Die Wissenschaft des Geistes
Wie verändert sich die Gehirnfunktion eines Erwachsenen im Laufe seines Lebens? Was ist anders bei psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Demenz? Wie moderne Bildgebungsverfahren zur Klärung dieser Fragen beitragen können, diskutieren rund 200 renommierte Wissenschaftler verschiedener Nationen und Fachrichtungen bei der Jahrestagung der International Society for Neuroimaging in Psychiatry (ISNIP) vom 7. bis 10. September 2011 in Heidelberg.
Als Festredner der Tagung haben der schwedische Nobelpreisträger Professor Dr. Arvid Carlsson und Professor Dr. Monte S. Buchsbaum, Pionier der neuronalen Bildgebung in der Psychiatrie, ihr Kommen zugesagt. Zu ihren Vorträgen am 7. September um 18 Uhr (Prof. Carlsson) im Rahmen der Kongresseröffnung bzw. am 9. September um 18.30 Uhr (Prof. Buchsbaum) jeweils in der Alten Aula der Universität Heidelberg, ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Die Vortragssprache ist Englisch, der Eintritt ist frei.
Als „Psychopath“ bezeichnet zu werden ist keine Schmeichelei. Das weiß inzwischen jeder. Trotzdem war dieser Tadel früher einmal ein psychiatrischer Fachbegriff. Er musste aber von einer neutraleren Bezeichnung abgelöst werden, der heute gängigen „Persönlichkeitsstörung“.
Auch die Zahl der (zumeist negativen) Eigenschaften von Persönlichkeit, Temperament und Charakter eines von der Wesensart offenbar abnormen Mitmenschen wurde deutlich reduziert. Früher gab es eine Vielzahl von krankhaften Charakterzügen, die das „grenzwertige Mensch-Sein“ allerdings auch detaillierter beschrieben. Heute beschränkt man sich auf paranoide (wahnhafte), schizoide, schizotypische, antisoziale (dissoziale), emotional instabile, histrionische (hysterische), narzisstische, ängstliche (vermeidende) bzw. selbstunsichere, dependente (abhängige), zwanghafte (anankastische) u. a. Persönlichkeitsstörungen.
In den vergangenen Jahren hat in den Neurowissenschaften kaum ein Thema mehr Aufsehen erregt als die Forschung zum Neurohormon Oxytocin. Seit etwa 60 Jahren ist es für seine Bedeutung bei der Geburt und beim Stillen bekannt. In den beiden vergangenen Jahrzehnten haben Forscher in Tierstudien entdeckt, dass das Hormon auch eine zentrale Rolle für das soziale Bindungsverhalten sowie die Verringerung von Angst und Stress in sozialen Situationen spielt.
Prof. Dr. Markus Heinrichs, Professor für Biologische Psychologie an der Universität Freiburg, hat sich weltweit als Erster mit der Bedeutung von Oxytocin für Sozialverhalten, Angst und Stress beim Menschen beschäftigt. In einer Reihe von Arbeiten hat er gezeigt, dass Oxytocin als Nasenspray Vertrauen und Einfühlungsvermögen in andere Menschen erhöht, jedoch Angst und Stress reduziert. Eine wichtige Hoffnung bei der Erforschung dieses Hormonsystems liegt in der erwarteten klinischen Nutzung. Insbesondere psychische Störungen mit sozialen Defiziten sind bislang nur bedingt oder gar nicht therapierbar. Derzeit kann nur die Hälfte der Patienten mit sozialer Phobie erfolgreich behandelt werden, bei Autismus gibt es bislang sogar keine heilende Therapie.
«Im Allgemeinen ist die Persönlichkeit eines Menschen zwar relativ stabil», erläuterte Mitverfasserin und Diplompsychologin Jule Specht. So habe beispielsweise die im Kindesalter entwickelte Persönlichkeit Auswirkungen auf das Verhalten im Erwachsenenalter. «Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Persönlichkeit insbesondere bis zu einem Alter von 30 Jahren und ab einem Alter von 70 Jahren dennoch auch bedeutenden Veränderungen unterliegt», erklärte Specht. Die Studie ist im «Journal of Personality and Social Psychology» erschienen.
Sie will unbedingt bis ins letzte Detail darüber reden, er schweigt sich aus. Es ist ein Stereotyp, hat aber wohl einen wahren Kern: Männer legen ihre Gefühle seltener offen als Frauen und teilen sich auch bei Problemen zögerlicher mit. Doch woran liegt das?
Wenn wir beobachten, wie sich jemand mit dem Hammer auf den Daumen schlägt, leiden wir gleichsam mit. Die Fähigkeit zu Mitgefühl und Empathie sind wichtige Voraussetzungen für das soziale Miteinander. Bislang ist allerdings erst wenig darüber bekannt, was sich in unseren Gehirnen abspielt, wenn wir empathisch sind. Professorin Tania Singer, Direktorin der Abteilung für Soziale Neurowissenschaft am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, erforscht die menschliche Empathie. Mithilfe von Magnetresonanztomografen blickt sie in die Gehirne von Probanden, um jene neurologischen Vorgänge aufzuklären, die Empathie ermöglichen. Über die Erkenntnisse aus der Empathie-Forschung sprach sie mit Norbert Lossau.
Die Welt: Fröhlichkeit oder Traurigkeit können ansteckend sein. Was weiß man über diesen Mechanismus?
Kommentar: Für eine bewusste Nutzung von Oxytocin (durch Stimulierung des Vagusnervs), empfiehlt SOTT.net: Éiriú Eolas, ein erprobtes, erstaunliches Stressabbau, Heilungs- und Verjüngungsprogramm, das Sie kostenlos ausprobieren können.
Sagen wir, bei einem Spaziergang durch den Wald sehen wir plötzlich eine Schlange - wir haben Angst vor ihr. In diesem Moment bleiben wir auf unserem Weg stehen. Wir werden für einen Augenblick ganz starr.Diese erste Schreckreaktion läuft automatisch ab, sagt Ron Stoop, Biophysiker am Zentrum für Neurowissenschaften der Universität von Lausanne in der Schweiz. Ihn interessiert, was geschieht, wenn ein Mensch oder ein Tier Angst haben und wie das Gehirn diese Angstreaktion steuert. Die Schockstarre, erklärt er, ist nur ein Teil dessen, was dann im Körper passiert:
Gleichzeitig fährt die ganze Maschinerie unserer inneren Organe hoch; Herzschlag und Blutdruck steigen, wir fangen an zu schwitzen, die Atmung wird schneller. Es scheint ein sehr festgelegtes Muster zu sein, was da abläuft. Wir wollten herausfinden, wie festgelegt dieses Muster wirklich ist, oder ob es vielleicht doch vom Gehirn feiner angepasst werden kann.
Sexualität ist ein zutiefst natürlicher Trieb, Partnerschaften einzugehen. Sie stellt einen wichtigen Bindungsfaktor dar, denn sie führt zu einer Annäherung der Geschlechter und damit zu körperlicher und oft auch seelischer Nähe. Begleitend findet eine Ausschüttung von Botenstoffen statt. Einige davon begünstigen die Bindung an den Intimpartner.
Hormone steuern Sexualreaktionen...
Die Zahl der Botenstoffe, die unsere Sexualität beeinflussen, ist groß. Einige fördern sexuelle Reaktionen, andere hemmen sie eher und wieder andere können beides.
Kommentar: Dennoch geht der Begriff der Psychopathie und das Wesensbild des Psychopathen in dem Artikel etwas verloren. Lesen Sie deshalb diesen Artikel, um detailliert zu erfahren, wie Psychopathie charakterisiert wird.