Die Wissenschaft des Geistes
Gute Freunde helfen uns durch Krisen, machen glücklich und halten gesund: Menschen, die bereichernde Beziehungen führen, leiden seltener an Depressionen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und fühlen sich generell weniger gestresst. Damit sich Freundschaften entwickeln können, braucht es allerdings mehr als nur ähnliche Interessen. Folgende Faktoren müssen zusammenkommen.
1. Räumliche Nähe
Wir glauben gerne, dass wir mit unserem besten Freund den einen Seelenverwandten gefunden haben. Doch Studien kommen zu dem ernüchternden Ergebnis, dass es nicht zuletzt vom Zufall abhängt, an wessen Schulter wir uns eines Tages anlehnen. Oft kann man aus ganz profanen Umständen vorhersagen, ob sich zwei Menschen anfreunden. So loste ein Team um den Psychologen Mitja Back von der Universität Münster Studenten bei einer Einführungsveranstaltung Sitzplätze zu. Ein Jahr später befragten die Forscher die Probanden, wie sehr sie ihre Kommilitonen mochten. Das Ergebnis: Wer beim ersten Kennenlernen nebeneinander oder auch nur in einer Reihe gesessen hatte, war jetzt eher miteinander befreundet. Offenbar entscheiden wir nicht allein anhand bewusster Kriterien, wen wir in unseren Freundeskreis aufnehmen.

Gewalterfahrungen können über Jahrzehnte die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen.
Zwar leben wir in einer relativ sicheren Gesellschaft, doch auch hierzulande werden jährlich etliche Menschen Opfer von Gewalt. Noch weit häufiger erfahren Menschen in den Krisenländern dieser Welt schwerste Formen der Gewalt. Die erlebten traumatischen Gewalteindrücke haben dabei eine weitreichende Wirkung auf die Betroffenen, was sich auch in einer Beeinträchtigung ihrer kognitive Fähigkeiten widerspiegelt.
"Menschen, die Gewalt ausgesetzt waren, können auch Jahrzehnte später noch ein verschlechtertes Kurzzeitgedächtnis und eine verschlechterte Konzentrationsfähigkeit aufweisen, wenn sie sich diese Erfahrungen ins Gedächtnis rufen", berichtet das Institut für Weltwirtschaft (IfW) unter Berufung auf eine aktuelle empirische Studie, an er Forscher des IfW beteiligt waren. Veröffentlicht wurden die Studienergebnisse in dem Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).
"Vom Standpunkt der Psychologie aus mildert das Selbstmitleid die Stressschärfe, kämpft aber nicht dagegen, sondern verbannt den Stress tief ins Innere. Anspannung häuft sich an, darauf folgt bereits ein tiefer und langanhaltender Stress, der einfach zu klinischer Depression führen kann", zitiert das Nachrichtenportal "kp.ru" die Worte von Psychiatrie-Professors Michail Winogradow.

