Frieden zwischen Russland und den USA würde die Kriegsgefahr erhöhen. Diese originelle Logik bringen zumindest 17 ehemalige und aktive Politiker aus Ost- und Westeuropa in einem Offenen Brief an den kommenden US-Präsidenten Donald Trump zum Ausdruck.
Putin Obama
© ReutersFührt er Böses im Schilde? 17 europäische Politiker sind sich dessen sicher und warnen den neuen US-Präsidenten Donald Trump vor Putin.
Der in den vergangenen Jahren erneut aufgekeimte Ost-West-Konflikt führt weltweit bei Millionen von Menschen zu Sorgen und Zukunftsängsten. Von einem zweiten Kalten Krieg ist sogar bereits die Rede. Eindringlich warnen Friedensaktivisten und besonnene Akteure der internationalen Politik vor Säbelrasseln, Eskalation und im schlimmsten Falle sogar vor einer neuen atomaren Konfrontation zwischen Washington und Moskau. Ein offen ausgefochtener Konflikt der Atommächten USA und Russland wäre wohl das Ende der menschlichen Zivilisation auf diesem Planeten.

Dass man die geopolitische Gegenwart jedoch auch ganz anders werten kann, beweisen nun 17 semi-prominente Politiker aus Ost- und Westeuropa, die in einem gemeinsamen Offenen Brief an Donald Trump warnen:
Wenn Russland und die USA sich gut verstehen, steigt die Kriegsgefahr.
Hintergrund der Sorgen ist eine sich anbahnende Kursumkehr der US-amerikanischen Russlandpolitik unter dem kommenden Präsidenten Donald Trump. Wiederholt hat dieser verkündet, gute Beziehungen zu Moskau als wünschenswert zu erachten und betonte gemeinsame Interessen wie den Kampf gegen islamistischen Terrorismus.


Kommentar: Wie diese sinnvolle Kursänderung die Kriegsgefahr erhöhen soll, ist uns völlig schleierhaft. Fazit: Pathologische Individuen scheinen die Welt tatsächlich völlig anders wahrzunehmen.


Zu den Unterzeichnern des Schreibens zählt auch der ehemalige schwedische Außenminister und Ministerpräsident Carl Bildt. Dieser war auch nach Ende seiner Amtszeit immer wieder als glühender Anhänger der transatlantischen Partnerschaft in Erscheinung getreten.

Das Schreiben, das sich wie der Brief einer verschmähten Liebhaberin liest, betont auch die gemeinsame, vermeintlich erfolgreiche Vergangenheit der Partnerschaft zwischen den europäischen Staaten und den USA. So hätten viele Länder Europas nicht gezögert, mit den USA in den Krieg gegen Afghanistan und den Irak zu ziehen. Eine einträgliche Allianz, welche die Unterzeichner des Briefes offenbar gefährdet sehen, sollten Moskau und Washington sich einander annähern.

In dicken Lettern ist zu lesen:
Putin liegt die Größe der USA nicht am Herzen. Aber uns, ihren Verbündeten.
Eindringlich warnen die Politiker aus der zweiten Reihe auch davor, die Sanktionen gegen Russland zu lockern, die im Zuge der Auseinandersetzung um die Krim eingeleitet wurden. Eine Reaktion Trumps auf das Schreiben ist bislang nicht bekannt.