Wissenschaft und TechnologieS


Ladybug

"Zombie-Wächter" wie im Horrorfilm: Wespen manipulieren Marienkäfer

Es klingt ein bisschen wie ein Horrorfilm, was Forscher über die Brackwespe herausgefunden haben: Die Insekten stechen Marienkäfern nicht nur ihre Eier in den Bauch, sondern machen sie auch noch geschickt zum Bodyguard ihres Nachwuchses. Einen Haken allerdings hat die Manipulation.
Marienkäfer auf Blüte
© picture alliance / dpaDie meisten Marienkäfer überleben die Manipulation und verhalten sich hinterher wieder völlig normal.

Französisch-kanadische Forscher haben ein fast unglaubliches Verhalten der Brackwespe untersucht: Das Tier sticht sein Ei in den Bauch eines Marienkäfers und manipuliert ihn auch noch so, dass der Käfer zum Wächter des heranwachsenden Parasiten wird. Die Larve lebe etwa 20 Tage lang in ihrem Wirt und ernähre sich von dessen Gewebe - allerdings ohne ihn dabei zu töten. Das berichtet eine Gruppe um Frédéric Thomas von der französischen Universität Montpellier und der kanadischen Universität Montréal in den Biology Letters.

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Kreidezeit: Vögel gehen mit Sauriern unter

Eine neue Untersuchung zeigt, dass die aufstrebende Vogelwelt in Kreidezeit zusammen mit den Sauriern unterging. Nur eine kleine Gruppe überlebt und verzweigt sich zu allen heutigen Vogelarten.
Skelett eines Urvogels
© picture alliance / dpaDas rekonstruierte Skelett eines Urvogels (Pelagornis chilensis).

Das erste große Vogelsterben kam zusammen mit dem Ende der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Die frühen Urvögel, Verwandte der Saurier, hatten sich bis zum Ende der Kreidezeit immer weiter entwickelt und verschiedene Formen gebildet. Mit der globalen Katastrophe am Ende dieser Ära wurden jedoch die meisten Vögel ausgelöscht. Nur wenige Gruppen überlebten und bildeten den Stamm der späteren Vogelwelt. Das ergab eine Neuuntersuchung bereits gefundener Fossilien, berichtet Nicholas Longrich von der Yale Universität in New Haven (USA) in den Verhandlungen der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS”).

Longrich hatte die Archive verschiedener amerikanischer und kanadischer Museen nach den Überresten von frühen Vögeln durchsucht, die gegen Ende der Kreidezeit lebten. Da diese fragilen Skelette kaum jemals vollständig erhalten blieben, konzentrierte er sich beim Vergleich und zur Artbestimmung auf einen bestimmten Knochen, das sogenannte Coracoid (Rabenschnabelbein). Dieser ist innerhalb einer Art immer von sehr konstanter Form und eignet sich daher zur Bestimmung.

Better Earth

Rückschau SOTT Fokus: Kosmische Ballerei



©Julian Baum


Heute werden wir uns mit der Zusammenfassung der Schlussfolgerungen über Feuerbälle und Meteoriten beschäftigen, die Victor Clube seinem Brief an den Leiter des Physics and BMD Coordinator of the European Office of Aerospace Research and Development 1996 beigefügt hat, 5 Jahre vor dem 11. September 2001. Darüber, und über einige andere Dinge.

Ich werde oftmals der Panikmache bezichtigt, weil ich dieses Thema immer wieder aufbringe. Ich finde es faszinierend, dass der große Durchbruch in meinem Experiment in superluminaler Kommunikation an demselben Tag stattfand, an dem Fragmente des Kometen Shoemaker-Levy begannen, in den Jupiter einzuschlagen - sogar genau zum Zeitpunkt des ersten Einschlags - und dass diese Kommunikation mit „mir in der Zukunft“ so viel Aufmerksamkeit dem Thema der Kometenschwärme und Kometenfragmente, die regelmäßig durch das Sonnensystem schießen, Schaden verursachen und Tod und Verwüstung auf die Erde bringen, gewidmet hat. Als Resultat der Forschung, die durch diese Kommunikation ausgelöst wurde, habe ich ein 800-seitiges Buch geschrieben, welches sich mit dem Thema der Katastrophen durch Kometenexplosionen beschäftigt, die offensichtlich wiederholt in der Geschichte stattgefunden haben: The Secret History of the World.

