Fluten
Mit heftigen Regenfällen und starken Winden hat der Taifun Hagupit Millionen Philippiner im Osten und in der Mitte des Inselstaates vom Stromnetz abgeschnitten. In Teilen der betroffenen Gebiete wurden auch Telefonleitungen unterbrochen, wie die Behörden mitteilten. Hagupit war am Samstagabend in der Provinz Eastern Samar und umliegenden Regionen auf Land getroffen. Der Taifun knickte zahlreiche Bäume um und deckte Dächer ab. Die Katastrophenbehörden teilten mit, dass eine Frau ertrunken sei, mehr als 1,2 Millionen Menschen waren auf der Flucht vor dem Taifun.
Besonders betroffen ist die Provinz Guelmim - etwa 700 Kilometer südlich der Hauptstadt Rabat. Zahlreiche Häuser wurden dort zerstört, viele Haushalte sind weiter ohne Strom. Die Regierung steht in der Kritik, nur unzureichend auf frühere Unwetter reagiert zu haben. Einige Bewohner sagten, die Häuser, die ihnen die Regierung zur Verfügung gestellt hatte, seien einfach weggespült worden.
In der Region war ein ausgetrocknete Fluss nach schweren Regenfällen über die Ufer getreten. Noch immer sind dort zahlreiche Straßen unterspült und unbefahrbar.
Innenminister Mohamad Assad sagte, das Wichtigste sei, die Infrastruktur wiederherzustellen. Mindestens 36 Menschen wurden bei den Unwettern getötet. Einige werden noch vermisst.
Kommentar: Diese ist nur weitere Flut mit Zerstörungen von vielen nur diesmal auf der anderen Seite des Mittelmeers.
In Argeles-sur-mer in der Nähe der spanischen Grenze wurden Autos weggespült, Keller stehen unter Wasser. Am Wochenende mussten 1500 Menschen in der Region ihre Häuser verlassen. Ein Mann sagt: “Ein enormer Sachschaden ist entstanden, alle meine Werkzeuge sind kaputt. Mir ist nichts mehr geblieben.”
Die Region im Süden Frankreichs und im Norden Spaniens ist in diesem Jahr schon mehrfach von schweren Regenfällen und Minitornados heimgesucht worden. Bei Unwettern im Süden Frankreichs starben seit Beginn des Jahres 24 Menschen. Im Departement Var suchten Taucher nach einem achtjährigen Mädchen, das seit Freitag verschwunden ist.
Bisher blieb die Suche ohne Erfolg.
In Spanien ertrank eine 20-Jährige. Sie war mit Freunden unterwegs, als sie in der Nähe der Stadt Girona in den Fuss Llierca fiel.
Kommentar: In Europa kam es in den letzten Wochen und Monaten immer wieder zu extremen Regenfällen und in der Folge zu Überschwemmungen. Hier sehen Sie einige Beispiele der letzten sehr wenigen Wochen nur aus Europa:
- Wieder extreme Regenfälle gefolgt von meterhohen Überschwemmungen bei Genua - Heftige Regenfälle in Norditalien und Südfrankreich mit mehreren Todesopfern
- Erneut heftige Unwetter in Norditalien um Genua (Video)
- „2014 ist in Südtirol jetzt schon das nasseste Jahr seit 1960“
- Chaos nach Unwettern in Italien: Rom und Venedig standen teilweise unter Wasser
- Schwere Unwetter in Südfrankreich und in der Toskana - 2 Personen starben und eine weitere wird vermisst
- Wetterextreme in Südeuropa: Starkregen, Überflutungen, Sturmböen und zentimeterhoch Hagel
- Föhnsturm in der Schweiz: Erdrutsche durch Dauerregen und Neuschnee
- Schlimmste Überschwemmungen in Norwegen seit 100 Jahren - ganze Häuser einfach weggespült
Starten wir zuerst mit einem Rückblick auf den gestrigen Samstag, er brachte den in letzter Zeit bereits arg gebeutelten Regionen in Oberitalien erneut unwetterartige Regenmengen. Am schlimmsten traf es gestern die Region Genua. Am Passo dei Giovi wurden gestern unglaubliche 360mm Regen innerhalb von 12 Stunden gemessen. Die Folgen waren zum Teil katastrophal, der Fluss Polcevera überschwemmte Teile der Stadt meterhoch. In den letzten Tagen waren auch Teile Südfrankreichs und wiederholt auch andere Regionen Norditaliens immer wieder von heftigen Regenfällen getroffen worden. Mehrere Todesopfer waren zu beklagen. Zudem kommt es zu enormen Sachschäden, der Po und seine Zuflüsse in Norditalien führen Hochwasser und überfluten einige Landstriche. Für die Menschen in der Region stellt sich die bange Frage, ob weitere, so heftige Regenfälle zu erwarten sind. Leider kommen mit dem Tiefdruckkomplex über Westeuropa am Montag nochmals kräftigere Regenfälle in einigen Teilen Italiens auf, zum Dienstag und Mittwoch hin ist verstärkt die Adriaküste von Slowenien über Kroatien bis Griechenland betroffen. Doch danach wird sich das Wetter im zentralen Mittelmeerraum und Südfrankreich für eine ganze Weile beruhigen.
Kommentar: Es regnet und regnet südlich der Alpen und will anscheinend einfach nicht aufhören. Dieses Video zeigt die neuen Überschwemmungen dieser Woche und nicht die von letzter Woche.
Nakhon Si Thammarat - Das angekündigte Unwetter hat im Süden des Landes für schwere Sturmböen und stundenlangem starken Regen gesorgt. Viele Anwohner wurden von den Wassermassen gezwungen, ihre Habseligkeiten in die oberen Etagen oder in höher gelegene Gebiete zu schaffen.
