
© epaDas Krisenmanagement von Naoto Kan wurde oft kritisiert. Nun fordert die Opposition, dass er abdankt.
Lange herrschte in Japan wegen der Katastrophensituation politischer Friede - nun ist damit Schluss.
Premier wegen Krisenmanagements unter Beschuss.
Tokio. Der politische Friede in Japan ist vorbei: Lange hatte sich die Opposition angesichts des Tsunamis und der Atomkatastrophe in Fukushima ruhig verhalten.
Doch nun forderte sie Premier Naoto Kan zum Rücktritt auf, da sie ihm Versagen bei der Bewältigung der Naturkatastrophe und des Atomunglücks vorwirft. "Es ist an der Zeit für Kan zu entscheiden, ob er bleibt oder geht", zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo den Chef der Liberaldemokratischen Partei (LDP), Sadakazu Tanigaki. Eine große Koalition lehnte der Oppositionsführer ab.
Eine derartige Bündelung der Kräfte hatte Kan vorgeschlagen, um Japan möglichst schnell und effizient aus der derzeitigen Katastrophensituation, unter der auch die Wirtschaft enorm leidet, herauszuführen. Kans Demokratische Partei und ihre Bündnispartner besitzen im Parlament zwar eine Mehrheit im Unterhaus, aber nicht im Oberhaus, weshalb die Opposition Gesetzesvorhaben blockieren kann.