Footprints

Afrika anscheinend vor allen anderen verlassen: Aborigines sind die ältesten

Die Aborigines in Australien stammen von einer frühen Auswandererwelle aus Afrika ab. Sie waren losgezogen, als die Urahnen der Europäer und Asiaten "noch irgendwo in Afrika saßen". Das belegen Genetiker mit dem ersten entzifferten Erbgut eines Aborigines.
Aborigine
© picture-alliance/dpaDie Aborigines sind den Forschungen zufolge das älteste Volk außerhalb Afrikas.

Die Aborigines in Australien sind Genanalysen zufolge das älteste Volk außerhalb Afrikas. Ihre Vorfahren sind früher in Afrika gestartet als die aller anderen heute lebenden Menschen. Das bestätigt ein internationales Forscherteam, das anhand einer hundert Jahre alten Haarlocke erstmals das Erbgut eines australischen Aborigine-Mannes entziffert hatte. Aus den Ergebnissen folgern die Forscher, dass die Aborigines von einer Auswanderungswelle aus Afrika vor etwa 70.000 Jahren abstammen. Die heutigen Europäer und Asiaten dagegen ließen sich auf eine weitere Auswanderungswelle zurückführen, die etwa 24.000 Jahre später Afrika verließ.

Fish

Hai-Eier an Methanquellen: Unwirtliche Kinderstube entdeckt

Methanquellen am Meeresboden galten bisher als Lebensraum für nur wenige hoch spezialisierte Überlebenskünstler. Doch Forscher entdecken, dass Raubfische genau diese Stellen für ihren Nachwuchs bevorzugen.
Eikapseln in Röhrenwurmfeld
© dpaInmitten eines Röhrenwurmfelds im östlichen Mittelmeer in rund 500 Meter Tiefe liegen zahlreiche Katzenhai-Eikapseln.

Eine wichtige Kinderstube von Haien und Rochen sind Methanquellen in der Tiefsee. Das haben Forscher der Universität Göttingen und des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften zusammen mit Kollegen aus Österreich und den USA herausgefunden. Sie entdeckten an natürlichen Methanquellen im Ost-Pazifik und im Mittelmeer tausende Eier von Tiefsee-Raubfischen.

Bisher galten solche Quellen am Meeresboden als Lebensraum für nur wenige hoch spezialisierte Überlebenskünstler, wie die Experten aus Göttingen und Kiel mitteilten. Sie berichten über ihren Fund im Fachjournal Marine Ecology Progress Series.

Auf dem Meeresboden vor Chile fanden die Wissenschaftler in 700 Metern Tiefe mehrere Generationen riesiger Ei-Kapseln von Tiefseerochen. Sie waren zwischen Röhrenwürmern und Kalksteinblöcken abgelegt. Den Forschern gelang es sogar, ein trächtiges Rochenweibchen zu filmen. An Methanquellen im Mittelmeer stießen die Wissenschaftler auf Ei-Kapseln von Katzenhaien.

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Überraschung im Toten Meer: Mikroben tummeln sich

Rotes Meer
© Associated PressDie Wissenschaftler wurden überraschend fündig.

Deutsche und israelische Forscher haben im Toten Meer Süßwasser-Quellen entdeckt, an denen neuartige Mikroorganismen leben. Mithilfe von Unterwasser-Bildern stießen professionelle Taucher in 30 Metern Tiefe auf ein komplexes Quellensystem.

Wie das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen mitteilte, ergaben Proben daraufhin, dass in ihrem Umkreis verschiedene Bakterien-Arten leben. Das Quellen-System ist Hunderte Meter lang.

"Bisher waren im Toten Meer mikrobielle Matten nicht bekannt", sagte der Leiter des Teams, Danny Ionescu, vom Max-Planck-Institut. "Wir fanden zwischen 1000 und 10.000 Zellen pro Milliliter Seewasser." Das sind allerdings viel weniger als in den Weltmeeren. Mit Hilfe einer Tauch-Expedition im Oktober wollen die Forscher nun die biologische Aktivität der Mikroorganismen untersuchen. Das Tote Meer gilt aufgrund seines hohen Salzgehaltes als sehr lebensfeindlich.

Bulb

Käfer schützen Nachwuchs: Falsche Eier für Wespen

Wespen bohren die Eier von Samenkäfern an, um ihre eigenen hineinzulegen. Die Käferweibchen legen deshalb unfruchtbare Eier über die anderen und schützen so ihre Nachkommen. Dieser Trick war Biologen bisher unbekannt.
Wespe
© picture alliance / dpaWespen legen ihre eigenen Eier in die der Käfer.