Vor allem in Nakhon Si Thammarat wurden große Teile der Innenstadt überflutet. Einige Anwohner mussten evakuiert werden während andere alle Hände voll zu tun hatten, um ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. In mehreren Bereichen der Innenstadt sollen laut den lokalen Medien mehrere Leistungstransformatoren durch eindringendes Wasser explodiert sein.
Kommentar: Nicht nur in Thailand, sondern auch in Europa und anderen Teilen der Welt gab es in den letzten Tagen Stürme und Starkregen mit extremen Überflutungen:
In der Landeshauptstadt gibt es seit dem fernen Jahr 1854 Niederschlagsmessungen. Und in all diesen Jahren verzeichnen die Meteorologen nur vier Jahre mit mehr Niederschlag als im aktuellen.
In den vier bislang regenreichsten Jahren hat es jeweils über 1000 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben, heuer liegen wir derzeit für Bozen bei 952 Litern (normal bekommt Bozen in einem ganzen Jahr 705 Liter).
Um so viel Niederschlag in einem Jahr zu finden, muss man in den Wetterannalen weit zurück gehen, erklärt Meteorologe Dieter Peterlin dem Tagblatt "Dolomiten" (Montag-Ausgabe): „Das Jahr 2014 ist jetzt schon das nasseste Jahr seit dem Jahre 1960.“
Wieder Regen
Und: Mit dieser Woche kommen die nächsten Niederschläge dazu, weiß Peterlin.
Dieter Peterlin
@DieterPeterlin
Nächste Woche wahrscheinlich vier
Regentage, beginnend ab morgen. Wieder
von Süden her, betroffen einmal mehr die
klassischen Südstaulagen.
08:20 - 9 Nov 2014
Kommentar: Wir haben 2014 schon jetzt mehr Starkregenereignisse und extreme Überschwemmungen erlebt als in früheren Jahren und Jahrzehnten. Das Jahr ist jedoch noch nicht zu Ende und weiterer Regen ist vorhergesagt...
Port-au-Prince - Bei heftigen Unwettern in Haiti sind in den vergangenen Tagen mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Schwere Regenfälle hatten zu Überschwemmungen geführt. Das jüngste Opfer sei ein kleiner Junge in der Stadt Cap Haïtien, teilte der Zivilschutz am Donnerstag mit. Tausende Häuser seien zerstört worden. Drei Kinder starben beim Einsturz eines Familienhauses in Fontamara südlich der Hauptstadt Port-au-Prince.
Kommentar: Nicht nur in Haiti, sondern auch in Europa gab es letzte Woche Starkregen mit teils extremen Überflutungen.
Besonders betroffen war am Donnerstag die Hauptstadt Rom, wo nach heftigen Regenfällen zahlreiche Schulen und Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum geschlossen blieben.
Straßen standen teils zentimeterhoch unter Wasser. Die Menschen wurden aufgerufen, möglichst in ihren Häusern zu bleiben und nicht das Auto zu benutzten, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Auch in Regionen wie Sizilien und Kalabrien galt die höchste Alarmstufe.
In Rom mussten mehrere Metro-Stationen geschlossen werden, Straßen und Unterführungen wurden gesperrt. Wegen des schlechten Wetters konnten sechs Maschinen nicht am Flughafen Rom-Ciampino landen und wurden nach Rom-Fiumicino umgeleitet, darunter laut Ansa auch ein Flug aus Düsseldorf-Weeze. In der Hauptstadt wurden weiter heftige Regenfälle erwartet.
Kommentar: Dieses Unwetter im Süden Europas kommt herum. Erst gab es zentimeterhoch Hagel in Spanien, Sturmböen und Überschwemmungen in Frankreich, Föhnsturm und Erdrutsche in der Schweiz und jetzt ist auch Italien betroffen. Massive Starkregenfälle mit Überschwemmungen kommen in letzter Zeit immer häufiger vor:
Eine 32-jährige Krankenschwester kam am Dienstagabend durch einen Erdrutsch hinter ihrem Haus ums Leben. Dies wegen der heftigen Regenfälle in dem französischen Dorf Saint-Blaise in den südlichen Alpen. Zahlreiche Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten.
Wegen der Unwetter mussten in der Nacht auf Mittwoch mehrere Campingplätze bei Avignon und 110 Häuser in Ortschaften nördlich davon geräumt werden. Mehr als 6000 Haushalte im Département Ardèche im Süden Frankreichs waren am Dienstag ohne Strom.
In Nizza war der Flughafen zeitweise wegen der Wassermassen lahmgelegt. Dort wurde auch die berühmte Strandpromenade wegen starker Brandung am Dienstagabend gesperrt. Auch der Verkehr auf der Autobahn entlang der Mittelmeerküste war wegen eines Erdrutsches in einer Richtung zeitweise unterbrochen. Die Lage sollte sich am Mittwoch wieder entspannen.
Kommentar: Letzten Monat hat "Gonzalo" unter anderem halb Europa "besucht". Damit sich die andere Hälfte nicht "benachteiligt fühlen" kann, zieht jetzt dieses Unwetter durch Südeuropa und hinterlässt Zerstörungen. Dieses war der dritte Streich und der nächste folgt sogleich.
Kommentar: Die Philippinos waren dank der Erfahrungen mit dem Taifun Haiyan letztes Jahr besser auf einen weiteren vorbereitet. So gab es diesmal vorher Warnungen für die Bevölkerung und Evakuierungen. Fluten und Stürme sind jedoch in letzter Zeit häufig gesehene Wetterphänomene: