
© dpaDer chinesische Gegenwartskünstler Ai Weiwei.
Ungeachtet der wachsenden internationalen Kritik haben chinesische Behörden ihre Ermittlungen gegen den regimekritischen Künstler Ai Weiwei ausgeweitet. Ein Studio-Partner und ein Buchhalter wurden festgenommen. Das Steueramt lud seine Frau vor.Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton äußerte sich „tief besorgt“ über die Verschlechterung der Menschenrechtslage in China und „alarmiert“ von der Festnahme des weltberühmten Künstlers. Chinas Außenministerium wies aber Vorwürfe zurück, dass der 53-Jährige damit nur zum Schweigen gebracht werden sollte.
Wegen seiner Kritik an dem diktatorischen kommunistischen System gilt Ai Weiwei als soziales Gewissen Chinas. Er war vor einer Woche wegen angeblicher „Wirtschaftsverbrechen“ festgenommen worden. In den Ermittlungen wurden auch sein Partner in dem Pekinger Fake-Studio, Liu Zhenggang, sowie sein Buchhalter festgenommen, wie die Schwester des Künstlers, Gao Ge, der Nachrichtenagentur dpa in Peking berichtete. Der Designer und Architekt sei auch an dem geplanten Studio in Berlin beteiligt, das Ai Weiwei als weiteres Standbein in Europa eröffnen wollte.