Es gibt im Tierreich viele Methoden, seine Nachkommen zu schützen. US-amerikanische Biologen berichten von einem bisher unbekannten Trick: Die Weibchen von amerikanischen Samenkäfern schützen ihre Eier, indem sie sie mit weiteren, unfruchtbaren Eiern bedecken. Die Weibchen von Mimosestes amicus im Südwesten der USA legen normalerweise einzelne flache Eier auf die Fruchtstände von Akazien und anderer Hülsenfrüchtler. Diese Eier sind das Ziel einer parasitischen Wespe, die sie anbohrt und ihrerseits ihre Eier in sie hineinlegt, berichtet Joseph Deas von der Universität von Arizona in Tucson.

Bug

Rätsel der Evolution gelöst: Sex hilft aus Inzucht-Falle

Zu normalen Zeiten bringen Paarungen mit verschiedenen Männchen für Weibchen keine Vorteile. Aber dieses Verhalten ist in kleinen, von Inzucht bedrohten Gruppen sehr nützlich.
Rotbrauner Reismehlkäfer
© n-tv.deRotbrauner Reismehlkäfer

Sex von Weibchen mit mehreren Männchen ist aus Sicht der Evolution ein Rätsel: Er führt nicht zu weiterer Verbreitung des Erbguts, wenn für eine erfolgreiche Vermehrung ein einzelner Samenspender ausreichen würde. Im Vergleich zu einer einzelnen Paarung ist er riskanter und in vieler Hinsicht anstrengend und kostenintensiv. Dennoch ist Promiskuität der Weibchen im Tierreich eher Regel als Ausnahme.

Britische Forscher fanden jetzt Hinweise, die dieses Rätsel lösen könnten: Beim Rotbraunen Reismehlkäfer führt eine hohe Promiskuität der Weibchen unter besonderen Umständen zu größerer Fruchtbarkeit. Das Verhalten scheint die Antwort der Tiere auf die drohenden Folgen von Inzucht bei kleinen Populationen zu sein, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt Science.

Beaker

Chronisches Erschöpfungssyndrom: Virustheorie erneut nicht bestätigt

San Francisco - Die Hypothese, das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) sei Folge einer Infektion mit Retroviren, verliert durch eine Studie in Science (2011; doi: 10.1126/science.1213841) weiter an Boden. Neun Labore konnten das Virus in Blutproben von Patienten nicht sicher nachweisen. Die Leiterin des Whittemore Peterson Institute in Reno, die die Hypothese aufgestellt hatte, hat die ursprüngliche Publikation zurückgenommen - allerdings nur teilweise. Sie hofft auf die Ergebnisse einer noch ausstehenden Studie.

Der plötzliche Beginn des CFS legt eine infektiöse Genese nahe. Doch alle Versuche, die diagnostisch schwer fassbare Erkrankung auf Infektionen mit Epstein-Barr- oder andere Viren zurückzuführen, waren gescheitert.

Bulb

Studie stellt Grundpfeiler der naturwissenschaftlichen Kosmologie in Frage

Galaxien
© NASA/ESA/S. Beckwith(STScI) and The HUDF TeamUnzählige Galaxien in einem Ausschnitt aus dem "Hubble Ultra Deep Field " bewegen sich vom Betrachter fort. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Neuste Messergebnisse zeigen, dass diese Bewegung ungleichmäßig verläuft.

Peking/ China - Laut dem gängigen "kosmologischen Prinzip" sollte das Universum homogen, das heißt keine besondere Ausrichtung haben und isotropisch, also uniform, strukturiert sein. Eine neue Studie bestätigt nun jüngere Vermutungen und stellt dieses "kosmologische Prinzip" in Frage, erbringt sie doch deutliche Hinweise darauf, dass sich das Universum doch asymmetrisch (anisotrop), also in eine Richtung schneller ausdehnt als in andere. Ein weiterer vermeintlicher Grundpfeiler der modernen wissenschaftlichen Kosmologie gerät damit mächtig ins Wanken.

Das "kosmologische Prinzip" ist unter anderem die Grundlage für die Annahme der heutigen Wissenschaft, dass die Gesetzte der Physik überall und zu allen Zeiten gleich waren und sind. Zudem ist es eng mit dem "kopernikanischen Prinzip" verbunden, welches besagt, dass der Mensch keine hervorgehobene, sondern nur eine typisch durchschnittliche Stellung im Kosmos einnimmt.