wiener Physikern gelingt Quantenteleportation über 143 Kilometer

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© IQOQI Wien & MPQGrafische Darstellung des Teleportationsexperiments zwischen der kanarischen Insel La Palma nach Teneriffa.
Wiener Physiker haben einen neuen Entfernungsweltrekord in der Quantenteleportation aufgestellt und den Quantenzustand eines Lichtteilchens über eine Distanz von 143 Kilometern von der kanarischen Insel La Palma nach Teneriffa "gebeamt".

Wien (Österreich) - Wie die Physiker der Gruppe von Prof. Anton Zeilinger vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) und der Universität Wien gemeinsam mit Dr. Johannes Kofler aus der Abteilung von Prof. Ignacio Cirac am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) im Fachjournal Nature berichten, überbietet die aktuelle Teleportation einen gerade erst wenige Monate alten chinesischen Rekord von 97 Kilometern.

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Es gibt keine Junk-DNA: Forscher enthüllen den Nutzen eines gewaltigen Steuerapparates

Forschern ist es gelungen, die menschliche DNA weiter zu entschlüsseln. Sie fanden heraus, dass sie über einen gewaltigen Steuerungsapparat verfügt. Die Ergebnisse des „Encode“-Projekts sind relevant für die Erforschung von Genkrankheiten.
DNA
© dpaDie menschliche DNA hat mehr Aufgaben als vermutet, hier ein Modell der DNA-Doppelhelix
Es ist ein riesiger Fortschritt der Biomedizin: Bislang wurde vermutet, dass das menschliche Erbgut nur über einige wichtige Abschnitte verfügt, die Gene. Doch das Mammutprojekt „Encode“ kommt zu dem Ergebnis, dass ein weit größerer Teil der menschlichen Desoxyribonukleinsäure (DNA) eine Funktion besitzt. Demnach haben mehr als 80 Prozent der DNA zumindest eine Aufgabe und fungieren als gewaltiger Steuerapparat.

Sinnlose Abschnitte, die sogenannte Junk-DNA, gibt es hingegen kaum. In der „Encyclopedia of DNA Elements“ (Enzyklopädie der Erbgutelemente) erfassen Wissenschaftler, welche Funktion die etwa drei Milliarden Basenpaare der menschlichen DNA haben. In Fachjournalen wie Nature und Genome Research sind rund 30 Beiträge zu den Ergebnissen veröffentlicht.