Pirkau. Idyllische Ruhe, wie an so vielen Tagen, herrscht am Mittwoch in dem 70-Seelen-Örtchen Pirkau. Nur ein paar mobile Händler bringen ein bisschen Leben ins Dorf und locken einige Leute auf die Straße. Doch Schlag 12 ist es in dem kleinen Zeitzer Ortsteil mit der Ruhe vorbei. Polizei und Krankenwagen fahren vor. "Aufgrund eines Bombenfundes wird die Ortschaft geräumt", tönt es durch die Dorfstraße.
© Hartmut KrimmerGisela Weber wird von Matthias Tändler zu einem Krankenwagen geführt, der ältere und kranke Dorfbewohner nach Nonnewitz bringt.
Auf dem unmittelbar an den Ort grenzenden Feld und nur rund fünfhundert Meter von den ersten Häusern entfernt war rund zwei Stunden zuvor eine 125-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Polizei Sachsen-Anhalt hatten das Kriegsgerät amerikanischer Herkunft entdeckt. Seit Wochenbeginn sind die Kampfmittelbeseitiger im Auftrag der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH auf dem neun Hektar großen Areal unterwegs, suchen hier, wo das Braunkohleunternehmen einen Tagebau erschließen will, gezielt nach Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg.