Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Leiter des privaten Ölunternehmens ExxonMobil, Rex Tillerson, zum neuen Außenminister des Landes erwählt. Der Geschäftsmann hat keine Erfahrung im Bereich Diplomatie, verfügt dafür aber über „Kontakte mit Russland.“ Tillerson habe Trumps Vorschlag bei einem Gespräch mit dem Staatschef zugestimmt, meldet der Sender CNN.

Putin Tiller
© Reuters
Rex Tillerson unterhält bereits seit der Jelzin-Ära geschäftliche Beziehungen zur Russischen Föderation. Auf einer Aktionärsversammlung im Mai 2014 kritisierte er die Sanktion, die vonseiten westlicher Staaten im Zusammenhang mit der Ukrainekrise gegen Russland verhängt wurden:
Wir befürworten Sanktionen generell nicht, weil wir denken, dass diese nicht effektiv sein werden, wenn sie nicht umfassend und sehr durchdacht umgesetzt werden - und das ist sehr schwierig. [...] Wir ermutigen die Leute, die solche Entscheidungen treffen, darüber nachzudenken, dass sie die sehr breiten Kollateralschäden bei denjenigen mitbedenken, die sie tatsächlich mit ihren Sanktionen treffen.
ExxonMobil musste 2014 auf Grund der Sanktionen eine Vereinbarung mit der Russischen Föderation über ein Offshore-Ölförderprojekt im arktischen Kara-Meer fallenlassen, das Einnahmen in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar versprochen hätte. Bereits im Jahre 2011 hatte Tillerson mit dem russischen Energieriesen Rosneft einen Vertrag über den Zugang Exxons zu Ölfeldern im russischen Teil der Arktis abgeschlossen. Im Gegenzug wurde Rosneft über Anteile an einer Reihe von Projekten Exxons in den USA beteiligt.

Der Deal zwischen ExxonMobil und Rosneft hatte für beide Beteiligten eine Win-Win-Situation geschaffen. Der US-Konzern erhält Zugriff auf die russischen Ölvorkommen, im Gegenzug erhält die Russische Föderation Investitionen und neueste Technologie. Sollte es nach dem Amtsantritt Donald Trumps zu einer Aufhebung der Sanktionen und zu einer stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern kommen, würde dies auch für die Russische Föderation das Ende der Wirtschaftskrise bedeuten. Insgesamt operiert ExxonMobil in weltweit mehr als 50 Ländern.