Menschliche Emotionen, wie Ängste, Trauer und Wut, können für Betroffene eine große Belastung darstellen. In besonders stressigen oder emotionalen Situationen beginnen manche Menschen mit sich selbst zu sprechen. Forscher fanden jetzt heraus, dass Selbstgespräche in der dritten Person helfen, die Emotionen besser zu kontrollieren.
Einige Menschen sprechen in stressigen Situationen mit sich selbst. Führen solche Selbstgespräche zu positiven Auswirkungen oder sind sie eher Ausdruck psychischer Probleme? Forscher fanden jetzt heraus, dass Selbstgespräche in der dritten Person Betroffenen bei der Kontrolle ihrer Emotionen helfen.
Die Wissenschaftler der Michigan State University und der University of Michigan stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Selbstgespräche in der dritten Person Menschen bei der Selbstbeherrschung unterstützen und ihnen helfen, besser ihre eigenen Emotionen zu kontrollieren. In einer Pressemitteilung der Universität berichten die Forscher von den Ergebnissen ihrer Studie.
Amphibien, Reptilien, Säugetiere kommunizieren alle über akustische Signale. "Menschen sind hinzu in der Lage, den emotionalen Inhalt dieser Signale einzuschätzen", berichten die Forscher um Piera Filippi von der Freien Universität Brüssel und Aix-Marseille, gemeinsam mit Forscher der Universitäten Alberta, Wien und Bochum aktuell im Fachjournal Proceedings of the Royal Society B (DOI: 10.1098/rspb.2017.0990).
Dass Menschen diese Fähigkeit angesichts verschiedener Säugetierspezies besitzen, konnte schon in früheren Studien gezeigt werden. Nun erweiterten die Forscher die Ergebnisse auch auf Amphibien und Reptilien.
Eine aktuelle Studie aus Belgien sorgt in dieser Woche für Wirbel. Wissenschaftler um Michael Woodley von der Freien Universiät Brüssel stellen die gewagte These auf, dass der technische Fortschritt die Menschheit nicht intelligenter, sondern dümmer macht.
Laut den Forschern wurden die Menschen durch die natürliche Auslese bis vor 180 Jahren zunehmend intelligenter. Schlaue Menschen hatten es damals leichter, etwas "im Leben zu erreichen" und ihre Gene an ihre Kinder weiterzugeben. Dieser Trend habe sich laut der Studie nun umgekehrt. Durch den medizinischen Fortschritt und bessere Ernährung können nun auch Menschen mit geringerem IQ viele Kinder haben, die - im Gegensatz zu vor 180 Jahren - das Erwachsenenalter erleben.
Laut dem Psychologie-Professor James Thompson seien die Studienergebnisse nur logisch. Im viktorianischen Zeitalter habe das Überleben meist von der Intelligenz abgehangen. Aus diesem Grund hätten sich die intelligenten Menschen stärker vermehrt. Heute, in sichereren Zeiten, kommt es zum Überleben nicht mehr so sehr auf den IQ an, weshalb diese Charakteristik nicht mehr entscheidend sei.
Kommentar: Manche Behauptungen der Studie sind sehr gewagt und wie konnte nachgewiesen werden, was Menschen vor 180 Jahren für Reaktionen hatten?
Eine bestimmte optische Illusion sorgt offenbar dafür, dass Menschen kurzzeitig besser sehen. Das berichten nun Forscher um Martin Lages von der University of Glasgow im Fachmagazin "Psychological Science". Sie luden insgesamt 74 Probanden zu einem Sehtest ein. Dabei mussten die Teilnehmer auf einer Tafel Buchstaben entziffern, die zunehmend kleiner wurden. Anschließend sollten die Probanden auf Spiralen blicken, die sich entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn drehten. Dann wiederholten die Teilnehmer den Sehtest.
Nach einem Blick auf solche Spiralen stellt sich üblicherweise eine spezielle optische Illusion ein: Sehen wir Spiralen, die sich im Uhrzeigersinn drehen, dann kommen uns anschließend Dinge, die wir betrachten, so vor, als würden sie wachsen. Bei Spiralen, die sich gegen den Uhrzeigersinn drehen, schrumpfen dagegen die Dinge, die wir anschließend betrachten.
„Das in unserer Studie untersuchten Verfahren ist an jenem Originalprotokoll orientiert, das zwischen 1978 und 1995 im damals geheim gehaltenen, vom amerikanischen Militär finanzierten sog. Stargate-Programm verwendet wurde“, erläutert der Psychologie-Student Maximilian Müller von der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg, gegenüber Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi), dessen Studie im Rahmen eines wissenschaftlichen Praktikums am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V. (IGPP) in Freiburg entstand.
Für manchen gibt es nichts Schöneres als eine dampfende Tasse Kaffee am Morgen. Und das am besten schwarz - ohne Milch, Zucker oder anderen Schnickschnack. Nur der Geschmack der braunen Bohne, der den Koffein-Kick verspricht.
Doch vielleicht sollten Sie das nochmal überdenken - denn Innsbrucker Forscher haben Schockierendes herausgefunden: Wer seinen Kaffee gerne schwarz trinkt, ist wahrscheinlich ein Psychopath.
Der Grund dafür: Derjenige, der lieber den bitteren Geschmack der Kaffeebohne bevorzugt, legt auch häufiger asoziale Persönlichkeitsmerkmale an den Tag. Doch das ist noch nicht alles: Laut der Studie könne die Präferenz für den bitteren Geschmack sogar einen gewissen Hang zu Alltagssadismus vorhersagen.
Kommentar: Die Studie ist etwas zu allgemein, denn nur anhand eines Merkmals kann man nicht feststellen, ob jemand ein Psychopath ist. Eine weitere Gefahr ist, dass zu schnell Urteile gebildet werden.
- Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der Vernunft
- Der Psychopath - Teil 3: Was ist ein Psychopath?
- Der Psychopath - Teil 4: Wie Psychopathen die Welt sehen
- Der Psychopath - Teil 5: Psychopathen und Beziehungen
- Der Psychopath - Teil 6: Wie man mit Psychopathen umgeht
- Der Psychopath - Teil 7: Symptome/Checklisten für Psychopathie
- Der Trick des Psychopathen: Uns glauben machen, dass Böses von anderswo kommt
- Das 1x1 der Ponerologie: Lobaczewski und die Wurzeln der Politischen Ponerologie
- Das 1x1 der Ponerologie: Die Wahrheit hinter dem Krieg gegen den Terror
- Das 1x1 der Ponerologie: Der politische Psychopath

Das menschliche Gehirn belohnt Großzügigkeit mit Glücksgefühlen.
Ein internationales Forscherteam um So Young-park von der Universität Lübeck konnte mithilfe von funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) zeigen, welche neuronalen Verknüpfungen dabei eine Rolle spielen. Ihre Ergebnisse veröffentlichte die Gruppe im Fachmagazin "Nature Communications".
Die Forscher haben das Experiment in Zürich durchgeführt. Dabei versprachen die Forscher zunächst jedem von 50 Probanden, diesem in den kommenden vier Wochen jeweils 25 Schweizer Franken zu schicken. Die eine Hälfte der Probanden musste versprechen, das Geld für andere Menschen auszugeben, indem sie zum Beispiel einem Freund ein Geschenk machen. Die andere Hälfte, die als Kontrollgruppe fungierte, musste hingegen versprechen, das Geld ausschließlich für sich selbst auszugeben. Das habe ausgereicht, um die Gehirne der Probanden in gewisser Weise auf großzügig oder eben weniger großzügig zu polen, sagt Park.
Kommentar: Es ist ob der von Psycho- und Soziopathen beherrschten Welt (inklusive unseres nahezu raubtierhaft kapitalistischen Wirtschaftssystems) eine traurige Tatsache, dass es einer Studie bedarf, um eine der Eigenschaften echter Menschlichkeit hervorzuheben. Andererseits ist es jedoch ermutigend, was sich hier zeigt: Bei dem Großteil der Menschen verbindet sich Altruismus mit Glücksgefühlen - wohl auch aufgrund der durch das Geben stärker hergestellten Nähe zu ihren Mitmenschen.
Kommentar: